Alles, was ihr zum 5. Spieltag wissen müsst

Allmählich wird die Lage ernster: Werden wir diese Saison regulär durchführen können? Die Corona-Infektionszahlen steigen sprunghaft, dabei ist das Potenzial nach oben noch riesig, der Herbst und Winter noch lang. Der MSV Duisburg erlebt nun als erster Drittligist in dieser Spielzeit, wie schnell das sportliche Geschehen verzerrt werden kann. Auch Zuschauer werden an immer weniger Spielorten erlaubt sein. Ganz ehrlich: Das trübt unsere Vorfreude sehr. Hier sind alle Infos zum 5. Spieltag.

Die Ausgangslage

Bislang ist die Tabelle nur marginal verzerrt, denn einzig das Spiel zwischen dem MSV Duisburg und dem 1. FC Saarbrücken ist nach vier Coronavirus-Fällen im Lager der Meidericher vertagt worden. Auch die Partie gegen Halle steht vor der Absage. Neben den Zebras haben vier andere Mannschaften ebenfalls noch keinen Sieg auf dem Konto, und die Runde dieser Vereine ist eine illustre: Zu Aufsteiger VfB Lübeck, der sich noch ein wenig schwertut, gesellen sich im KFC Uerdingen, 1. FC Kaiserslautern und 1. FC Magdeburg gleich drei Klubs, die aus den Vorjahren ausreichend krisenerprobt sind. Bringt das nun Vor- oder Nachteile mit sich? Nicht wegzudiskutieren ist die Drucksituation, jetzt endlich dreifach zu punkten.

Ein Spitzenspiel wird unterdessen in Saarbrücken stattfinden, wo der Dritte FCS – dem dabei aus bekannten Gründen ein Spiel fehlt – den Zweiten aus Unterhaching empfängt. Auch Spitzenreiter 1860 München hat mit der Auswärtspartie in Rostock ein ordentliches Kaliber vor sich. In diesen Partien kann ein Frühstarter wie Sechzig unter Beweis stellen, ob mit ihnen im gesamten Saisonverlauf zu rechnen ist…

 

Vier Spiele im Fokus

FCM unter Siegesdruck: 1. FC Magdeburg gegen Türkgücü München

Vier Spiele, kein Sieg, Unruhe im Umfeld und eine Mannschaft, die bislang in keinem Spiel über 90 Minuten die Drittliga-Tauglichkeit mit Nachdruck unter Beweis gestellt hat: Es gibt bessere Ausgangslagen als die des 1. FC Magdeburg vor dem Spieltagsauftakt am Freitagabend gegen Türkgücü München. Kann Trainer Thomas Hoßmang, der morgen erst sein 13. Pflichtspiel an der Seitenlinie der Elbestädter überhaupt bestreitet, den Turnaround einleiten oder zeigt sich ihm der Profifußball von seiner unbarmherzigen Seite? Ein Heimsieg gegen Türkgücü ist bitter nötig, hat der unter Hoßmang doch bislang nur eines seiner sieben Spiele im eigenen Stadion gewinnen können – und das war die Premiere gegen Viktoria Köln. Nur: Der Aufsteiger aus München wehrt sich gegen alle Kritiker mit schlicht guten Leistungen, hat bislang noch nicht verloren und ist ein richtig unangenehmer Gegner.  Der nur darauf warten wird, die ersten Unsicherheiten beim FCM auszunutzen.

90 gute Minuten gefragt: Bayern München II gegen den 1. FC Kaiserslautern

Dem FC Bayern stehen in der Bundesliga enorm anstrengende Wochen bevor: Länderspiele, DFB-Pokal, Ligaspiele, Champions League – jeder Spieler im Kader wird derzeit benötigt, damit die Arrivierten ihre Verschnaufpausen bekommen. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die U23 – der zum Beispiel Talente wie Chris Richards und Jamal Musiala auch am Samstag fehlen könnten. Dem 1. FC Kaiserslautern würde das in die Karten spielen. Der Anspruch ist klar: Im fünften Anlauf soll der Sieg her. Dass Jeff Saibene einen klar erkennbaren positiven Einfluss auf das Team nimmt, zeigte die 180-Grad-Wende im Heimspiel gegen Waldhof zuletzt: Auf eine Katastrophen-Halbzeit folgte eine richtig starke Antwort. Der nächste Schritt der Weiterentwicklung wäre folglich, nun die ersten 45 Minuten nicht mehr zu verschlafen, denn das verärgerte Saibene zuletzt mächtig. 

