Alles, was ihr zum 20. Spieltag wissen müsst

Rückrundenauftakt und Jahresende zugleich: Die Drittligisten laden zum Ausklang von 2021 ein – und dürften froh sein, dass dieses Jahr bald abgeschlossen ist. Nichts war es mit der einst erhofften Rückkehr zur Normalität nach Corona, ganz im Gegenteil: Womöglich steht sogar noch eine schwere Phase bevor. Ein letztes Mal geht es vor der vierwöchigen Pause um wertvolle Punkte.

Die Ausgangslage

Durch das Nachholspiel zwischen Zwickau und Primus Magdeburg – das leistungsgerecht 1:1 endete – ist die Tabelle begradigt, was angesichts der Pandemie als auch der Jahreszeit alles andere als selbstverständlich ist. Grundsätzlich haben sich hinter dem souverän führenden FCM drei eng geballte Fünfergruppen gebildet: Erst kommen die unmittelbaren Verfolger und Aufstiegsanwärter, dann ab Rang 8 das bunt gemixte vordere Mittelfeld. Ab Rang 12 und dem schwächelnden Aufsteiger Viktoria Berlin geht es in die Abstiegszone, ehe schließlich die vier Abstiegsränge Verl, Duisburg, Würzburg und Havelse belegt werden.

Ab sofort gilt es, Revanche zu nehmen für manches Hinspielergebnis: Waldhof Mannheim kassierte zum Auftakt im Sommer ein 0:2 vom FCM und will dies nun im letzten Spitzenspiel des Jahres an der Elbe bereinigen, die Würzburger Kickers wollen im bayrischen Duell mit 1860 München das 0:1 wettmachen. Insgesamt hat dieser Spieltag gegenüber seinem Zwillingsbruder aus dem Juli noch etwas gutzumachen: Nur mickrige 15 Tore fielen damals zum Start ins Drittliga-Jahr – das können die Offensivabteilungen doch viel besser!

 

Vier Spiele im Fokus

Halle im Abwärtssog: SV Meppen gegen den Hallescher FC

SVM gegen HFC, das ist ein typisches Drittliga-Duell zweier Mannschaften, die in dieser Spielklasse genau richtig aufgehoben scheinen. Allerdings nähern sich beide Vereine verschiedenen Ausgangstüren: Meppen sieht die obere Etage, Halle die Kellertreppe. An der Saale ärgerte man sich zuletzt über nur einen Punkt aus fünf eigentlich machbaren Spielen unter anderem gegen die Schlusslichter Havelse (1:2) und Würzburg (0:0), kürzlich folgte als Krönung noch das 1:2 in Wiesbaden, nachdem der HFC in Führung gegangen war.

Trainer Florian Schnorrenberg steht trotzdem nicht zur Disposition, "das Verhältnis nach innen ist absolut intakt", sagte Sportdirektor Ralf Minge. Nun geht’s aber zur zweitbesten Heimmannschaft der Liga und dem Fünften: Meppen hat sich durch das heftige 0:5 in Braunschweig nicht beirren lassen und gleich einen Sieg nachgelegt (3:0 gegen Berlin), kommt damit auf sechs Erfolge seit dem 13. Spieltag – eine furiose Bilanz.

Knackt der BTSV das Bollwerk? Eintracht Braunschweig gegen den 1. FC Kaiserslautern

Nur zwölf Gegentore in einer gesamten Hinrunde – Respekt, lieber FCK. Das ist ein überragender Wert! Nun macht sich Eintracht Braunschweig beim ersten von zwei Spitzenduellen auf, an der heimischen Hamburger Straße Lücken zu finden, drei Zähler trennen den Zweiten aus Niedersachsen nur vom Sechsten aus der Pfalz, sodass dieser mit einem Auswärtssieg vorbeiziehen würde. Die Eintracht muss auf den gelbgesperrten Mittelfeld-Allrounder Bryan Henning verzichten, das Herzstück des Teams fehlt damit. Und auch Danilo Wiebe muss aufgrund eines Faserrisses passen. Eine Chance für die Lautrer? Zuletzt profitierten die Roten Teufel, die nicht über die effizienteste Offensivreihe der 3. Liga verfügen, beim 2:1-Sieg über Türkgücü auch von Einladungen des Gegners. Die wird Braunschweig, das genau wie der FCK auch in der Formtabelle von weit oben grüßt, kaum anbieten.

