Alles, was ihr zum 6. Spieltag wissen müsst

Mit Tempo geht es in die erste Englische Woche – leider weiterhin vielerorts vor gar keinen oder nur sehr wenigen Zuschauern. Vor uns stehen dafür ein Sachsen-Derby, einige Duelle mit viel Tradition und ein absolutes Spitzenspiel. Das kann ein guter Wochenspieltag werden!

Die Ausgangslage

Ein Aufsteiger ist derzeit Schlusslicht: Der VfB Lübeck hat, obgleich er sich in allen Spielen mindestens über längere Phasen hinweg gut präsentiert hat, nach fünf Partien noch keinen Sieg auf dem Konto und droht, nach dem ersehnten Aufstieg schnell in einen Zustand der Ernüchterung zu verfallen. Nicht ganz so dramatisch, aber ebenso schwierig ist die Situation beim MSV Duisburg nach den jüngsten corona-bedingten Spielabsagen – auch Duisburg hatte zuvor noch keine Begegnung gewonnen. Und noch ist offen, wer am Mittwoch überhaupt spielen kann. Etwas optimistischer ist im Keller der 1. FC Kaiserslautern nach drei Remis unter Jeff Saibene, jetzt aber sollte gegen das mächtige Kaliber Ingolstadt der erste Sieg her.

Wer unten steht, muss dort natürlich nicht ewig bleiben. Gleiches gilt für das obere Drittel. Wobei: Teams wie Dynamo Dresden (4.) und Viktoria Köln (3.) sind dort auch erwartet worden, der gute Start wird das vorhandene Selbstvertrauen weiter stärken. Vom Duo an der Spitze wird unterdessen mindestens ein Verein straucheln – Spitzenreiter 1860 empfängt den Zweiten aus Saarbrücken. Was für eine grandiose Paarung! Nur fehlt auch dort das Salz in der Suppe: die Fans.

 

Vier Spiele im Fokus

Die Rückkehr nach Paderborn: SC Verl gegen den 1. FC Magdeburg

Das bislang letzte Drittliga-Spiel in der Paderborner Benteler-Arena liegt zweieinhalb Jahre zurück: Der SC Paderborn besiegte den SV Wehen Wiesbaden Anfang Mai 2018 mit 3:1, die Party war groß. Denn die Ostwestfalen verabschiedeten sich in Richtung 2. Bundesliga. Nun werden die Stadiontore wieder für Drittliga-Fußball aufgeschlossen, der SC Verl muss erstmals von seinem Ausweichstadion Gebrauch machen. Nicht etwa, weil der Aufsteiger das gerne so will – sondern weil der 1. FC Magdeburg dem Verler Wunsch nicht nachkam, im eigenen Stadion an der Poststraße spielen zu können. Die Gäste argumentieren mit fest geplanter Anreise ins 30 Kilometer von Verl entfernte Paderborn, im Lager der Gastgeber vermutet man eher, dass Magdeburg so die Gewinnchancen maximieren will. Wie dem auch sei: Verl steht zwar tabellarisch besser, hat aber zuletzt zweimal verloren – Magdeburg hat Selbstvertrauen nach dem Premierensieg. Das wird eine spannende Kiste!

Das Sachsenderby: Dynamo Dresden gegen den FSV Zwickau

Groß gegen Klein heißt es am Dienstagabend im Sachsen-Derby zwischen Dresden und Zwickau. Allerdings ist vom wohl größten Vorteil der SGD, nämlich dem eigenen Publikum, erneut nicht viel zu spüren. Weil auch in der sächsischen Landeshauptstadt die Coronavirus-Zahlen steigen, dürfen erneut nur 999 Zuschauer dabei sein. Verständlich, aber schade! Ein ausverkauftes Haus wäre bei diesem Aufeinandertreffen gewiss gewesen, zumal beide Fangruppe eine Freundschaft pflegen. Ein kurzer sportlicher Blick: Zwickau fehlt Maurice Hehne nach der überflüssigen, weil sehr frühen roten Karte gegen Uerdingen, die mitverantwortlich war für die zweite Saisonpleite. Bei Dynamo wird der bis dato glücklose Torjäger Philipp Hosiner nach seinem kuriosen Siegtor in Lübeck nur auf die Chance warten, nachzulegen und zu alter Form zurückzufinden.

Druck für Schnorrenberg und Frings: Hallescher FC gegen den SV Meppen

Sowohl in Halle als auch in Meppen ist der Start alles andere als nach Plan verlaufen: Der HFC kassierte drei Niederlagen mit 0:8 Gegentoren, ehe das Spiel gegen Duisburg am Wochenende bekanntlich nicht stattfinden konnte. Florian Schnorrenberg hat durch den starken Schlussspurt und erfolgreichen Klassenerhalt vor einigen Monaten aber Argumente für sich gesammelt. Die muss Torsten Frings auf Seite des SV Meppen noch vorweisen – vier Niederlagen aus den ersten fünf Spielen, auch wenn sie allesamt knapp ausgefallen sind, bedeuten einen Fehlstart. In Halle fehlt Meppen zudem Kapitän Thilo Leugers nach dessen Tätlichkeit bei der 0:1-Niederlage gegen Viktoria Köln. Wer diese Partie verliert, um den wird die Kritik zunehmen…

Das Spitzenspiel: 1860 München gegen den 1. FC Saarbrücken

Während in Halle wohl zumindest 3.500 Zuschauer dabei sein dürfen, ist die Grünwalder Straße und das dazugehörige Stadion auch am Mittwochabend nicht in blau gefärbt. Das ist und bleibt ziemlich trist, denn unter normalen Umständen wäre das Spitzenspiel zwischen 1860 München und dem 1. FC Saarbrücken am Mittwochabend eine echte Gaudi. Zu verlieren, das Gefühl kennen die beiden Mannschaften nicht: Saarbrücken ist ganz offenbar einer der stärksten Aufsteiger vergangener Jahre, Sechzig hat sich clever verstärkt. Die Rostocker Fans werden einwerfen: Am Samstag hatten die Löwen beim 1:1-Remis gegen Hansa jede Menge Glück – doch auch das gehört dazu, will man ein Spitzenteam werden. 

 

Wer könnte überraschen?

Der KFC Uerdingen gegen den SV Wehen Wiesbaden

Viel Ballast ist am Wochenende von Stefan Krämer, Trainer des KFC Uerdingen, abgefallen. In seiner zweiten Amtszeit bei den Krefeldern kennt er die Rahmenbedingungen und die Ambitionen des Klubs genau – und weitere sieglose Spiele hätten ihm unangenehme Nachfragen beschert. Das 2:1 in Zwickau bessert die Laune, man kann wieder auf das Positive schauen, zum Beispiel, dass Uerdingen in Muhammed Kiprit wieder einen Torjäger zu besitzen scheint und in Kolja Pusch einen starken Techniker im Mittelfeld. Jetzt soll nachgelegt werden, auch wenn beim Null-Zuschauer-Heimspiel im SV Wehen Wiesbaden ein Aufstiegskandidat wartet. Der aber tut sich noch schwer, vom torreichen Hurra-Fußball vergangener Jahre ist noch wenig zu spüren. Für Uerdingen die Chance, die unteren Plätze hinter sich zu lassen.

   

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