Alles, was ihr zum 13. Spieltag wissen müsst
Den ersten Spielern wird es langsam wehtun: Die nächste Englische Woche geht zuende und vor den ersehnten trainingsfreien Tagen zum Wochenbeginn geht es zum 13. Mal in dieser Saison um drei Punkte. So schnell sind wir noch nie durch den Spielplan gepeitscht – ein Drittel wird am Montag schon absolviert sein. Was erwartet uns an diesem Wochenende? Hier ist die Vorschau.
Der Spieltag
Vorfreude auf den 1️⃣3️⃣. Spieltag! 🔥
Wer spielt zum Abschluss der Englischen Woche gegen wen? Wir haben die Übersicht für euch 👇#3Liga #zeigtsuns #fu3ball pic.twitter.com/xjIamNNc6S— 3. Liga (@3_liga) November 27, 2020
Die Ausgangslage
Guten Morgen – der 1. FC Kaiserslautern kann ja doch noch zuhause gewinnen! Es war mehr Krampf als Kampf und nicht wenige Anhänger äußerten sich mit einer Prise Galgenhumor über den irgendwie erzwungenen 1:0-Erfolg über den VfB Lübeck, doch der FCK hat zumindest für wenige Tage den Tabellendruck reduzieren können. Übrig bleiben andere betuchte Klubs, die im Keller stecken bleiben: Duisburg und Magdeburg haben mit Unentschieden gegen Waldhof Mannheim beziehungsweise Hansa Rostock zwar Teilerfolge verbucht – sie aber bleiben auf Abstiegsrängen kleben. Und sehen zudem, dass alle umgebenden Teams noch Nachholspiele in der Hinterhand wissen. Allerdings ist die Lage etwa beim SV Meppen, der gegenwärtig sechs (!) Punkte Rückstand aufs rettende Ufer angehäuft hat, ernst. Und auch die SpVgg Unterhaching rutscht von Woche zu Woche tiefer…
Oben haben die Favoriten Duftmarken gesetzt, Dynamo Dresden als auch der FC Ingolstadt machen es sich vorerst als Verfolger des 1. FC Saarbrücken bequem. Beide besitzen die Qualität, um dem Rest der Liga mit einer Erfolgsserie dauerhaft entwischen zu können. Allerdings passt das so gar nicht zum typischen Verlauf einer Drittliga-Saison. Von daher: Lassen wir uns überraschen, ob die Etat-Könige der 3. Liga ihrem Status am Wochenende wieder gerecht werden.
Vier Spiele im Fokus
Erstes Derby: FSV Zwickau gegen den 1. FC Magdeburg
Insgesamt drei Duelle mit besonderem lokalen Reiz – sofern dieser bei Geisterspielen überhaupt vorhanden ist – stehen uns am 13. Spieltag bevor. Den Anfang macht das Ostderby zwischen Zwickau und Magdeburg. Ja, es gibt hitzigere Paarungen im Fußball-Osten, doch eine gesunde Rivalität ist da. Und dazu kommt noch der sportliche Aspekt: Magdeburg kämpft redlich, aber schaffte gegen starke Klubs zuletzt keine Ausrufezeichen. Zwickau könnte der Gegner auf Augenhöhe sein, den der FCM nun benötigt. Denn die Gastgeber um Trainer Joe Enochs spielen seit Wochen ereignisarmen Fußball – vorsichtig formuliert, wohlgemerkt. Fünf sieglose Partien im eigenen Stadion liegen als Zusatzlast auf den Schultern. Da scheint etwas möglich für Magdeburg.
