Alle Jahre wieder: Der Kampf um die Drittliga-Lizenz
Wie in jedem Jahr kämpfen die aktuellen Drittligisten auch im Jahr 2012 um die Lizenz für die kommende Spielzeit 2012/2013 in der 3. Liga. Nahezu jeder Verein muss bis zum 1. Juni 2012 noch Auflagen und Bedingungen erfüllen, um vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) die abschließende Drittliga-Lizenz zu erhalten. liga3-online.de hat für euch alle wichtigen Fakten zum aktuellen Stand der Lizenzierungsverfahren aller Drittligisten recherchiert.
In einer weiteren Reportage widmen wir uns den möglichen Auf- und Absteigern in die 3. Liga.
(Reihenfolge nach aktuellem Tabellenplatz, Stand 26.04.2012)
SV Sandhausen:
Stadionausbau für die 2. Bundesliga
Der SV Sandhausen steht bekanntermaßen bereits zwei Spieltage vor dem Ende der laufenden Drittligasaison 2011/2012 als erster Aufsteiger in die 2. Bundesliga fest. Daher braucht der SVS die vom DFB für die 3. Liga geforderten Auflagen nicht mehr zu erfüllen, die Sandhausener können sowohl sportlich als auch finanziell bereits für die 2. Bundesliga planen. Für diese Liga wurde die Lizenz bereits bei der für die ersten beiden deutschen Fußball-Ligen zuständigen Deutschen Fußball-Liga (DFL) beantragt. Durch die in der 2. Bundesliga höheren Fernsehgelder und Zuschauerzahlen kann der SV Sandhausen mit der Lizenzerteilung für die 2. Bundesliga rechnen. Dennoch werden für das Bundesliga-Unterhaus infrastrukturelle Verbesserungen von der DFL gefordert. Der SVS hat bereits bekanntgegeben, im Falle eines Aufstiegs das Hardtwaldstadion auszubauen. Für zwei Millionen Euro sollen dem Stadion weitere Funktionsräume, Logen, Business-Plätze und Zuschauerplätze hinzugefügt werden. 2.000 neue Zuschauerplätze sollen geschaffen werden, sodass das Hardtwaldstadion auf eine Zuschauerkapazität von insgesamt 12.300 kommen würde. Den Stehplatztribünen sollen zudem Dächer hinzugefügt werden. Werden diese Maßnahmen vorgenommen, steht für den SV Sandhausen dem Weg in die 2. Bundesliga lizenztechnisch nichts mehr im Wege.
VfR Aalen:
Für Liga 2 muss Scholz-Arena "unters Messer"
Zwar steht der VfR Aalen, anders als der SV Sandhausen, noch nicht als Aufsteiger in die 2. Bundesliga fest, das kann sich aber bei sechs Punkten Vorsprung auf den 3. Platz bereits am kommenden Wochenende ändern. Daher hat auch der VfR die Lizenz sowohl für die 3. Liga, als auch für die 2. Bundesliga beantragt. Während der DFB dem VfR Aalen die Lizenz für die 3. Liga ohne Auflagen erteilt hat, müssten die Aalener im Aufstiegsfall nachbessern. Die von der DFL erteilten Bedingungen für die 2. Bundesliga betreffen dabei vor allen Dingen das Stadion des VfR Aalen, die Scholz-Arena. Die Zuschauerkapazität der Scholz-Arena müsste von 11.100 auf 12.000 ausgebaut werden, wobei normalerweise eine Zuschauerkapazität von 15.000 für die 2. Bundesliga erforderlich ist. "Das ist grundsätzlich notwendig, damit ein Stadion zweitligafähig ist. Aber die DFL kommt den Aufsteigern da entgegen", sagte VfR-Geschäftsführer Ferdinand Meidert gegenüber der "Schwäbischen Post". Der Ausbau auf 12.000 Plätze sei keine große Sache, vielmehr bereiten Meidert die medientechnischen Auflagen Sorgen. Hinsichtlich der Medien-Ausstattung hinkt die Scholz-Arena nämlich extrem nach, für die 2. Bundesliga müssen hier Verbesserungen vorgenommen werden. Da die Stadt Aalen der Eigentümer der Scholz-Arena ist, sieht Meidert diese auch in der Pflicht: "Ich habe schon kurz nach meinem Amtsantritt im Januar der Stadt die Medienrichtlinien zukommen lassen. Wir müssen sehen, wie wir das alles machen und in welchem Zeitfenster", sagte er der "Schwäbischen Post". In jedem Fall müssen diese Maßnahmen durchgeführt werden, um die Zweitliga-Lizenz zu erhalten.
