"Alles hineingeworfen": Viktoria Köln befreit sich aus dem Keller
Mit dem hart erkämpften 1:0-Sieg gegen den Spitzenreiter aus Magdeburg konnte sich Viktoria Köln am Freitagabend vorerst von den Abstiegsrängen befreien und ist nun seit fünf Pflichtspielen ungeschlagen. Entsprechend euphorisch fielen die Reaktionen der Akteure nach dem Spiel aus. Ein Spieler wurde dabei besonders mit Lob überschüttet.
Handle als kleiner Dosenöffner
Gerade einmal fünf Spieltage ist es her, da standen die Kölner mit dem Rücken bereits absolut zur Wand. Nach einer 0:1-Pleite gegen Schlusslicht Havelse, die zuvor lediglich einmal gepunktet hatten, waren gerade einmal fünf Zähler auf dem Konto. Was seitdem passierte, wagte dann wohl keiner zu glauben. Es folgten drei Siege und zwei Unentschieden aus den folgenden fünf Partien, und mit dem 1:0-Sieg gegen Spitzenreiter Magdeburg gab es nun einen weiteren Höhepunkt des Hochs, der mit dem Erfolg über Dortmund II in der vergangen Woche eigentlich bereits erreicht schien. "Wir haben anfangs Punkte liegen lassen, wo wir ganz gut gespielt haben", wusste auch Torschütze Simon Handle nach dem Spiel bei "MagentaSport" einzuordnen. Aber die "3. Liga kennt man ja", so der quirlige Angreifer, "da kann jeder jeden schlagen". Nach dem "Tiefpunkt in Havelse" habe sich das Team aufgerafft und spiele nun erfolgreicher.
Erfolgreich erscheint dabei auch der Außenbahnspieler mit der Nummer 7 selbst. Fünf Tore steuerte Handle in dieser Saison in seinen zwölf Einsätzen bei. Am Freitagabend war der 28-Jährige dabei gar mit dem Kopf erfolgreich – trotz überschaubarer Körpergröße von 169 Zentimetern. "Ob der jetzt so schwer war, weiß ich nicht", blieb Handle bescheiden und verwies lieber auf die "super Flanke" von Teamkollege Buballa, die den Treffer einleitete (29.). Auch den frühen Platzverweis gegen FCM-Verteidiger Müller holte Handle heraus (3.). Entsprechend auch das Lob von Viktoria-Coach Janßen, der Handle als "Musterprofi" sieht, der sich diese Saison belohne, da er "in den Räumen auftaucht, wo es gefährlich ist".
Abwehr als Basis – aber nicht als Lösung
Dass am Ende drei Punkte standen, lag jedoch nicht allein an Handle. Auch das Abwehrverhalten der Kölner kommt erwachsener daher. Nachdem sich die Viktoria in den ersten neun Spielen satte 17 Gegentreffer fing, folgten in den letzten fünf Spielen nur noch derer vier. "Die Basis ist eben das Verteidigen", gestand Janßen und zog eine überaus pragmatische Formel heran: "Wenn man wenig Gegentore kriegt, erhöht das die Chance zu gewinnen". Zur rein destruktiven Mannschaft soll sein Team allerdings nicht verkommen. So stehe der Übungsleiter dafür, dass er "gerne den Ball habe". Dahin solle sich auch das derzeitige Team "weiterentwickeln".
Für den Moment aber war der 55-Jährige stolz, dass jeder Spieler sich in "alles hineingeworfen hat, was geht". Vor allem nach den unzähligen Rückschlägen zu Anfang der Saison sei er "stolz" auf das, was er am Freitagabend gesehen habe. So seien auch gegen Magdeburg acht Spieler nicht im Kader gewesen "und einige sind noch nicht bei 100 Prozent, die dabei waren". Diese Einstellung und Mentalität solle nun bewahrt werden. Denn "wenn wir die Haltung bewahren, dann schaffen wir es da raus", ist sich der Trainer sicher. Für den Moment ist den Kölnern dies bereits geglückt. Durch den Sieg springt die Viktoria von den Abstiegsrängen auf den 15. Platz. Am Montag kann nun im Landespokal gegen den A-Kreisligisten TuS Untereschbach womöglich weiter Selbstbewusstsein getankt werden, ehe es am kommenden Freitag nach München zu Türkgücü geht.