Zweites Derby: 1860 München gegen Türkgücü München
1860 gegen den FC Bayern, diese Zeiten liegen lange zurück. Immerhin duellieren sich die Löwen noch mit der Reserve des Rekordmeisters, auch wenn dies stets wehtut. Und nun steigt auch noch ein dritter Münchner Rivale in den Ring: Türkgücü. Gespürt hat das der TSV bereits im Sommer, als Verteidiger Aaron Berzel kurzerhand die Seiten wechselte und nun das Wappen des türkisch-deutschen Vereins trägt. Sportlich haben sich die Lokalrivalen vor ihrem allerersten Aufeinandertreffen beide ordentlich positioniert, 1860 hat zwei Zähler Vorsprung bei allerdings zwei zusätzlich absolvierten Spielen. Türkgücü könnte wiederum nicht nur in Nachholspielen, sondern auch personell noch nachlegen, interessiert sich angeblich für den aus München stammenden früheren Bundesliga-Profi Mehmet Ekici, der seine Juniorenzeit beim FC Bayern verbracht hat. Wenn das nicht genug Würze für ein Pflichtspiel bedeutet…
Drittes Derby: 1. FC Saarbrücken gegen den 1. FC Kaiserslautern
Viel mehr geht nicht. Saarbrücken gegen Kaiserslautern – darauf haben allen voran die Fans des FCS nun 23 Jahre lang gewartet, gar 27 Jahre liegt das letzte Liga-Aufeinandertreffen statt. Es war in der Bundesliga. Grund genug, dem Südwestderby mit Spannung entgegenzusehen. Wenn da nur nicht Corona wäre, das ein ausverkauftes Stadion verhindert und die ganze, schöne Rivalität, das Kribbeln vor und während des Spiels vor die Bildschirme verlagert. Machen wir das Beste draus und freuen uns, so gut es geht – zumal ja noch lange nicht sicher ist, dass sich die beiden im kommenden Jahr erneut begegnen. Saarbrücken darf dank des traumhaften Starts, der auch von zuletzt zwei Remis nicht geschmälert wird, ein bisschen träumen, Lautern muss sich erst einmal aus dem Tabellenkeller spielen. Das 1:0 über Lübeck war wie beschrieben kein Anlass, direkt an einen Höhenflug zu denken. Sicherlich sinnvoll wäre es, sich auf diesen Trendbrecher nicht direkt wieder eine Niederlage im Saarland einzuholen.
Wer bricht den Trend? Hansa Rostock gegen den FC Bayern München II
Vier Spiele Sieglosigkeit treffen auf drei Niederlagen in Folge: Hausieren gehen muss vor dem Duell im Ostseestadion keiner der Kontrahenten, beide haben mit einem Formtief zu kämpfen. Der Vorjahresmeister aus dem Süden kämpft spürbar mit der runderneuerten Mannschaften, deren Talent klar erkennbar ist, der aber auch noch zu viele leichtsinnige Fehler unterlaufen. Bei Hansa ist die Lage vertrackter, weil vielschichtiger: Mal ist das Offensivspiel unausgereift und wenig kreativ, dann klappt dies besser, aber es hapert an der Effizienz. Die Defensive stand manches Mal ziemlich sicher, lud zuletzt aber Dresden und Magdeburg zu Toren ein. "So schnell wie möglich abstellen", fordert Trainer Jens Härtel. Denn er weiß genau: Die Stärken der Bayern-Reserve liegen in der Ballsicherheit – kommen die Talente ins Rollen, sind sie schwer zu stoppen.
Die mögliche Überraschung
MSV Duisburg gegen Dynamo Dresden
In schweren Zeiten klammert man sich an jeden Strohhalm. Das Duisburger 2:2 bei Waldhof Mannheim war definitiv ein solcher Ansatz, ein Hoffnungsschimmer: Binnen kurzer Zeit hatte der MSV die herbe Klatsche gegen den SC Verl gut abgeschüttelt und ein ordentliches Spiel abgeliefert, war sogar drauf und dran am Auswärtssieg. Das Remis ging in Ordnung, half den Zebras im Tabellenkeller aber natürlich nicht weiter, denn nur mit Siegen geht es unten raus. Jetzt kommt der Zweite Dynamo Dresden, ein Gegner, den MSV-Trainer Gino Lettieri noch aus seiner Duisburger Aufstiegssaison 2014/15 kennt. Sonnenklar ist, dass die Favoritenrolle beim Tabellendritten aus Sachsen liegt, zumal Duisburg als einziger Drittligist noch ohne Heimerfolg ist. Da muss also einiges zusammenkommen am Sonntag. Immerhin: In der Fremde hat sich Dynamo schon manch überflüssige Niederlage eingehandelt.