Alles, was ihr zum 28. Spieltag wissen müsst

Die da oben wollen doch nicht…? Vieles deutet darauf hin, als würden Dynamo Dresden, der FC Ingolstadt und Hansa Rostock den Aufstieg in dieser Saison unter sich ausmachen wollen. Kann sie am 28. Spieltag jemand stoppen? Die Verfolger stehen bereit, um das Spitzentrio zu ärgern. Doch nicht nur in dieser Tabellenregion wird am kommenden Wochenende hart gekämpft…

Die Ausgangslage

Dresden hat 54, Hansa 51 und der FCI 50 Punkte, dahinter klafft bereits eine sechs Zähler große Lücke. Wiesbaden und Saarbrücken verloren zuletzt jeweils ein Spiel, beim FCS war es eine Nachholpartie. Sie sind Verlierer in dieser Woche, müssen das am vergangenen Wochenende siegreiche Trio vorerst ziehen lassen. Wenn der SVWW am Samstag gegen Ingolstadt antritt, der FCS bei Dynamo gastiert und am Montag schließlich Hansa beim Tabellenachten Türkgücü München den Spieltag beschließt, werden die Vorsprünge schrumpfen oder wachsen. Die SGD darf gerne einmal vorrechnen: Im Optimalfall stünde sie in wenigen Tagen 13 (!) Zähler vor Rang vier.

Im Keller bedeutet es noch viel mehr, den Anschluss zu verlieren. Magdeburg, Unterhaching und Lübeck haben zuletzt mit vereinzelten Siegen versucht, dem entgegenzuwirken, doch weil auch im hinteren Mittelfeld mittlerweile fleißig Ergebnisse geholt werden, reicht das nicht aus. Schon am Freitag geht es in Lotte mit dem Abstiegskracher zwischen Uerdingen und Lübeck los, und weil – wie eben erwähnt – die Spitzenteams alle untereinander gefordert sind, sind die Siegchancen auch für alle anderen Kellerkinder groß. Kurzum: An diesem Spieltag kann in der Tabelle einiges passieren!

 

Vier Spiele im Fokus

Kellerkampf am Autobahnkreuz: KFC Uerdingen gegen den VfB Lübeck

Das vierte "Heimspiel" des KFC Uerdingen, das seinen Namen eigentlich nicht verdient hat, birgt einiges an Brisanz: Dreimal fuhren die Krefelder bislang nach Lotte, dreimal mussten sie eine Niederlage einstecken. Die jüngste, das 0:1 gegen Hansa Rostock unter der Woche, war aufgrund des in letzter Sekunde verschossenen Strafstoßes besonders bitter. Zwar hat der KFC noch zwei weitere Nachholspiele in petto, doch allmählich wird die Lage für den Tabellen-Siebzehnten auch sportlich kritischer. In einem klassischen Sechs-Punkte-Spiel wird der VfB Lübeck aber unter noch größerem Druck stehen, der Letzte braucht für eine hohe Wahrscheinlichkeit auf den Klassenerhalt bis zum Saisonende zwei Zähler pro Spiel. Ein erstes von vielen Endspielen, in denen der Aufsteiger darum kämpft, die 3. Liga nicht ohne ein "normales", außerhalb pandemischer Einschränkungen stattfindendes Spiel sogleich wieder verlassen zu müssen.

Lauterns Prüfung: 1. FC Kaiserslautern gegen den FSV Zwickau

Spielerisch wie mental ist es unheimlich schwierig, sich auf den FSV Zwickau vorzubereiten. Klar scheint schon jetzt: Mit dem Abstiegskampf hat der FSV in diesem Jahr wohl bedeutend früher nicht mehr viel zu tun als in der Vergangenheit, umso befreiter kann er nach dem 2:1-Auswärtssieg in Saarbrücken am Mittwoch und den Saisonpunkten 34 bis 36 den kommenden Aufgaben entgegenschauen. Weil es nur drei Tage später ganz in der Nähe in Kaiserslautern weitergeht, verzichteten die Sachsen übrigens auf eine Rückreise, sondern machten "Kurzurlaub" im Südwesten – mit Trainingseinheiten, versteht sich. Doch zurück zum FCK, der aufpassen muss, dass der Trainereffekt nicht gänzlich verpufft: Auf Marco Antwerpens Premierensieg folgten vier sieglose Spiele. "Uns fehlt das Erfolgserlebnis", sagt der Coach im Vorfeld dieses Spiels. Kein ganz unbekannter Zustand: Vier von 27 Spielen hat Lautern erst gewonnen, da ist es ein kleines Wunder, dass die Roten Teufel noch knapp vor den Abstiegsplätzen stehen. Bei einer erneuten Niederlage könnte es im Worst-Case bis auf den letzten Platz runtergehen.

