Alles, was ihr zum 2. Spieltag wissen müsst

Der erste Spieltag der Saison 2024/25 gehört bereits den Geschichtsbüchern an – und hat Lust auf mehr gemacht. Wie gut, dass der zweite Spieltag schon vor der Tür steht und ebenfalls einige Leckerbissen bereit hält. Werfen wir wie gewohnt einen Blick auf das Programm.  

Die Ausgangslage

Wie immer war die Freude mancherorts riesig, während anderswo Katerstimmung herrschte. Acht Teams gelang der erste Saisonsieg gleich am ersten Spieltag. Dem gegenüber klafft bei acht Vereinen noch eine gähnende Null auf dem Punktekonto. So auch bei Energie Cottbus, das gegen Arminia Bielefeld zunächst eine Führung verspielte und in der Nachspielzeit den kompletten Knock-Out kassierte. Die Lausitzer bekommen nun direkt die Chance, diese negativen Emotionen wieder vergessen zu machen: Sie eröffnen den 2. Spieltag mit der Freitagabendpartie gegen Dynamo Dresden. Ein echter Ost-Klassiker, der vor ausverkauftem Haus ausgetragen wird!

Pure Freude herrschte wiederum bei Alemannia Aachen, das sein Auftaktmatch gegen Rot-Weiss Essen für sich entscheiden konnte. Nun werden die Schwarz-Gelben, die erstmals im proppenvollen Tivoli antreten dürfen, versuchen, im zweiten NRW-Duell in Folge – diesmal geht es gegen den SC Verl – den zweiten Sieg folgen zu lassen. Auch der FC Ingolstadt wird alles daransetzen, sein bundeslandinternes Duell gegen die SpVgg Unterhaching ebenso erfolgreich zu gestalten wie das erste Saisonspiel. Für Unterhaching wiederum geht es nach der 0:3 Klatsche zum Saisonauftakt um Wiedergutmachung.

Wiedergutmachung ist auch das Stichwort bei 1860 München. Die Löwen wollen auswärts beim VfB Stuttgart II die Auftaktniederlage gegen den 1. FC Saarbrücken vergessen machen. Die Saarländer wiederum wollen gegen Mit-Aufstiegsanwärter Sandhausen nachlegen. Auf der Jagd nach dem ersten Saisonsieg befinden sich die beiden Zweitliga-Absteiger Wehen Wiesbaden und Hansa Rostock, das seinen Hauptsponsor verloren hat. Erfüllt werden wird dieser Wunsch aber maximal einem der beiden, treffen sie doch im direkten Duell aufeinander.

 

Fünf Spiele im Fokus

Ost-Klassiker zum Auftakt: Dynamo Dresden vs. Energie Cottbus

Knapp 32.000 Fans! Was für eine würdige Kulisse für das erste Derby zwischen Dynamo und Energie seit acht Jahren. Sowohl der Heimbereich als auch der Gästeblock waren schnell restlos ausverkauft. Nach dem Auftaktsieg bei Viktoria Köln keimt in Dresden eine neue Euphorie. Im Lager von Energie Cottbus ist die Stimmung seit dem Aufstieg ohnehin gut, auch wenn die Last-Minute Niederlage gegen Arminia Bielefeld für einen kleinen Dämpfer sorgte.

Umso wichtiger wäre es für den FCE, gegen den Rivalen aus der sächsischen Landeshauptstadt ein Ausrufezeichen zu setzen. Dabei möchte Cottbus, das am Freitagabend ohne den gesperrten Claus-Dieter Wollitz auskommen muss, am besten an das letzte Duell im Rudolf-Harbig Stadion anknüpfen: Im Herbst 2015 entführte Energie mit einem 1:0-Auswärtssieg alle drei Punkte aus Dresden. Dynamo wiederum möchte auch zur neuen Saison wieder eine Macht im eigenen Wohnzimmer werden und Neu-Trainer Thomas Stamm beim Heimdebüt einen Derbysieg schenken.

Duell der Sieglos-Serien: Wiesbaden vs. Hansa Rostock

Seit Anfang März wartet der SV Wehen Wiesbaden auf einen Punktspielsieg. Hansa Rostocks letzter Erfolg datiert von Anfang April – ausgerechnet gegen den SVWW. Seitdem herrscht bei beiden Flaute. Zu allem Überfluss mussten beide im Mai den Abstieg aus der 2. Bundesliga beklagen. Umso wichtiger wäre mal wieder ein Stimmungsaufheller – am besten in Form eines Sieges. Doch bei einem der beiden Konkurrenten wird die Horror-Serie zwangsläufig ihre Fortsetzung finden, treffen Wehen und Hansa doch nun im direkten Duell aufeinander.