Das Spiel, das wohl nicht stattfindet: MSV Duisburg gegen den Halleschen FC

Eigentlich wäre diese Paarung hier unser wöchentlicher Krisengipfel. Der sieglose MSV gegen den HFC, der die letzten drei Spiele teils hochverdient verloren und dabei nicht einmal ein einziges Tor erzielt hat. Was im Vorjahresherbst noch ein absolutes Spitzenspiel war, bis die Zebras mittelschwer und die Hallenser kolossal abstürzten, ist nun der Kampf dagegen, mittelfristig im unteren Drittel stecken zu bleiben. Aber was lehrt uns die Coronavirus-Pandemie: Nicht nur sportlich können im Fußball Beinchen gestellt werden. Duisburg meldete mehrere Coronavirus-Fälle, zehn Spieler sind in Quarantäne, sechs weitere sind verletzt oder angeschlagen. Ein Antrag auf Verlegung ist bereits gestellt. Klar ist: Beiden Teams hilft es kaum weiter, dass die Probleme im wahrsten Sinne des Wortes aufgeschoben werden. Die Saison umfasst 38 lange Spieltage, weitere Absagen sind möglich – ein großer Stresstest steht bevor. Aber das ist eben das Wagnis, das der Profifußball für den Spielbetrieb während einer Pandemiewelle eingehen muss.

Zwei starke Starter im Duell: 1. FC Saarbrücken gegen die SpVgg Unterhaching

Sie sind zwar schon einige Jahre im Geschäft, doch als Trainer-Routiniers gehen sowohl FCS-Coach Lukas Kwasniok als auch Unterhachings Mann an der Seitenlinie Arie van Lent noch nicht durch. Beide eint das Ziel, nach bislang wenig erfolgreichen Drittliga-Episoden in Jena (Kwasniok) beziehungsweise in Ahlen und Offenbach (van Lent) nun ein gutes Kapitel schreiben zu wollen. Die Voraussetzungen sind prima: Saarbrücken ist, angetrieben vom Offensiv-Trio Maurice Deville, Sebastian Jacob und Nicklas Shipnoski, noch ungeschlagen, gewann vor der Duisburg-Spielabsage zuletzt 4:0 gegen Halle. Haching siegte stets knapp, aber zuletzt dreimal in Folge. Gegen Meppen (2:1) wechselte van Lent in Niclas Anspach den Siegbringer ein, Haching hatte besonders vor der Pause reihenweise Chancen vergeben. Zweimal gepflegte Offensivkultur im direkten Duell – das kann nur gut werden!

 

Wer könnte überraschen?

Waldhof Mannheim!

Noch immer tun wir uns schwer, die 3. Liga in Außenseiter und Favoriten zu unterteilen. So richtig klar favorisiert ist keiner, nicht einmal der FC Ingolstadt gegen Aufsteiger Verl oder Dynamo in Lübeck. Waldhof Mannheim reist hingegen zum SV Wehen Wiesbaden – ein Spiel, das eigentlich nur in einem Remis enden kann. Teilten doch der SVWW (drei von vier Spielen) und der Waldhof (alle vier Spiele) bislang außerordentlich gerne die Punkte. Warum könnte Mannheim jetzt überraschen? Nun: Im Gegensatz zu Wiesbaden hat der SVW Stürmer in starker Form, so Joseph Boyamba mit drei Treffern und Arianit Ferati (vier Scorerpunkte), der beim 1:1 in Lautern jüngst krankheitsbedingt ausgefallen war. Vielleicht kommt sogar Neuzugang Gillian Jurcher zur Premiere? Wir trauen Waldhof den Auswärtssieg zu – ansonsten endet die Partie sicher unentschieden.

   

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