Dotchevs schnelle Rückkehr: Viktoria Köln gegen den MSV Duisburg

Das gibt es nun wirklich selten: Vor wenigen Wochen erst bei Viktoria Köln entlassen, steht Pavel Dotchev nun vor der Aufgabe, seinem Ex-Verein im kleinen Rheinderby Punkte zu stehlen. Und die Chancen stehen gar nicht schlecht, der MSV hat schließlich drei der vier Spiele unter seiner Führung gewonnen und sich nach dem jüngsten 1:0-Arbeitssieg über die tabellarisch favorisierten Münchner Löwen auf Platz 14 vorgearbeitet. Allerdings trumpft auch Viktoria unter Dotchevs Nachfolger Olaf Janßen wieder auf, gewann zuletzt erstmals seit Oktober wieder zwei Spiele in Folge und steht mit drei Punkten mehr in der Tabelle sogar noch etwas komfortabler dar. Beide könnten in ihrer Situation einen großen Schritt gehen, selbst ein Remis wäre für beide akzeptabel. Im Hinspiel zeigte Viktoria übrigens eine seiner stärksten Saisonleistungen, siegte mit 3:1 an der Wedau.

Aufsteiger gegen Aufsteiger? Dynamo Dresden gegen den 1. FC Saarbrücken

Die einen dürfen sich noch, die anderen wollen sich bald so nennen: Wenn Dynamo Dresden am Samstag auf den 1. FC Saarbrücken trifft, sind beide von ihrem ursprünglichen Saisonziel nicht mehr weit entfernt. Der FCS versucht nach der unnötigen Niederlage gegen Zwickau im zweiten Anlauf, die 45-Punkte-Marke zu knacken und damit auch mehr oder minder offiziell den Ligaverbleib zu besiegeln, der seit Saisonstart nie wirklich zur Debatte stand. Dresden marschiert in Richtung 2. Bundesliga, hat allerdings noch mindestens einen der zwei verbliebenen Verfolger abzuschütteln, um definitiv nicht in die Relegation zu müssen. Trainer Markus Kauczinski und sein Gegenüber Lukas Kwasniok kennen sich aus der Zeit beim Karlsruher SC gut, Letzterer weiß über die Formstärke der SGD bestens Bescheid: Seitdem Dresden im Hinspiel 1:2 im Ludwigspark verlor, holten die Schwarz-Gelben bärenstarke 41 Punkte aus 19 Spielen.

 

Die mögliche Überraschung

Die SpVgg Unterhaching beim SC Verl

Vier Tage nach dem 2:1-Sieg beim FC Bayern II geht es diesmal zurück in heimischen Gefilden für den SC Verl gegen Unterhaching weiter – nennenswerte Bedeutung hat das Spiel allerdings ausschließlich für die Gäste. Die Hausherren sind im Aufstiegskampf fast abgehängt, liefern wohl auch nicht konstant genug, drei der vergangenen fünf Spiele wurden verloren. Haching hat unter Arie van Lent nach Monaten die Trendwende eingeleitet, für sie gilt aber ähnlich wie für Lübeck: Es muss noch viel, viel mehr folgen. Wer die 3. Liga kennt, weiß, welche Berge im Abstiegskampf versetzt werden können, der 3:0-Sieg über den Halleschen FC sei nicht mehr als ein erster Schritt gewesen, kündigte van Lent mit neuer Hoffnung an. Die Rückkehr von Stürmer-Routinier Stephan Hain befeuert die Hoffnungen auf einen Erfolg in Verl zusätzlich – trotz viel Verletzungspech ist es dem 32-Jährigen immer zuzutrauen, sofort eine wichtige Rolle einzunehmen.

   

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