Alles, was ihr zum 13. Spieltag wissen müsst

Gibt es ihn noch, den westfälischen Frieden? In Osnabrück und Münster könnte man sich zumindest mit der aktuellen Tabelle bestens arrangieren – zwei, die man nicht unbedingt oben erwartet hat, führen das Klassement an. Allein das verspricht schon Spannung für das kommende Wochenende. Hier habt ihr alle Infos, die ihr für den 13. Spieltag braucht.

Die Ausgangslage

Oben wie unten birgt die Tabelle derzeit Überraschungen. Dass sich der VfL Osnabrück mit seiner Beton-Defensive schon seit Wochen ganz weit oben halten kann, ist die erste. Dass Erzrivale Preußen Münster mit Geschick, aber auch Glück erster Verfolger ist, ebenso. Danach kommen erst die Klubs, die man als Zweitliga-Kandidat auf dem Zettel haben muss: Der KFC Uerdingen etwa, der SV Wehen Wiesbaden und der Karlsruher SC, aber auch die Würzburger Kickers, Hansa Rostock und der 1. FC Kaiserslautern. Allmählich formiert sich das Favoritenfeld also – ob sich einer der vermeintlichen Außenseiter dauerhaft oben etablieren kann?

Ab dem 13. Platz beginnt schließlich die Abstiegszone. Und tatsächlich finden sich dort mittlerweile viele Klubs, denen eine schwierige Spielzeit vorhergesagt worden war. Großaspach, Zwickau, Lotte, Jena und Meppen gehören zu jenen, die dem schwächsten Drittel der 3. Liga zugeordnet wurden. Aalen und Cottbus haben es kürzlich nicht geschafft, sich nachhaltig zu befreien. In der prekärsten Lage befindet sich aber nach wie vor Eintracht Braunschweig mit mittlerweile fünf Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz.

 

Und sonst so

Der Karlsruher SC kann sich freuen: Seit Dienstag ist der Stadionneubau im Wildpark endgültig beschlossene Sache. Mehr als 120 Millionen Euro fließen in eine hochmoderne Arena, mit der der KSC nicht nur konkurrenzfähig bleibt, sondern perspektivisch auch eine taugliche Spielstätte für Bundesliga-Fußball hat.

Eine allerletzte Chance droht Kevin Pannewitz zu verspielen, der bei Carl Zeiss Jena vorläufig suspendiert worden ist. Als Grund steht im Raum, dass Pannewitz betrunken zum Training erschienen sei – aus Frust darüber, dass er zuletzt nicht spielen durfte.

 

Vier Spiele im Fokus

Niedersachsen-Kracher unter Flutlicht: Eintracht Braunschweig gegen den VfL Osnabrück

Es gibt so viele Aspekte, unter denen das Duell zwischen Braunschweig und Osnabrück interessant ist – eigentlich ist es ein echter Kracher am Freitagabend. Die lila-weißen Gäste haben ihr Stehplatzkontigent für das Auswärtsspiel bereits restlos abverkauft, es sind nur noch Sitzplatztickets zu haben. Ist es ein Derby? Zum Teil. Die räumliche Distanz ist recht groß, emotional haben sowohl Braunschweig (Hannover) als auch der VfL (Münster) noch ganz andere Rivalitäts-Kaliber in petto.

Vor allem aber ist es die sportliche Lage, die die Partie auch für viele neutrale Zuschauer interessant machen sollte: Braunschweig, Letzter mit wie angesprochen fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer, muss nun zusehen, unter André Schubert ins Rollen zu kommen – ohne Heimsieg wäre der Trainer-Effekt verpufft. Allerdings kommt Spitzenreiter Osnabrück mit seiner Wahnsinns-Verteidigung, die erst fünf Gegentreffer kassiert hat. Mit Torhüter Nils Körber an der Front schickt sich Lila-Weiß gerade an, einen Mauer-Rekord nach dem anderen zu brechen. Eine schwere Prüfung für den gebeutelten Zweitliga-Absteiger.

