Alles, was ihr zum 31. Spieltag wissen müsst

Gucken wir zum Osterfest den Osten, in den Westen oder in den Süden? Vor dem kommenden Wochenende ist es gar nicht so leicht, sich für die wichtigsten Duelle zu entscheiden. Kein einziges der Spiele ist schnödes Mittelfeldgeplänkel, zehnmal gibt es höchst wichtige Punkte abzuholen. Dazu läuft manche Serie, die nach Wunsch der Klubs nicht verlängert werden soll. Auf in den 31. Spieltag! Der übrigens aufgrund des Karfreitags erst mit einem Tag Verspätung beginnt.

Die Ausgangslage

Für Guerino Capretti gab es am Dienstag keine Argumente mehr: Der FC Ingolstadt nahm abermals eine Kurskorrektur vor, schmiss den Trainer nach zehn meist erfolglosen Spielen raus. Ob damit auch der rasante Absturz gestoppt ist? Das 1:3 gegen 1860 München war begleitet von einer bedenklichen Leistung, der Letzte der Rückrundentabelle stürzt immer weiter ab. Zum Klassenerhalt führen soll die Schanzer nun Michael Köllner, der Ende Januar bei 1860 München entlassen worden war. Doch nicht nur der SVM, auch Oldenburg (gegen Wiesbaden) und Zwickau (gegen Saarbrücken) müssen in den Duellen gegen Spitzenteams dringend Ergebnisse nachlegen, der Rückstand ist ein gefährlicher.

Damit haben wir auch die Aufstiegszone schon angerissen. Dynamo Dresden ist ein weiterer Kandidat aus unserem Quintett, das um die Plätze zwei und drei kämpft – und hat mit den von rund 3.000 Fans begleiteten Rot-Weißen aus Essen eine wuchtige, aber letztlich sportlich machbare Aufgabe vor sich. Waldhof Mannheim musste abreißen lassen, kann aber daheim gegen Freiburg II aber wieder Lebenszeichen setzen. Osnabrück fährt nach der Niederlage gegen Dresden zum TSV 1860 und muss dabei auf drei gesperrte Leistungsträger (Kleinhansl, Engelhardt, Köhler) verzichten – das wird tricky. Und Ligaprimus Elversberg? Die SVE hatte zuletzt wie Duisburg frei, weil an der Wedau kräftige Regenfälle für eine Absage sorgten. Nun wartet am Montag Viktoria Köln sowie die Punkte 64 bis 66. Vielleicht werden die ja in acht Wochen schon genügen…

 

Fünf Spiele im Fokus

Bricht der HFC im Ostduell den Remis-Fluch? Hallescher FC gegen Erzgebirge Aue

Diese Serie von acht Spielen ohne Niederlage ist ja ganz nett anzuschauen, doch mittlerweile macht sie den Hallescher FC und Trainer Sreto Ristic nur noch bedingt glücklich. Schon klar: Eine Pleite gegen Erzgebirge Aue ist das Letzte, was die Saalestädter nun brauchen. Doch auch das kontinuierliche Teilen der Punkte – fünf Remis hat Halle jetzt aneinandergereiht – bringt den Klub nicht mehr voran, im Gegenteil: Zuletzt rutschten die Chemiestädter wieder unter den Strich, müssen zwei Zähler Rückstand aufholen. Beim 0:0 in Dortmund hatte Halle zweimal Pech mit dem Aluminium, das Ergebnis war unterm Strich leistungsgerecht.

Aue befreite sich mit dem 1:0 über Oldenburg aus der Krise und blickt einem ruhigen Saisonende entgegen. In einem wohl engen Duell fehlen Halle die gesperrten Sören Reddemann und Aaron Herzog. Und damit nicht genug: Eine Krankheitswelle dürfte weitere Ausfälle bescheren, unter anderem der zuletzt starke Kapitän Jonas Nietfeld konnte diese Woche bislang nicht trainieren.

Letzter Ausweg Siegesserie: SV Waldhof Mannheim gegen den SC Freiburg II

Platz 7 gegen Platz 2: Im Carl-Benz-Stadion wartet am Samstagnachmittag ein Spitzenspiel. Allerdings ist der Waldhof mittlerweile schwer gebeutelt, kassierte der Reihe nach Pleiten in Wiesbaden, daheim gegen Osnabrück und als Gast von Saarbrücken. Ist es da noch redlich, vom Traum der 2. Bundesliga zu sprechen? Zwölf Saisonniederlagen sind viel zu viele, die mittlerweile 51 Gegentore ebenfalls. Erste Waldhof-Fans forderten in Saarbrücken gar den Rauswurf von Trainer Christian Neidhart, die Stimmung ist eine ziemlich angespannte und könnte am Osterwochenende gar entscheidend kippen.

