"Alle müssen sich hinterfragen": Frust und Enttäuschung beim VfB
Verlieren verboten hieß es für den VfB Oldenburg vor dem Duell mit dem Halleschen FC. Doch weil genau das passiert ist, findet sich der Aufsteiger nun erstmals seit Mitte August auf einem Abstiegsplatz wieder. Während sich Trainer Dario Fossi kämpferisch gab, fand Manfred Starke klare Worte.
Elfmeter? "Das ist ein Witz"
Sichtlich niedergeschlagen kamen die Spieler des VfB Oldenburg nach Abpfiff zu den rund 1.200 nach Hannover mitgereisten Fans. Die Anhänger versuchten ihr Team mit Gesängen aufzumuntern, doch trösten konnte das die Mannschaft um Trainer Dario Fossi kaum – zu groß war der Frust, dieses Sechs-Punkte-Spiel verloren zu haben. "Das ist ganz, ganz schwer zu verdauen", sagte Fossi gegenüber der "NWZ". Es sei "sehr, sehr bitter, hier als Verlierer nach Hause zu fahren".
Dabei hielt der VfB lange gut mit und war ab der 30. Minute sogar in Überzahl, bis es in der 51. Minute zu einer Szene kam, die das Spiel entschied: Nach einem leichten Kontakt von Robert Zietarski ging Andor Bolyki im Strafraum zu Fall, woraufhin es einen Elfmeter gab, den Halle zum Siegtreffer verwandelte. "Er trifft ihn, dann muss er ihn geben", meinte Fossi bei "MagentaSport" dazu, konnte es aber nicht so recht fassen, dass der leichte Kontakt ausgereicht haben soll: "Das ist ein Witz. Schaut euch Handball an. Da kriegen die mitten ins Gesicht und bleiben stehen. Der kriegt einen kleinen Kontakt, und dann pfeift der. Ich hätte ihn auch gern gehabt. Da bin ich ehrlich. Aber das sind Wahnsinnsdinger."
Doch am Schiedsrichter festmachen wollte der 41-Jährige die Niederlage keineswegs, zumal Halle schon in der ersten Halbzeit nach einem Foul von Robert Zietarski an Erich Berko einen Elfmeter hätte bekommen können: "Es ist unsere eigene Schuld." Denn aus der 60-minütigen Überzahl machte der VfB zu wenig und spielte sich nur vereinzelt Torchancen heraus. Fossi: "Mit einem Mann mehr ist es schwer. Nach dem Gegentor mussten wir gegen eine Mannschaft anrennen, die sich richtig reinhaut." Und die am Ende alle drei Punkte mitnahm.
"Uns langsam mal in den Allerwertestesten treten"
"So ein Spiel musst du einfach gewinnen, um in der Liga zu bleiben, da müssen sich einfach alle hinterfragen, ob das genug ist, was wir machen", fand Manfred Starke in der "NWZ" klarte Worte. "Wir machen die Tore nicht und wir kriegen dumme Tore. Das geht einfach nicht. Wir müssen uns langsam mal in den Allerwertestesten treten und die Punkte gegen den Abstieg holen." Nach nur zwei Punkten aus den letzten fünf Spielen und lediglich einem Sieg aus den vergangenen 13 Partien belegt der VfB aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber Borussia Dortmund II nun den ersten Abstiegsplatz. Dort stand Oldenburg zuletzt Mitte August – ebenfalls nach einer Niederlage gegen den Halleschen FC.
Was aber Hoffnung machen könnte: Danach startete der Aufsteiger eine Serie und holte aus den folgenden sechs Partien starke 14 Punkte. Es war die beste Saisonphase der Norddeutschen. Kann der VfB nun daran anknüpfen? "Wir wissen, dass wir nicht aufgeben. Wir geben immer weiter Gas. Wir sind keine Mannschaft, kein Verein, kein Team, das sich unterkriegen lässt", gab sich Fossi kämpferisch. Den Beweis dafür antreten können Oldenburger am kommenden Samstag beim SC Verl.