Duell der kriselnden Verfolger: SpVgg Unterhaching gegen den Karlsruher SC

In der Tabelle stehen die beiden süddeutschen Vertreter immer noch gut da: Unterhaching ist Vierter, Karlsruher Sechster. Doch der Schein trügt. Haching, in der Startphase der Saison ein Garant für Spektakel, feine Spielzüge und dementsprechend erfrischenden Fußball, hat sechs Partien am Stück nicht mehr gewonnen – fünfmal teilten Claus Schromm und seine Spieler zuletzt die Punkte. Der KSC hat nach einem Zwischenhoch mit vier Siegen in Folge durch Niederlagen in Rostock (0:1) und vor allem das bittere 2:5 daheim gegen Wiesbaden zwei echte Stimmungskiller eingebaut. Es war das zweite Mal nach dem 0:6 im Pokal gegen Hannover, dass die sonst so felsenfeste Karlsruher Abwehr einen völlig gebrauchten Tag erwischte. Taugt der KSC dennoch zum Favoriten? Eine gute Leistung in Unterhaching am Samstag wäre ein Beweis dafür.

Ostduell gegen den Abstieg: Energie Cottbus gegen Carl Zeiss Jena

Der Neunzehnte gegen den Sechzehnten – damit hätten wir dann auch den Krisengipfel des Spieltags. Energie Cottbus, das sich doch kürzlich noch mit einem Heimsieg über Zwickau etwas befreit hatte, hat nach anschließenden zwei Niederlagen ebenso wieder schlechte wie auch Carl Zeiss Jena. Die Thüringer, die genau wie Cottbus einst mit einem Sechs-Punkte-Start nach zwei Spieltagen geglänzt hatten, sind mächtig abgerutscht. Das Problem sind mehr und mehr die Tore: In fünf der vergangenen sieben Drittliga-Partien erzielte die Zimmermann-Elf kein einziges. Die Rückkehr von Julian Günther-Schmidt nach dessen Verletzung ist zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer für Jena – die Verpflichtung von Dimitar Rangelov, der bald seine ersten Einsätze bekommen sollte, einer für Cottbus.

Meppens schwere Mission: SV Meppen gegen Preußen Münster

Für Fußballfans der erfahrenen Generation ist das Aufeinandertreffen von Meppen und Münster noch immer mit viel Nostalgie verbunden. Im vergangenen Jahrtausend begegneten sich die Klubs aus Ems- und Münsterland regelmäßiger, viel verändert hat sich seitdem zumindest in den jeweiligen Spielstätten nicht. Sportlich ist die Ausgangslage aber klar: Meppen als Achtzehnter braucht aufgrund der 0:1-Pleite in Großaspach den Heimsieg – Münster aber kommt mit 13 Zählern aus den vergangenen fünf Spielen und entsprechend Selbstvertrauen. Reicht das zur Favoritenrolle? Nun ja, so recht traut dem Braten in Westfalen noch keiner. Ein Zähler wäre für den SCP schon in Ordnung – damit würden die Preußen vor dem mit Freude erwarteten Heimspiel gegen 1860 München nämlich mindestens auf dem dritten Platz bleiben.

 

Wer könnte überraschen?

Sonnenhof Großaspach bei 1860 München!

Im hinteren Mittelfeld begegnen sich am Sonntagmittag zwei Mannschaften, die am 12. Spieltag jeweils mit Last-Minute-Toren ihre Siege festgezurrt und sich so von der unteren Region befreit haben. Und so fiel der Jubel auch bei Daniel Bierofka, Trainer des TSV 1860, und Florian Schnorrenberg groß aus. Schnorrenberg, der gerade erst den Dienst in Großaspach angetreten hat und zum ersten Mal auf nationaler Ebene trainieren darf, wird an der Grünwalder Straße die erste imposante Kulisse der 3. Liga erleben: Ein quasi ausverkauftes Haus, das tolle Stimmung garantiert. Nur ist Großaspach bekannt dafür, sich darum nicht sonderlich zu scheren. Und so glauben wir, dass mit dem Rückenwind des neuen Übungsleiters und des Heimsieges gegen Meppen eine Überraschung in der bayrischen Landeshauptstadt gelingen kann.

 

   

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