Alles, was ihr zum 8. Spieltag wissen müsst

Sieben Punkte Vorsprung auf Platz 4! Das Tempo, das Dynamo Dresden vorlegt, ist mächtig. Kann die SGD an diesem Wochenende gestoppt werden – und gelingt dem MSV Duisburg in einem Spiel, das gewonnen werden muss, endlich der erste Erfolg? Spieltag 8 bietet noch einige weitere Geschichten. Unsere Vorschau auf das Wochenende.

Die Ausgangslage

Dynamo Dresden und der SSV Ulm bilden das neue Spitzenduo. Passend dazu agieren die beiden Klubs spielerisch auch wie Spitzenteams, gewinnen ihre Partien mit einem Mix aus Souveränität und Abgeklärtheit auch in schwächeren Phasen. Wie typisch waren ihre Erfolge, das 2:1 von Dresden über Aue wie das 2:1 von Ulm über Essen gleichermaßen, für solche Mannschaften! Nun erwartet von den Schwarz-Gelben wohl jeder, dass es auswärts in Essen ähnlich weitergeht. Während Ulm als Gast in Ingolstadt, das sich mit dem klaren 4:1 in Freiburg auf Platz 6 befördert hat, irgendwie ja doch noch ein Außenseiter ist. Und wie reagiert Erzgebirge Aue, der Tabellendritte, auf die erste Saisonniederlage? Jahn Regensburg wartet. Und ganz genau: Auch der Jahn hat zuletzt die erste Nullrunde eingefahren (1:2 gegen Sandhausen). Keine Weste ist mehr unbefleckt in dieser 3. Liga.

Drehen wir den Spieß um, so wartet der MSV Duisburg als einziger Verein weiter auf ein Erfolgserlebnis: Das 0:2 in Köln sowie das 0:1 beim vorgezogenen Spiel gegen den BVB II am Mittwoch verlängerten das qualvolle Geduldsspiel. Geht es in einem Keller-Westduell nun bergauf? Preußen Münster ist just nach der erwartet deutlichen Pokalniederlage gegen den FC Bayern am Samstag zu Gast, der Sportclub führt dabei ein Sextett in der Abstiegszone an, das wohl noch längere Zeit dort unten verbringt: Auch Verl (bei 1860), Lübeck und Halle (direktes Duell) sowie Freiburg II (in Mannheim) deuteten bislang eher nicht an, für höhere Regionen in Frage zu kommen. Umso wichtiger wird es gerade in den beiden direkten Schlagabtäuschen des unteren Drittels für die betroffenen Vereine, Punkte zu holen.

 

Fünf Spiele im Fokus

DSC will nachlegen: Arminia Bielefeld gegen den 1. FC Saarbrücken

Bielefeld gegen Saarbrücken, das ist doch eine feine Einleitung für den 8. Spieltag. Gut 20.000 Zuschauer kamen zu den ersten Heimspielen der Arminia im Schnitt, dabei erlebten sie je einen Sieg, ein Remis und eine Niederlage. Kürzlich nahm der Unmut zu, doch der DSC legte ein 2:1 in Unterhaching nach. Mini-Krise vergessen? Mal abwarten: Die Gäste haben sich mit zahlreichen Unentschieden erst einmal in der Verfolgerrolle eingenistet, müssen nach wie vor abwägen, ob sie für ihren Topstürmer Patrick Schmidt nach dessen Schien- und Wadenbeinbruch noch einen Ersatz verpflichten.

Was nach einem engen Duell klingt, in dem vielleicht schon ein Tor entscheidet, war übrigens in der Vergangenheit immer ein Spektakel: 4:2, 3:2, 4:2 und 0:4 lauteten die jüngsten Erlebnisse aus Sicht der Arminia. Dass im Herbst 2011, als die Bielefelder ebenfalls als Zweitliga-Absteiger jenes 0:4 kassierten, nur 6.300 Fans dabei waren, nun aber wohl dreimal so viele, zeigt: Trotz des Misserfolgs vergangener Jahre hat Arminia seither nicht alles falsch gemacht.

