Alles, was ihr zum 26. Spieltag wissen müsst

Gipfeltreffen. Kellerkrimi. Ostduell. Im Verlauf einer Saison gibt es bessere und schlechtere Spieltage – dieser hier dürfte, so weit lehnen wir uns aus dem Fenster, definitiv zur ersten Kategorie gehören. Warum die 26. Runde aus mehr besteht als Magdeburg gegen Kaiserslautern und wen wir im Blick haben sollten: Die Spieltagsvorschau verrät es.

Die Ausgangslage

Herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg, lieber 1. FC Magdeburg? Noch nicht. Doch dass mancher FCM-Fan bereits das "MagentaSport"-Abo zum kommenden Sommer hin gekündigt hat, legt nahe: Im Umfeld wächst die Zuversicht von Woche zu Woche, dass es klappen wird mit der Rückkehr in die 2. Bundesliga. Zwölf Punkte Vorsprung sind es auf den Verfolger aus Kaiserslautern (45 Zähler), zu dem es im Gipfelduell geht. Was wiederum alle Nachkommenden hoffen lässt, dass wenigstens der FCK stolpern muss: Saarbrücken (43, auswärts in Wiesbaden), Braunschweig (41, daheim gegen Freiburg II) und der VfL Osnabrück (41, auswärts in Köln) lauern, auch bei der Partie zwischen Meppen und 1860 München sind noch einige Hoffnungen auf die vorderen Plätze im Spiel.

Woche für Woche ist es im unteren Drittel der Tabelle nicht minder spannend. Wobei das Tempo hoch bleibt, das hintere Mittelfeld – etwa Viktoria Berlin daheim gegen Verl oder der HFC beim Ostduell gegen Zwickau – enteilen könnte. Bei Türkgücü München (gegen Mannheim) ist zumindest klar, dass der Spielbetrieb für einige weitere Wochen gesichert ist, es bleiben aber etliche Fragezeichen offen. Nichts aber toppt die Relevanz vom Kellerkracher zwischen Würzburg und Duisburg, Platz 20 gegen Platz 17. Die Kickers versuchen es einmal mehr mit einem neuen Trainer, ein Nichtabstieg wäre mittlerweile ein kleines Wunder. Aber dazu später mehr.

 

Vier Spiele im Fokus

Das Gipfeltreffen: 1. FC Kaiserslautern gegen den 1. FC Magdeburg

Mehr Spitzenspiel geht einfach nicht. Zweiter gegen Erster, die beste Defensive trifft auf beste Offensive, und auch in der derzeitigen Formtabelle führt nichts an den Namen 1. FC Magdeburg und 1. FC Kaiserslautern vorbei. Dass die 2. Bundesliga, ohnehin in diesem Jahr gespickt von Traditionsmannschaften, zwei solche Kaliber mit offenen Armen empfangen wird, ist nur logisch. Und angesichts der Konstanz, die Christian Titz beim FCM sowie Marco Antwerpen beim FCK in die sportliche Leistung und den ganzen Klub gebracht haben, wäre – Stand jetzt – der Aufstieg beider Klubs nur folgerichtig. Aber: Während Magdeburg den nächsten Nagel ins Aufstiegsbild hämmern könnte, ist bei Lautern noch Stolpergefahr dabei: Auf das Spitzenspiel auf dem Betzenberg folgt das Derby in Mannheim, zwei Partien, die ein ganzes Jahr in beide Richtungen kippen lassen können. Wir haben uns dem Topspiel ausführlich gewidmet und fünf Gründe aufgelistet, warum einerseits der FCK, andererseits der FCM gewinnen wird. Bei allem anderen lassen wir uns einfach überraschen, es kann nur gut werden.

Kellerkrimi am Dallenberg: Würzburger Kickers gegen den MSV Duisburg

Ob es in der prunkvollen Würzburger Residenz mal gespukt hat? Wir wissen es nicht. Doch an einem anderen Ort in der unterfränkischen Großstadt geistert es schon seit Saisonbeginn vor sich hin, und nun so kräftig wie nie zuvor: Über den Kickers schwebt das Abstiegsgespenst, über dem diesmaligen Gast aus Duisburg auch. Abstiegskampf! Und das mit einem neuen Trainer, mal wieder: Ralf Santelli soll die Kohlen für die Rothosen aus dem Feuer holen, Danny Schwarz ist nach vier Monaten schon wieder Geschichte. Ob dieser Impuls, der in Würzburg in den vergangenen Jahren etliche Male seine Wirkung verfehlte, jetzt noch den Durchmarsch in den Amateurfußball verhindern kann? Vor der gleichen Sorge steht auch der MSV Duisburg, und aus gutem Grund: Die schwächste Offensive aus Würzburg (17 Tore) trifft auf die Zebra-Schießbude (51 Gegentore), also so ziemlich das Gegenteil der obigen Partie. Für Duisburg ist es Spiel eins ohne Ivica Grlic nach dessen Rücktritt, Trainer Hagen Schmidt ist noch im Amt. Wie lange noch? Das hängt auch davon ab, wie sich die Meidericher am Samstag präsentieren.