SSV Jahn Regensburg:
Erfüllung der Auflagen kein Problem
Auch der SSV Jahn Regensburg steht noch "zwischen den Stühlen" – denn der Jahn ist auch zwei Spieltage vor dem Ende der laufenden Drittligasaison noch in der Verlosung des Relegationsplatzes und hat dabei beste Karten, denn er bekleidet zur Zeit bei zwei Punkten Vorsprung auf Rang 4 den 3. Platz. Für die 3. Liga hat der SSV Jahn bereits die Lizenz unter Auflagen erteilt bekommen. Der Regensburger Vorstandsvorsitzende Ulrich Weber hat im Gespräch mit der "Mittelbayerischen Zeitung" bereits verlauten lassen, dass er von der problemlosen Erfüllung der Bedingungen ausgeht. Außerdem verriet Weber, dass der Jahn Regensburg seine Mitglieder in diesem Jahr mit positiven Zahlen überraschen könne. Dementsprechend sollten auch im Fall des Aufstiegs in die 2. Bundesliga keine Probleme bei der Lizenzvergabe auftreten. Einzig das Jahn-Stadion dürfte wohl noch an einigen Stellen umgebaut werden müssen, auch hier reicht unter anderem die Zuschauerkapazität (11.800 Plätze) noch nicht für die 2. Bundesliga aus.
Kickers Offenbach:
Nur Formalien müssen noch erledigt werden
Auch die Kickers Offenbach rechnen sich noch Chancen im Kampf um den Relegationsplatz aus, weshalb auch die Kickers zwei Lizenzanträge gestellt haben. Für die 3. Liga hat der DFB den Kickers Offenbach die Lizenz unter Auflagen erteilt, für die 2. Bundesliga gelten dieselben Auflagen, im Aufstiegsfall müsste also nicht entscheidend nachgebessert werden. Das sich im Umbau befindende Sparda-Bank-Hessen-Stadion verfügt ab Sommer 2012 über eine Zuschauerkapazität von 20.500 Plätzen. Infrastrukturell und medientechnisch müsste Offenbach also im Aufstiegsfall, anders als die bisher genannten Vereine, nicht nachbessern. Die vom DFB erteilten Auflagen werden laut Kickers-Geschäftsführer Thomas Kalt ohne Probleme erledigt werden können: "Das sind nur Formalien, die wir sofort schriftlich erledigen können", sagte er gegenüber "op-online".
Chemnitzer FC:
Nur Werbeerträge müssen noch nachgewiesen werden
Der Chemnitzer FC hat ebenso wie die Kickers Offenbach noch die Chance auf das Erreichen des Relegationsplatzes. Für die 3. Liga haben die "Himmelblauen" die Lizenz unter Auflagen erhalten. Der CFC muss nur noch die eingeplanten Werbeerträge für die kommende Spielzeit 2012/2013 beim DFB nachweisen, um die abschließende Drittliga-Lizenz zu erhalten. "Dass wir noch Werbeerträge nachweisen müssen, ist nichts Neues. Das trifft uns jedes Jahr. Ich hoffe, dass die Sponsoren die sehr positive sportliche Entwicklung im Verein honorieren", sagte Vereinschef Mathias Hänel gegenüber der "Freien Presse".