Fraglich ist, wie Freiburgs Reserve den Rückschlag in Essen (0:2) verkraftet. Trainer Thomas Stamm schob vieles auf die tatsächlich grenzwertigen Bedingungen im Essener Matsch, eigentlich kann der SCF viel besser und gepflegter kombinieren. Das kann allemal zur Herausforderung für den SVW werden – gerade wenn dieser so anfällig verteidigt wie in den vergangenen Wochen.

Dresden setzt auf Arslans Hochform: Dynamo Dresden gegen Rot-Weiss Essen

Mit neun Scorerpunkten aus 15 Spielen war schon die Hinrunde für Ahmet Arslan eine ganz ordentliche. Doch mittlerweile ist die Kieler Leihgabe im schwarz-gelben Dynamo-Dress überhaupt nicht mehr aufzuhalten: zehn Tore und sieben Vorlagen ließ er in 13 Rückrundenpartien folgen, zuletzt brachte er das ihn provozierende Publikum bei Ex-Klub VfL Osnabrück mit dem Siegtreffer zum 1:0-Auswärtserfolg gekonnt zum Schweigen.

Seine Abschlusskraft ist das, was dem Gegner vom Samstag – Rot-Weiss Essen – zuletzt abging. Doch beim 2:0 über Freiburg II, mit dem sich der Aufsteiger wieder von der Kellerzone absetzte, trafen Ron Berlinski und Simon Engelmann nach jeweils langen Durststrecken. Dass die SGD trotz der spektakulären Rückrunde verwundbar ist, zeigte Bayreuth vor zwei Wochen. Kann Essen nachziehen? Etliche Aufstiegskandidaten drücken die Daumen…

Das größte Krisenduell der Saison: SV Meppen gegen den FC Ingolstadt

Die einen sind Letzter der Gesamttabelle, die anderen Letzter der Rückrundentabelle und haben die vergangenen sechs Spiele allesamt verloren. Und doch hätte der SV Meppen gerne die Ausgangslage des elf Punkte vor ihnen platzierten FC Ingolstadt. Die Schanzer dürften gemessen an ihrem Kader dennoch die größere Enttäuschung sein, die Suche nach dem Ursprung der Probleme hat nach Sportchef Malte Metzelder nun in Kurzzeit-Trainer Guerino Capretti das nächste Opfer gefordert. Ivica Grlic und Michael Köllner sollen den FCI nun wieder auf Kurs bringen.

Die Fanszenen beider Klubs übten sich zuletzt teils wiederholt im Boykott, es könnte also ein stilles Krisentreffen im Emsland werden. Klar ist, dass Ingolstadt Abwehrchef Visar Musliu noch lange verletzt fehlen wird – und dass Meppen dies ausnutzen muss, sonst ist die Regionalliga kaum noch abzuwenden.

Schwarz-Blaue Formstärke auf dem Prüfstand: FSV Zwickau gegen den 1. FC Saarbrücken

Wer hatte mit einem grausigen Start ins Jahr 2023 den Aufstieg fast schon verspielt und öffentlich davon Abstand genommen? Der 1. FC Saarbrücken. Wer ist seither mit 13 Zählern aus fünf Partien die formstärkste Mannschaft der Liga? Ganz genau. Der FCS ist zurück, er hat mit dem gedrehten Rückstand gegen Mannheim (Endstand 2:1) auch noch ordentlich Widerstandskraft bewiesen. Und er hat die defensive Stabilität vom Saisonbeginn zurück: Nur zwei Gegentore gab es in den besagten 450 Minuten.

Ein Auswärtserfolg am Sonntag in Zwickau, der mit einer guten Leistung allemal realistisch ist, würde die "neuen alten" Ambitionen untermauern – vielleicht ist sogar der Relegationsplatz drin, sollte Dresden zuvor schwächeln. Der FSV kommt mit gemischten Gefühlen, bot er doch beim 3:4 in Wiesbaden ein kaum für möglich gehaltenes Spektakel. Doch zwei Tore Vorsprung zu verspielen, das tat weh. Auch hier ist Resilienz gefragt. Angesichts von vier Zählern Rückstand auf Platz 16 wäre selbst ein Remis für die Hausherren arg wenig.

   

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