Wann endet der Horror-Saisonstart? MSV Duisburg gegen Preußen Münster

Beide Vereine haben ziemlich müde Knochen: Preußen Münster hat das fragwürdige Highlightspiel gegen den FC Bayern München hinter sich und aus dem Erstrundenspiel im DFB-Pokal die erwartbar klare Niederlage mitgenommen. Geht es dem MSV Duisburg so viel besser? Die Zebras waren tags darauf bei Borussia Dortmund II zu Gast und unternahmen den achten Anlauf, in dieser Saison ein Drittliga-Spiel zu gewinnen – erfolglos (0:1).

Dazu fehlt Ex-Münsteraner Sebastian Mai nach einer überflüssigen gelb-roten Karte wegen eines Schubsers. Zeit für einen neuen MSV-Trainer? Noch ist offen, ob vielleicht sogar Engin Vural als Interimslösung dauerhaft übernimmt. Ein Heimsieg über die Preußen, die beim 1:1 gegen Lübeck einmal mehr zwischen mäßiger eigener Chancenverwertung und plötzlichen Defensivschwächen pendelten, würde seine Aktien stark steigen lassen.

Donaukreuzfahrt für das Überraschungsteam: FC Ingolstadt gegen den SSV Ulm

Goliath gegen David, so zumindest hätte es vor der Saison geheißen. Die Tabelle sagt nun etwas anderes: Ingolstadt ist als Sechster im Soll, Ulm als Zweiter deutlich über den Erwartungen. Und dazu noch mit 13 von 15 möglichen Punkten voll in Fahrt. Nur nicht übermütig werden, wird Trainer Thomas Wörle jedem seiner Spieler nun mitgeben, sollte einer Gefahr laufen, auf dem nur gut 150 Kilometer langen Weg abwärts der Donau die Bodenhaftung zu verlieren.

Der FCI und Michael Köllner haben zuletzt zwar zwei Tore zu hoch in Freiburg gewonnen (4:1), aber ihre Qualität gezeigt: Erst nutzten sie die schweren Fehler der Hausherren hocheffizient, dann legten sie noch bockstarke Kombinationen an den Tag. Besteht der SSV auch bei einem Drittliga-Krösus? Für Freunde der Statistik noch kurz der Hinweis: Nein, diese Spielpaarung hat es in der Fußballhistorie bislang noch nicht gegeben.

Halle kämpft gegen die Auswärtsmisere: VfB Lübeck gegen den Halleschen FC

Um den Pass aufzugreifen: Zehnmal begegneten sich der VfB Lübeck und der Hallesche FC bis dato – achtmal zwischen 2008 und 2012 in der Regionalliga Nord, zweimal im "Corona-Spieljahr" 2020/21 in der 3. Liga. Dort holte der HFC übrigens alle sechs Zähler. Hilft die Erinnerung daran?

Abseits von Kapitän Jonas Nietfeld ist kaum noch ein Spieler übrig, einige andere wie Sören Reddemann, Janek Sternberg und Niklas Kastenhofer haben mittlerweile die Seiten gewechselt und feiern ein Wiedersehen. Sie dürfen nach dem 1:1 bei Preußen Münster, das vom Spielverlauf her glücklich und von den Spielanteilen her hochverdient war, allemal mit mehr Selbstvertrauen ins Heimspiel gehen als der auswärts noch punktlose Gast (3:10 Tore) von der Saale.

Hält das Spiel, was die Stimmung verspricht? Rot-Weiss Essen gegen Dynamo Dresden

Platz 3 gegen Platz 1: In der Zuschauertabelle wäre das Kräftemessen von RWE und SGD ein absolutes Spitzenspiel. Weil die Rot-Weißen aber zuletzt in Ulm etwas aus der Spur gerieten und ihre tabellarische Ausgangslage einbüßten, kommt nun nur der bis dato sehr souveräne Gast aus Dresden auch als sportliche Top-Adresse der 3. Liga daher.

Im Duell zweier nicht nur für ihre Lautstärke berühmter wie berüchtigter Fanszenen treffen auf dem Rasen die zwei besten Defensivreihen der 3. Liga aufeinander. Weil Christoph Dabrowski und seine Essener sicherlich wenig Interesse daran haben werden, ins offene Messer zu laufen, ist ein Abnutzungskampf bis in die zweite Halbzeit hinein denkbar. Heißt für alle Fans: Erst die Stimmung genießen – und dann, spätestens wenn die ersten Tore fallen, wird auch das Spiel mitziehen.

   

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