SV Wacker Burghausen:
Gesicherte Einnahmen von 2 Mio. Euro müssen nachgewiesen werden
Der SV Wacker Burghausen gehört ebenfalls noch zu den Klubs, die sich als möglicher "Relegationsverein" wähnen können. Für die 3. Liga erteilte der DFB den Wackerern die Lizenz unter Auflagen, die ausschließlich den finanziellen Bereich betreffen. So muss Wacker Burghausen bis zum 1. Juni 2012 gesicherte Einnahmen in Höhe von zwei Millionen Euro nachweisen können, die zum Großteil aus Sponsoringeinnahmen bestehen. Durch eine mögliche Teilnahme am DFB-Pokal, die mindestens 110.000 Euro (je nach Weiterkommen) einbringt, würde sich der Betrag nochmals vermindern. An der Wacker-Arena müssen keine Änderungen vorgenommen werden, lediglich das Notfallsystem und die Flutlichtanlage müssen geprüft werden. Für die 2. Bundesliga erhebt die DFL aber Umbaumaßnahmen am Stadion. Zwar müsste Burghausen im wirtschaftlichen Bereich nicht nachbessern, dafür sind aber einige Änderungen im Stadionbereich nötig: So sind zunächst einmal richtige Personalbenennungen nachzureichen, außerdem müsste es hauptamtliche Beauftragte für das Stadion geben. Das Stadion müsste auf 12.000 Plätze ausgebaut werden (zur Zeit 10.000), was durch Zusatztribünen ermöglicht werden könnte, und es müsste geprüft werden, ob gar ein Ausbau auf 15.000 Plätze möglich wäre. Zudem müsste der Medien-Bereich an die Standards der 2. Liga angepasst werden (Presseplätze, Kamera-Positionen). Aufgrund der größeren finanziellen Möglichkeiten durch beispielsweise höhere Fernsehgelder in Liga 2 müsste Wacker Burghausen zudem noch eine ausführliche Finanzplanung darlegen. Die infrastrukturellen Maßnahmen wären für den SV Wacker in der 2. Bundesliga also relativ hoch, sollten aber zu bewerkstelligen sein.
1. FC Heidenheim:
Ohne Auflagen in die nächste Saison
Der 1. FC Heidenheim ist der zweite Verein neben dem VfR Aalen, der die Drittliga-Lizenz vom DFB ohne Auflagen erteilt bekommen hat. Die Leistungsfähigkeit im wirtschaftlichen wie im technisch-organisatorischen Bereich ist vollständig gegeben, der FCH musste bisher noch nie Auflagen für die Drittliga-Lizenz erfüllen. Geschäftsführer Holger Sanwald zeigte sich dementsprechend zufrieden: "Wir freuen uns sehr, dass unsere gute Arbeit auch außerhalb des Spielfeldes und unsere finanziell solide Geschäftspolitik wieder bestätigt wurde", sagte er auf der Vereinshomepage des 1. FC Heidenheim.
FC Rot-Weiß Erfurt:
Lizenz unter geringfügigen Bedingungen erteilt
Für den FC Rot-Weiß Erfurt hat der DFB nur geringfügige Auflagen auf die To-Do-Liste geschrieben. So muss der RWE in sicherheitstechnischer Hinsicht ein Protokoll über eine Wartungs- und Funktionskontrolle durch eine dafür zuständige Fachfirma nachreichen. Diese Kontrolle ist aber bereits vor mehreren Tagen veranlasst worden, weswegen diese Bedingung bereits als erfüllt angesehen wird. Ohne Probleme können auch die laut dem FC Rot-Weiß Erfurt "geringfügigen Bedingungen" in der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit erfüllt werden. Lizenztechnisch scheint der RWE also auf einem guten Weg zu sein.
