Alemannia legt keinen Einspruch gegen den Schiedsrichter ein
Seit einem Bericht des "WDR" am gestrigen Abend über die mögliche Befangenheit des Schiedsrichters der Partie Alemannia Aachen gegen Preußen Münster am vergangenen Dienstag herrschte unter den Aachener Fans große Empörung. Wie der Sender berichtete, war Schiedsrichter Martin Thomsen als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Unternehmensrechnung und -besteuerung an der Universität Münster tätig, wo er zwischen 2006 und 2010 auch studiert hat. Doch mittlerweile ist klar: Die Alemannia wird keinen Einspruch gegen den Spielausgang einlegen. Dies teilte die Alemannia am Nachmittag in einer Mitteilung mit, nachdem zuvor bereits "westline.de" die entsprechende Nachricht vermeldet hatte.
"Ansetzung sehr unglücklich"
„Auch wenn eine leider schlechte Leistung des Schiedsrichters vorliegt, bietet diese noch lange keine Grundlage, dem Unparteiischen einen Manipulationsversuch vorzuwerfen“, betont Uwe Scherr, Geschäftsführer Sport in einer Meldung des Vereins. Die Alemannia wird sich allerdings an die Schiedsrichterkommission wenden, um die vorgenommene Schiedsrichteransetzung zu kritisieren. „Wir werden der Kommission deutlich zu verstehen geben, dass wir die Ansetzung als sehr unglücklich bewerten. Von uns als Verein wird der Fair-Play-Gedanke stets gefordert. Diesen Gedanken fordern wir auch von allen anderen – auch von den Schiedsrichtern. Die Unparteilichkeit ist das höchste Gut eines Schiedsrichters “, so Scherr. Einspruch gegen den Schiedsrichter einzulegen, hätte vermutlich ohnehin nicht funktioniert. Im Drittliga-Statut des Deutschen Fußball-Bund (DFB) heißt es: “Eine Einspruchsmöglichkeit der Vereine und Kapitalgesellschaften gegen Schiedsrichter-Ansetzungen besteht nicht. Nur der Spielleiter selbst kann vier Tage nach Bekanntgabe der Ansetzung auf die Partie Einspruch dagegen einlegen – dies hat er aber nicht getan." Somit ist auch eine Neuansetzung der Partie, die viele Alemannia-Fans gefordert haben vom Tisch. Aachen hatte die Partie gegen den SCP trotz Führung mit 1:2 verloren.
FOTO: Friedrich Jeschke