Topteams und Topscorer unter sich: 1. FC Magdeburg gegen Waldhof Mannheim

Wenn das nicht furios wird! Magdeburg und Mannheim geben sich am frühen Sonntagnachmittag die Ehre, Platz 1 empfängt Platz 3 – womöglich treffen sich die Klubs in acht Monaten schon eine Etage höher wieder. Der FCM um Trainer Christian Titz wird trotz der Sechs-Punkte-Führung regelmäßig daran erinnert, dass die 3. Liga eben kein Selbstläufer wird. So kürzlich beim 1:1 in Zwickau, als zumindest die zweite Halbzeit nicht den eigenen Erwartungen entsprach und dann auch bestraft wurde.

Nun gilt es beim Duell der ligaweit erfolgreichsten Offensivleute Baris Atik (18 Scorerpunkte) und Dominik Martinovic (15) aus Sicht der Elbestädter, den Waldhöfer Auswärtstrend zu brechen: Dreimal in Serie siegte der SVW um Patrick Glöckner zuletzt. Und jedes Mal traf ein gewisser Marc Schnatterer, der auch nach seinem 36. Geburtstag nichts von seiner früheren Qualität eingebüßt zu haben scheint.

Mit dem Bayernduell in die Pause: Würzburger Kickers gegen 1860 München

In Bayern sind sie besonders froh, endlich in die Pause gehen zu dürfen. Geisterspiele sind bis auf Weiteres angeordnet, der finanzielle Schaden ist groß. Und so auch die Hoffnung, in vier Wochen bei womöglich kleineren Infektionszahlen wieder die Tore für zumindest einige tausend Zuschauer wieder aufmachen zu können. Die hätte das bayrische Duell zwischen den Würzburgern und den Giesingern allemal verdient, auch wenn beide ihren Ansprüchen weit hinterherhinken. Nun zeigte 1860 zuletzt beim 2:0 in Dortmund: Es geht auch ohne Sascha Mölders, und das Team ist absolut intakt. Der FWK hat statt übereifriger Leader eher zu wenige solcher Typen im Kader und daher im Abstiegskampf bisher kaum Land gesehen. Bevor im Winter wohl nachgerüstet wird, geht es um drei Zähler, die den Anschluss an Platz 16 wiederherstellen könnten.

 

Die mögliche Überraschung

MSV Duisburg gegen den VfL Osnabrück

Da ballt sich schon eine Menge Tradition an diesem Spieltag, so auch zwischen den Meiderichern und den Osnabrückern. Beide gehörten in der Vergangenheit immer wieder zum Spitzenmaterial dieser Spielklasse, der VfL schafft dies aktuell noch nicht und der MSV wird solche Sphären definitiv weit verpassen, das ist schon jetzt klar. Duisburg forciert den Befreiungsschlag, aber wie schwierig das ist, zeigte das muntere wie enttäuschende 2:2 gegen den SC Verl  – einmal mehr hatte die wacklige Innenverteidigung nicht überzeugt.

Warum kann es nun gegen Osnabrück klappen? Nun: Die Lila-Weißen sind mit vier sieglosen Spielen zuletzt abgerutscht, haben dazu alles andere als eine glückliche Phase, wie das vermeidbare 1:2 in Magdeburg zeigte. Oft hapert es in diesem Jahr an der Chancenverwertung. Dazu gewann Duisburg das Hinspiel. Nur ein kleines, aber bemerkenswertes Detail ist die Historie: Von 27 Pflichtspielduellen gewann der MSV 17, der VfL nur drei. Vielleicht kommt der "Lieblingsgegner" zur richtigen Zeit?

   

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