VfL Osnabrück:
Hohe Liquiditätsreserve stellt VfL vor Probleme
Der VfL Osnabrück gehört zu den finanziellen Sorgenkindern in der 3. Liga. Die Lila-Weißen rechnen mit einem Saison-Minus von 500.000 Euro, die im letzten Jahr hinterlegte Liquiditätsreserve musste bereits "angebrochen" werden. So hat der DFB die Drittliga-Lizenz unter Auflagen erteilt, die weitaus höher ausfallen als bei anderen Vereinen. Die Liquiditätsreserve, die letztes Jahr noch unter einer Million Euro lag, beträgt in diesem Jahr um die 1,6 Millionen Euro – ein Betrag, den kein Drittliga-Verein aus der Porto-Kasse zahlt. Zu der hohen Liquiditätsreserve gesellt sich beim VfL noch ein Schuldenstand von knapp acht Millionen Euro, der ebenfalls abgebaut werden muss und soll, um wirtschaftlich auch zukünftig leistungsfähig zu bleiben. Die Liquiditätsreserve soll von vorgegriffenen Sponsorengeldern gestemmt werden, unter anderem steht der Automobil-Konzern VW als neuer Sponsor im Raum, die Schuldensumme soll vom Verkauf von Vereins-Immobilien heruntergeschraubt werden (Geschäftsstelle, Nordtribüne und ein vereinseigenes Privatgrundstück stehen wohl zum Verkauf). VfL-Präsident Gert Lehker gibt sich selbstsicher, dass die Lizenz-Auflagen rechtzeitig bis zum 1. Juni erfüllt werden können.
1. FC Saarbrücken:
Auflagen "wie jedes Jahr"
Für den 1. FC Saarbrücken scheint es keinerlei Probleme bei der Erfüllung der Auflagen zu geben, die der DFB dem FCS erteilt hat. Die Saarbrücker müssen lediglich die unterschriebenen Sponsorenverträge für die nächste Saison vorlegen, was wohl kein Problem sein wird. Im Etat muss wohl nicht an der Mannschaft gespart werden, was Spielraum für die Transferperiode lässt. Laut FCS-Schatzmeister Dieter Weller seien die Auflagen "wie jedes Jahr" und ein "völlig normaler Vorgang". Dass die Sponsorenverträge noch nicht unterschrieben waren, läge einzig und allein daran, dass man bis vor kurzem noch nicht wusste, in welcher Liga der 1. FC Saarbrücken in der nächsten Saison spielen wird. "Daher konnten wir unseren Sponsoren noch kein verlässliches Leistungspaket schnüren. Das können wir erst jetzt", sagte er gegenüber der "Saarbrücker Zeitung".
SC Preußen Münster:
"Wir sind guter Dinge"
Auch der SC Preußen Münster hat die Drittliga-Lizenz unter Auflagen erteilt bekommen. Präsident Dr. Marco de Angelis sagte auf der Vereinshomepage: "Der DFB hat uns die Leistungsfähigkeit im wirtschaftlichen und technisch-organisatorischen Bereich unter den üblichen Auflagen ausgesprochen. Wir sind zuversichtlich, dass wir diese in beiden Bereichen planmäßig und fristgerecht erfüllen können." Beim Aufsteiger aus Münster wird es also keine Probleme geben, die abschließende Lizenz für die 3. Liga vom DFB zu erhalten.
DSC Arminia Bielefeld:
Arminia ist optimistisch
"Die Auflagen bewegen sich im Bereich dessen, was wir erwartet haben. Wir sind optimistisch, dass wir alle Bedingungen bis zum 1. Juni 2012 erfüllen können", ließ Arminia-Geschäftsführer Marcus Uhlig in einer Pressemitteilung verlauten. Laut Uhlig hat der DFB der Arminia Bielefeld geringfügige Auflagen im sicherheitstechnischen und wirtschaftlichen Bereich auferlegt, die technisch-organisatorische Leistungsfähigkeit sei hingegen vollständig gegeben. Für den DSC, bei dem es vor nicht allzu langer Zeit noch große Finanzsorgen gab, scheint es also in diesem Jahr ebenfalls keine Probleme zu geben, die Drittliga-Lizenz zu erhalten.
