Alles, was ihr zum 10. Spieltag wissen müsst

Die gähnend lange Länderspielpause kommt zu einem Ende. Ab morgen Abend rollt in der geliebten 3. Liga wieder der Ball, der 10. Spieltag steht auf dem Programm. Und wie selbstverständlich ist wieder einiges für die Drittliga-Feinschmecker dabei: Sandhausen gastiert in Cottbus zum Spitzenspiel, Bielefeld empfängt Osnabrück zum Nachbarschaftsduell und zwischen Unterhaching und 1860 München steigt das S-Bahn-Derby. Unsere Vorschau.

Die Ausgangslage

Gelingt dem so gut in die Saison gestarteten, aber zuletzt zweimal in Folge unterlegenen FC Erzgebirge Aue die Rückkehr in die Erfolgsspur? Diese Frage klärt sich gleich am Freitagabend, wenn die Veilchen beim SV Waldhof Mannheim zu Gast sind. Die Kurzpfälzer wollen ihrem Kapitän und Urgestein Marcel "Cello" Seegert in seinem Jubiläumsspiel, dem 300. Pflichtspiel für den SVW, allerdings nur zu gerne einen Sieg schenken.

Am Samstagmittag steigt dann auch der Tabellenführer ins Geschehen ein: Der SV Sandhausen gastiert beim Tabellenvierten Energie Cottbus – das Spitzenspiel des Spieltags. Bei einem Sieg winkt den zuletzt mit Siebenmeilenstiefeln durch die Liga rauschenden Lausitzern der Sprung auf die Aufstiegsplätze. Der SVS wiederum würde seinen Vorsprung auf die Konkurrenz gerne behaupten oder gar weiter ausbauen. Ebenfalls am Samstagmittag duellieren sich die Tabellennachbarn Hansa Rostock und Alemannia Aachen. Wem gelingt der Sprung ins Tabellenmittelfeld?

Ganz besondere Highlights hält schließlich auch der Sonntag bereit. Los geht es am frühen Nachmittag mit dem klangvollen Traditionsduell zwischen Dynamo Dresden gegen Rot-Weiss Essen. Die zuletzt etwas schwächelnde Stamm-Truppe möchte nach dem Aus im Landespokal gegen Chemnitz unbedingt wieder für positive Schlagzeilen sorgen. In der späten Nachmittagspartie trifft Bielefeld auf Osnabrück, ein Nachbarschaftsduell, das zahlreiche Fans ins Stadion lockt. Abgerundet wird der Spieltag vom S-Bahn-Derby zwischen der SpVgg Unterhaching und dem TSV 1860 München, das selbstverständlich vor ausverkauften Rängen ausgetragen wird. Eine Paarung, die auch aufgrund einiger Transfers im Sommer eine besondere Brisanz besitzt.

 

Fünf Spiele im Fokus

Mannheim vs. Aue: Heimsieg zum Seegert-Jubiläum?

Marcel "Cello" Seegert ist sowas wie der "Mr. Waldhof". 299 Pflichtspiele hat der gebürtige Mannheimer bereits für den SVW bestritten. Als hätten die Spieltagsplaner antizipiert, dass nun das Jubiläum ansteht, findet Seegerts 300. Spiel im Waldhof-Trikot unter Flutlicht und vor heimischem Publikum statt. Zu Gast im Carl-Benz-Stadion ist der FC Erzgebirge Aue, der mit Martin Männel ebenfalls ein besonderes Urgestein in seinen Reihen weiß (536 Spiele für Aue).

Nur zu gerne würde der Waldhof seinem Kapitän zum Jubiläum einen Sieg schenken. Sollte es so kommen, wäre es der dritte Heimsieg in Folge, der die Buwe ins Tabellenmittelfeld katapultieren würde. Um die spielstarken Auer zu besiegen, werde seine Mannschaft "ein Stück weit leiden müssen", betont Trares. Allerdings musste der FCE zuletzt zwei Niederlagen in Folge einstecken. Umso wichtiger ist es für Veilchen-Coach Pavel Dotchev, gegen Mannheim wieder "ein Erfolgserlebnis einzufahren".

Cottbus vs. Sandhausen: Spitzenspiel der beiden Formstärksten

13 Punkte aus den letzten fünf Spielen – diese beeindruckende Bilanz haben derzeit sowohl Tabellenführer Sandhausen als auch der Tabellenvierte Energie Cottbus vorzuweisen. Es handelt sich um das mit Abstand formstärkste Duo der Liga. Wer wird sich nun im direkten Duell durchsetzen?

