Alles, was ihr zum 14. Spieltag wissen müsst

Und rein in den November! Zugegeben: Für die 3. Liga ist der Monat einer, in dem eher wenig passiert: Die meisten Mannschaften werden aufgrund einer Länderspielpause im November nur dreimal antreten, ehe es nach vier weiteren Spieltagen im Dezember bereits in die Winterpause geht. Noch ist das Zukunftsmusik. Hier ist alles, was ihr zum anstehenden 14. Spieltag wissen müsst!

Die Ausgangslage

Gleich fünfmal waren am vorherigen Wochenende die Auswärtsteams siegreich – hervor stachen sicherlich der VfL Osnabrück mit seinem spektakulären 4:3-Sieg in Braunschweig, die Sportfreunde Lotte, die den KFC Uerdingen in Duisburg mit 2:0 besiegten sowie Preußen Münster, das sich mit einem 2:1 über Meppen weiter an die Fersen von Spitzenreiter Osnabrück heftete. Hinter ihnen hat sich ein breites Verfolgerfeld gebildet, das sich mindestens bis zum neunten Tabellenplatz erstreckt.

Kurz dahinter geht es dafür abrupt in den Abstiegskampf. Dort haben die SF Lotte und Energie Cottbus durch Befreiungsschläge Punkte gesammelt – Jena, Aalen und Meppen befinden sich aktuell auf den kritischen Plätzen unter dem Strich. Eintracht Braunschweig ist die vierte Mannschaft im Bunde, die in Abstiegsgefahr steht, und zunehmend wird es eng: Sechs Punkte Rückstand auf das berühmte Ufer sowie ein deutlich schlechteres Torverhältnis lassen den BTSV immer verzweifelter gegen die Unruhe an der Hamburger Straße kämpfen.

 

Und sonst so?

Ziemlich ruhig war es beim Montagsspiel zwischen dem VfR Aalen und dem FCK, weil die aktiven Fans der Gastgeber gegen die Ansetzung protestierten. Sie sahen nicht, wie sich die Württemberger selbst um ihren Lohn brachten, eine 1:0-Führung noch verspielten und damit tief im Abstiegskampf bleiben. Auch die Luft für Trainer Argirios Giannikis wird wieder dünner.

Fortuna Köln hat unterdessen veröffentlicht, was die Spatzen schon zuvor von den Dächern gepfiffen hatten: Tomasz Kaczmarek, zuvor bei Viktoria Köln und den Stuttgarter Kickers angestellt, übernimmt ab sofort den Trainerposten des abgewanderten Uwe Koschinat.

Wiesbaden und Rostock präsentierten sich unter der Woche zudem im DFB-Pokal, mussten sich aber trotz ansprechender Leistung dem HSV bzw. dem 1. FC Nürnberg geschlagen geben. Dennoch: Das war beste Werbung für die 3. Liga.

 

Vier Spiele im Fokus

Volles Haus in Westfalen: Preußen Münster gegen 1860 München

Sind es die unerfüllten Sehnsüchte, die dieser Tage rund um Preußen Münster wieder ans Tageslicht befördert werden? Bald 30 Jahre warten die Adlerträger auf die Rückkehr in die 2. Bundesliga, der aktuelle Tabellenplatz 2 würde im Mai des kommenden Jahres dafür reichen. Doch noch bleiben Spieler und Trainer auf dem Boden, "lassen die Kirche im Dorf", wie es René Klingenburg sagt. Die nächste schwere Aufgabe wartet am Samstag: Aufsteiger 1860 München kommt an die Hammer Straße und bringt einen mit, der noch jeden Grashalm kennt: Adriano Grimaldi, der in Münster zum Torjäger wurde und sich in der Stadt pudelwohl fühlte, kehrt an alte Wirkungsstätte zurück. Durch die Erfolgsserie des SCP wurde ganz nebenbei auch das Publikum geweckt: Statt der üblichen etwa 7.000 Besucher erwartet Münster knapp 12.000 Zuschauer – die Adler sind wieder sexy.