SV Darmstadt 98:
Böllenfalltor muss ausgebessert werden
Beim SV Darmstadt 98 gibt es in diesem Jahr keine finanziellen Sorgen – der DFB hat die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der "Lilien" als vollständig gegeben erklärt. Dafür gibt es aber im technisch-organisatorischen Bereich einige Bedingungen zu erfüllen, vor allen Dingen muss die Infrastruktur des baufälligen Stadions am Böllenfalltor verbessert werden. "Lilien"-Präsident Hans Kessler pocht auf eine zukunftsfähige Stadionlösung: "Der SV 98 ist optimistisch, in Zusammenarbeit mit der Stadt Darmstadt alle erteilten Auflagen im Bereich Stadioninfrastruktur fristgerecht erfüllen zu können. Die Entscheidung des DFB und die erteilten Auflagen sind allerdings ein weiterer Beleg dafür, dass alle Beteiligten ihre Bemühungen um eine zukunftsfähige Stadionlösung in Darmstadt engagiert weiter vorantreiben müssen, um die Mittel sinnvoll, zukunftsorientiert und vor allem nachhaltig einsetzen zu können", sagte er auf der Vereinshomepage.
SV Wehen Wiesbaden:
"Nachfragen des Verbands bewegen sich im erwarteten Rahmen"
Der SV Wehen Wiesbaden hat erst heute auf Nachfrage von liga3-online.de öffentlich Auskunft über das Lizenzierungsverfahren gegeben. So hat auch der SVWW die Lizenz unter Auflagen erhalten, die technisch-organisatorische und sicherheitstechnische Leistungsfähigkeit wurde vom DFB bestätigt, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit muss mit einer Liquidität nachgewiesen werden. Für Geschäftsführer Wolfgang Gräf alles kein Problem: "Die Nachfragen des Verbandes im Lizenzierungsverfahren bewegen sich in dem erwarteten Rahmen", ließ er auf der Vereinshomepage verlauten. In der nächsten Saison gibt es also wohl eine neue Chance für die Hessen, den schon für diese Saison erhofften Aufstieg in die 2. Bundesliga zu realisieren.
SpVgg. Unterhaching:
Suche nach Hauptsponsor und Investor dauert an
Der SpVgg. Unterhaching hat der DFB besonders im wirtschaftlichen Bereich Auflagen erteilt. So ist vor allen Dingen der fehlende Brustsponsor dem DFB ein Dorn im Auge. Laut einer Mitteilung der Hachinger dauert die Suche nach einem Hauptsponsor und einem Investor weiter an. Der Vertragspartner müsste wohl einen Betrag von 300.000 Euro aufbringen. Verhandlungen mit einem arabischen Investor wurden abgebrochen, dafür laufen Verhandlungen mit türkischen Sponsoren, wozu aber keine genauen Angaben gemacht wurden. Auch die Vergabe eines Stadionnamens ist für die SpVgg. Unterhaching eine Option, dies sei für den Partner ein gutes Werbemittel und für die Spielvereinigung eine neue, gute Einnahmequelle. In Unterhaching rauchen also die Köpfe, Ende offen.
SV Babelsberg 03:
Auflagen etwas höher als letztes Jahr
Wenn man an den abstiegsgefährdeten SV Babelsberg 03 denkt, muss man sich an die letzte Saison zurückerinnern, als der SVB damals schon Probleme mit der Erfüllung der Lizenz-Auflagen hatte. Auch in diesem Jahr belegte der DFB die Filmstädter mit Auflagen. Im Gespräch mit der "Märkischen Allgemeinen Zeitung" sagte Geschäftsführer Klaus Brüggemann: "Der Verein muss finanzielle Auflagen erfüllen. Diese fallen ein bisschen höher aus als im Vorjahr." Auf Nachfrage von liga3-online.de bestehen in Babelsberg keine Zweifel daran, die Lizenzauflagen bei Klassenerhalt erfüllen zu können. Die "Nulldreier" betonten, dass man sich nicht an öffentlichen Spekulationen beteilige, wer die Klasse aus wirtschaftlichen Gründen verlassen könnte.