In der 3. Liga steigt diese Paarung im Übrigen zum ersten Mal. Bisher stehen vier Aufeinandertreffen in der 2. Bundesliga sowie eines im DFB-Pokal in der Bilanz. Mit drei Siegen hat bis dato der SV Sandhausen klar die Nase vorne. Energie Cottbus konnte sich erst einmal gegen die Hardtwälder durchsetzen. Vor heimischem Publikum möchte die Wollitz-Elf das nun ändern.

Dresden vs. Essen: Sapina und Arslan gegen die Ex

Es ist eines der traditionsreichsten Duelle der 3. Liga: Der achtmalige DDR-Meister Dynamo Dresden empfängt Rot-Weiss Essen, seines Zeichens Deutscher Meister von 1955. Eine Begegnung, die die Herzen von Traditionsfans höherschlagen lässt und dementsprechend voraussichtlich über 30.000 Zuschauer ins Rudolf-Harbig-Stadion locken wird. Aber auch eine Partie, die aufgrund zweier Vereinswechsel im Sommer für Brisanz sorgt. Während Ex-RWE-Strippenzieher Vinko Sapina mittlerweile für Dresden aufläuft und mit Pfiffen der RWE-Fans rechnet, ist Ex-Dynamo-Fanliebling Ahmet Arslan seit dieser Saison für Essen am Ball.

Doch auch sportlich steckt eine Menge Brisanz hinter diesem Duell. Die Schwarz-Gelben wollen nach zwei sieglosen Ligaspielen sowie dem Aus im Landespokal gegen Chemnitz unbedingt wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Essen wiederum strebt nach einem durchwachsenen Saisonstart mit elf Punkten aus neun Spielen den Sprung in die obere Tabellenhälfte an. Aktuell ist die Dabrowski-Elf nur auf Platz 12 zu finden.

Bielefeld vs. Osnabrück: Nachbarschaftsduell vor großem Publikum

Rund 60 Kilometer liegen zwischen Bielefeld und Osnabrück. Entsprechend groß ist das Interesse an diesem Nachbarschaftsduell. Bereits am Mittwoch waren 23.500 Tickets verkauft, rund 3.000 davon an Osnabrück-Fans. "Das Spiel löst Emotionen aus und hat für die Fans eine besondere Bedeutung", weiß auch VfL-Trainer Pit Reimers.

Für seine Mannschaft geht es darum, an den 1:0-Sieg gegen Stuttgart II vor der Länderspielpause anzuknüpfen. Durch diesen Erfolg, es war der erste nach zuvor fünf vergeblichen Anläufen, konnten die Niedersachen zumindest nach Punkten mit Platz 19 gleichziehen. Nun sollen weitere Zähler her, um die rote Laterne endlich abzugeben. Bielefeld wiederum möchte sich nach durchwachsenen Ergebnissen in den letzten Wochen mit einem Heimsieg im ersten Tabellendrittel festsetzen.

Unterhaching vs. 1860 München: Brisantes S-Bahn-Derby  

Sieben Kilometer trennen das Grünwalder Stadion und den Sportpark Unterhaching voneinander. Verbunden sind beide mit der Münchner S-Bahn. Entsprechend wird das Aufeinandertreffen zwischen Haching und Sechzig gemeinhin als "S-Bahn-Derby" bezeichnet. Ein Derby, das in den letzten Jahren zusehends an Brisanz gewonnen hat. Gewannen die Löwen zwischen 2019 und 2021 sechs Spiele in Folge, so konnte die Spielvereinigung in der Vorsaison beide Duelle für sich entscheiden.

Zusätzlich verstärkt wird die Brisanz von einigen Wechseln im Sommer. 1860 bediente sich gleich dreifach in der Vorstadt: Patrick Hobsch, Raphael Schifferl und René Vollath wechselten das Lager. Letzterer ließ unter der Woche wissen, dass er bei seiner Rückkehr nach Unterhaching mit Pfiffen rechne, diese aber ein besonderer Ansporn für ihn wären. Sportlich geht es für Haching, das weiter ohne den gesperrten Trainer Marc Unterberger auskommen muss, darum, nach zuletzt fünf sieglosen Spielen wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren. Die Löwen wiederum wollen sich mit einem Sieg in der oberen Tabellenhälfte festsetzen.

   

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