Enger als im Hinspiel? Viktoria Köln gegen den VfL Osnabrück

Mit einem 3:0-Heimsieg machte der VfL Osnabrück im vergangenen Herbst gegen Viktoria Köln kurzen Prozess, spielte da wie ein Aufstiegskandidat. Und das sind die Niedersachsen ja auch. Wo stünden sie wohl, wenn sie doch nur öfter ihr zuweilen faszinierendes Niveau wie etwa beim vergangenen Auswärtsspiel in Duisburg (6:3) halten könnten. Doch schon wenige Tage darauf stolperte sich Lila-Weiss bei der undankbaren Pflichtaufgabe gegen Türkgücü München zum 1:1-Remis, kassierte das Gegentor in allerletzter Sekunde. Ein völlig unnötiger Punktverlust, der aber auch sinnbildlich steht für die bisherige Saison, die auch solche Phasen parat hielt. Gegner Köln startete mit zwei Siegen toll ins Jahr 2022, ließ danach aber auch fix nach. In Zwickau gab es – ebenfalls ganz spät – den Tiefschlag zum 0:1. Noch dazu war es ein Tor, das aus einer unberechtigten Ecke entstand. Wer den späten Schock besser verdaut, hat gute Aussichten, in diesem spannenden Montagsduell zu punkten.

BTSV auf Signalsuche: Eintracht Braunschweig gegen den SC Freiburg II

Als Vierter ist die Braunschweiger Eintracht mittendrin und möchte zur Stelle sein, sollte Kaiserslautern nach vielen Wochen mal wieder schwächeln. Selbst hinkte der BTSV in diesem Jahr den Ansprüchen eher hinterher, zeigt aber Widerstandskraft: Eine starke zweite Halbzeit rettete zuletzt bei 1860 München das 2:2-Remis, die sich anbahnende Niederlage hätte wohl für Krisengefühle gesorgt. Und doch sollte gerade daheim eine Reaktion her auf das vorherige 1:1-Remis gegen Verl, hinter dem eine ganz schwache Leistung steckte. Trotz juristischer Maßnahmen Niedersachsen bislang aber weiter an der strikten 500-Zuschauer-Maximalgrenze fest. Gegen die Freiburger Reserve, die sich still und heimlich zum soliden Mittelfeldteam gemausert hat, muss es wohl also einmal mehr quasi ohne Unterstützung von den Rängen funktionieren. Und ohne Brian Behrendt, der seine Gelb-Rot-Sperre aus dem Sechzig-Gastspiel absitzen muss.

Verfolger-Kräftemessen im Emsland: SV Meppen gegen 1860 München

Das schmerzhafte 2:5 gegen den FCM, zwischenzeitlich sah es nach einer noch viel schlimmeren Pleite aus, liegt mehr als zwei Monate zurück. Seitdem hat der TSV 1860 vier Punktspiele gewonnen, gestoppt wurde die Serie erst – ihr habt es gerade gelesen – von Braunschweig. Das aus Löwen-Sicht ärgerliche Remis ist verdaut, die Aufholjagd ist in vollem Gange, nach einem turbulenten letzten Quartal des Vorjahres ist Ruhe eingekehrt. Obgleich Defensivsäule Stephan Salger gelbgesperrt nicht nach Meppen mitreist, ist die Zuversicht da, an der niederländischen Grenze zu punkten. Zumal Gegner SVM etwas angeknockt wird: Ex-Schlusslicht Havelse spielte die behäbige Defensive mit seinen flotten Kontern auseinander, gewann 3:0, ein schlimmer Tag für Rico Schmitt und seine Mannschaft. Ähnlich wie für den BTSV gilt: Nur 500 Zuschauer dürfen dabei sein, wenn sich Meppen revanchiert – oder Sechzig seine Serie fortsetzt.

   

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