Zum Saisonauftakt gab es für beide ein Unentschieden. Hansa spielte gegen Stuttgart II zwar gefällig auf, ließ vor dem Tor aber zu viel liegen und leistete sich hinten die eine Unaufmerksamkeit zu viel. Auch Wiesbaden hätte gegen den SC Verl mehr Tore erzielen können, agierte aber zu ineffizient, sodass am Ende ein 2:2 auf der Anzeigetafel stand. Welchem Zweitliga-Absteiger gelingt es besser, diese Fahrlässigkeiten abzustellen? Und wer kann die schier endlose Sieglos-Serie beenden?

Erstes Heimspiel im Tivoli: Alemannia Aachen vs. SC Verl

Am Samstag ist es so weit: Das erste Drittliga-Spiel im Tivoli seit über elf Jahren steht an. Und eines ist jetzt schon klar: Es wird laut werden, kündigen sich doch rund 24.000 Zuschauer an. Auch der Anhang des SC Verl lässt sich nicht lumpen und organisiert mehrere Fanbusse, die von Ostwestfalen an die belgische Grenze touren.

Es ist davon auszugehen, dass die Spieler den vielen Zuschauern eine unterhaltsame Partie bieten werden: Aachen schwebt nach dem Aufstieg und dem tollen Auftaktsieg in Essen weiter auf Wolke sieben – und Verl steht fast schon traditionell für einen spektakulären Ball. So auch zum Saisonauftakt, als sich die Ostwestfalen mit 2:2 von Wehen Wiesbaden trennten. Kann Aachen im zweiten Spiel den zweiten Sieg nachlegen? Oder mimt der Sportclub den Partycrasher und entführt die drei Punkte aus dem Tivoli?

Drittliga-Comeback in Großaspach: Stuttgart II vs. 1860 München

Die "WIRmachenDRUCK-Arena" ist den meisten Drittliga-Fans bereits ein Begriff, allerdings unter dem Namen "mechatronik-Arena". Stolze 114 Drittliga-Partien bestritt die SG Sonnenhof Großaspach zwischen 2014 und 2020 in diesem Stadion. Nun werden mindestens 19 weitere Drittliga-Partien dazukommen. Allerdings unter Beteiligung des VfB Stuttgart II, der seine Heimspiele im rund 30 Kilometer entfernten Großaspach austragen wird, weil die eigentliche Heimspielstätte, das Robert-Schlienz-Stadion, nicht den DFB-Anforderungen entspricht.

Zu Gast im ersten Stuttgarter Heimspiel ist der TSV 1860 München, der letzte Saison trotz des schwachen sportlichen Abschneidens im Schnitt von über 2.100 Auswärtsfahrern begleitet wurde – Rekord für die 3. Liga. Auch in der neuen Saison kündigen sich wieder viele Münchner Gästefans an, auch wenn die Stimmung bei den Löwen nach der Auftaktniederlage gegen den 1. FC Saarbrücken eher bescheiden ist. Umso wichtiger wäre es, dass die Giannikis-Elf nach dem Rekordsieg im Landespokal (18:0 gegen den SSV Kasendorf) nun auch in der Liga ein Erfolgserlebnis folgen lässt. Doch die Sechzger sollten gewarnt sein: Gegen den F.C. Hansa Rostock zeigte die Stuttgarter Zweitvertretung eine couragierte Leistung und knöpfte dem Zweitligaabsteiger ein 1:1 ab.

Südwest-Duell mit Ambitionen: Saarbrücken vs. Sandhausen

Deutlich besser als in München ist die Stimmung im Südwesten der Republik – schließlich konnten sowohl der SV Sandhausen (gegen den VfL Osnabrück) als auch der 1. FC Saarbrücken (gegen 1860 München) ihr Auftaktmatch mit 1:0 für sich entscheiden. Wer kann nun den zweiten Streich folgen lassen? FCS-Trainer Rüdiger Ziehl steht vor der Qual der Wahl, welche seiner Schützlinge er aufbieten soll. Gegen 1860 haben einige Einwechselspieler Eigenwerbung betrieben – darunter Siegtorschütze und Comebacker Patrick Schmidt. Setzt Ziehl dafür 12-Tore-Mann Kai Brünker auf die Bank?

Auch Ziehls Gegenüber Sreto Ristic steht vor der Frage, ob er Jokertorschütze Emmanuel Iwe für seine Leistung mit einem Startelfmandat belohnen soll. Muss dafür der zweitligaerfahrene David Otto weichen? So oder so stehen sich am Sonntagabend zwei ebenso prominent besetzte wie ambitionierte Kontrahenten gegenüber. Man darf gespannt sein, wer die guten Eindrücke vom ersten Spieltag bestätigen kann.

   

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