Thüringer Krisenmoderation: Carl Zeiss Jena gegen Hansa Rostock

Das 1:2 in Cottbus war für Carl Zeiss Jena ein harter Schlag. Wieder hatte man nicht gewonnen, und wieder ging die Niederlage absolut in Ordnung. "Ein Scheiß-Auftritt", sagte Stürmer Julian Günther-Schmidt gefrustet, und ähnlich bedient war auch Trainer Mark Zimmermann. Der gute Auftakt in die Saison ist längst vergessen, stattdessen legt sich eine Acht-Spiele-Sieglosserie wie tonnenschwerer Ballast auf die Schultern, obendrauf kommt der Abstiegsplatz. Nun gastiert Hansa Rostock im Ernst-Abbe-Sportfeld – noch ist offen, ob sie wieder kiloweise Fisch mitbringen werden. Durch das 3:1 über Fortuna Köln ist die Kogge auf Tuchfühlung mit den vorderen Plätzen, braucht nun aber endlich Konstanz. Sprich: Eine Siegesserie soll es für Pavel Dotchev und Co. sein.

Emsländer unter Zugzwang: Hallescher FC gegen den SV Meppen

Glaubt man den Quoten der Buchmacher, ist der Hallesche FC im Heimspiel gegen den SV Meppen derart klar favorisiert, dass ihm das selbst unheimlich werden könnte. Überhaupt hat der HFC die Gunst der Wettbüros auf seiner Seite – sprich, aus ihm wird zumindest ein Kandidat für den erweiterten Favoritenkreis in der 3. Liga gemacht. Ist das realistisch? Wer auswärts in Würzburg drei Punkte holte, muss sich zumindest nicht verstecken. Allerdings liegt die Stärke der Saalestädter momentan eher auf fremdem Platz, in der Heimbilanz sind sie Mittelmaß. Aufpolieren sollte sich die Statistik gegen den SV Meppen, der hat nämlich nur zwei Pünktchen aus seinen bisherigen sechs Auswärtsspielen geholt. Klar ist: Die Emsländer stehen unter Druck, denn der Abstand auf die Nicht-Abstiegsränge soll tunlichst nicht auf mehr als drei Punkte anwachsen.

Das Spitzenspiel: VfL Osnabrück gegen den KFC Uerdingen

Um diesen Kick kommen wir in keiner Vorschau herum: Der Erste aus Osnabrück will den Dritten aus Uerdingen distanzieren. Und obgleich die Krefelder Gäste deutlich mehr Geld in ihren Kader investiert haben, so geht die Favoritenrolle auf Basis der vergangenen Leistungen an die Niedersachsen. Die haben ihre ohnehin breite Brust durch das 4:3 in Braunschweig nochmals gestärkt, während der KFC erneut lethargisch spielte und folgerichtig gegen Lotte verlor.

Beide könnten am Sonntagnachmittag einen Big Point landen. Osnabrück könnte den Vorsprung auf den dritten Rang mit einem Sieg auf mindestens fünf bis maximal acht Punkte ausbauen, Uerdingen sich wieder an die direkten Aufstiegsplätze heranrobben. Grund genug, sich diesen Kracher nicht entgehen zu lassen.

 

Und wer könnte überraschen?

Cottbus in Kaiserslautern!

Mittlerweile, wo sich das Tabellenbild etwas sortiert hat, wird klar: Ganz so schwach wie befürchtet ist der 1. FC Kaiserslautern unter Trainer Michael Frontzeck nicht – die Unkenrufe nach einem Rücktritt oder einer Entlassung kamen zu früh. Energie Cottbus strauchelte hingegen zuletzt, hat sich nun ein wenig freigeschwommen. Die Auswärtsspiele, die bis auf eine Ausnahme bislang allesamt verloren gingen, bleiben aber das Sorgenkind von Pele Wollitz und seinen Spielern. Was bedeutet das für das Freitagabendspiel? Kurzum: Die Roten Teufel sind deutlich favorisiert, haben sich aber auf dem Betzenberg bislang noch gegen fast jeden Gegner schwer getan. Die Lausitzer, die merklich von der Erfahrung ihres Sturm-Rückkehrers Dimitar Rangelov profitieren, können nur gewinnen – und werden den FCK ärgern.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button