SC Rot-Weiß Oberhausen:
Kein Kommentar zur aktuellen Lage
"Lizenz unter Auflagen erteilt" – dieser Satz passt auch zum SC Rot-Weiß Oberhausen. "Im Prinzip sind es die gleichen Auflagen wie im letzten Jahr. Die arbeiten wir jetzt ab und schicken die Antwort zurück zum DFB. Ich halte es für realistisch, die Auflagen zu erfüllen", sagte RWO-Präsident Hajo Sommers am 12. April gegenüber "Reviersport online". Die Oberhausener haben derzeit das Problem, keinen Trikotsponsor zu haben, weswegen ihnen wichtige Einnahmen durch die Lappen gehen. Am 12.04. sagte Sommers gegenüber "Reviersport online" zum Thema Trikotsponsor: "Da gibt es noch keine Neuigkeiten. Wir führen verschiedene Gespräche, aber es ist noch nicht absehbar, wann es was zu verkünden gibt." Auf Nachfrage von liga3-online.de wollte der RWO keinen Kommentar zur aktuellen Lage in Sachen Lizenzierung und Trikotsponsor abgeben, was Platz für Interpretationen lässt. Fest steht, dass die Oberhausener bis zum 1. Juni alle Unterlagen beim DFB abgeben müssen.
FC Carl Zeiss Jena:
Keine Bedingungen für die Regionalliga
Dass man sich beim FC Carl Zeiss Jena noch mit der Erfüllung der Lizenz-Auflagen für die 3. Liga beschäftigt, ist wohl rein formal. Denn dass der FCC die Klasse hält, scheint mehr als unrealistisch. Bei zwei verbleibenden Spielen und fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer können die auf Platz 19 liegenden Jenaer wohl für die Regionalliga planen. Auflagen für die 3. Liga gibt es trotzdem, die Geschäftsführer Roy Stapelfeld gegenüber der "Ostthüringer Zeitung" so kommentierte: "Wir haben die Lizenz bekommen mit Auflagen im üblichen Rahmen. Wir wollen im Falle des sportlichen Wunders auch wirtschaftlich gerüstet sein." Für die Regionalliga müsste Carl Zeiss keine Bedingungen erfüllen, hierfür reicht eine hinterlegte Bürgschaft von gerade mal 15.000 Euro.
Kampf um die Drittliga-Lizenz:
Ein Jahr nur mit sportlichen Abstiegen?
Bis auf zwei Vereine wurden alle Teams der 3. Liga mit Auflagen zur Lizenzerteilung für die kommende Spielzeit belegt. Bei nur wenigen Vereinen steht die Erfüllung der jeweiligen Bedingungen noch in Frage. Ob es nun wirklich finanzielle Absteiger geben wird, entscheidet sich erst nach der "Deadline", dem 1. Juni 2012. Bisher sieht es aber gar nicht so schlecht aus, dass es nur sportliche Absteiger geben wird. Zumindest wünschenswert wäre es doch…
Anmerkung:
Der VfB Stuttgart II und der bereits abgestiegene SV Werder Bremen II sind von diesem Bericht ausgeschlossen, da hier eine Lizenz-Erteilung kein Problem darstellen dürfte.
Bei Rückfragen zu dieser Reportage zur aktuellen Lizenzierungs-Lage aller Drittligisten senden Sie bitte eine eMail an christopher.bredow@liga3-online.de.
FOTO: Flohre Fotografie // bearbeitet