Alternative zu Montagsspielen: VfL bringt Liga-Pokal ins Gespräch
Eine Mehrheit von elf Vereinen hatte sich bei der DFB-Managertagung am vergangenen Donnerstag für die Abschaffung der Montagsspiele ab der Saison 2023/24 ausgesprochen. Nun liegt der Ball beim DFB. Als Alternative zu Montagsspielen wurde zuletzt über mehrere Ideen diskutiert, der VfL Osnabrück bringt nun einen Liga-Pokal ins Gespräch.
Weiterer Wettbewerb als Lösung?
Es liegt auf der Hand: Ohne Montagsspiele könnten die TV-Gelder von derzeit rund 1,2 Millionen Euro pro Verein (U23-Teams werden nicht berücksichtigt) sinken, würde für Rechteinhaber "MagentaSport" doch eine exklusive Anstoßzeit wegfallen. Um reduzierten Einnahmen aus der Zentralvermarktung entgegenzuwirken, sind verschiedene Alternativen im Gespräch. Darunter die Einführung eines ergänzenden Wettbewerbs, etwa ein Ligapokal. Diese Idee wirft nun der VfL Osnabrück in einem Positionspapier auf.
Dort heißt es: "Sofern die Einnahmeproblematik von den Klubs der Liga als dominantes Kriterium gesehen wird, ist es denkbar, dass der auf die Abschaffung von Montagsspielen entfallende Einnahmeverlust durch die Realisierung neuer Wettbewerbsformate aufgefangen wird. Hier könnte etwa ein Ligapokal mit regionalen Gruppenspielen Abhilfe schaffen, bei dem jedem Klub der Liga eine zu definierende Mindestanzahl an zusätzlichen Spielen bei Zuschauereinnahmeteilung garantiert werden könnte." Die genaue Ausgestaltung müsse dabei allerdings unter Berücksichtigung der Belastungssteuerung erfolgen, so der VfL. Und genau das könnte zum Problem werden: Schon jetzt ist der Terminplan der Drittligisten angesichts von 38 Spieltagen und Duellen im DFB- sowie Landespokal sehr gut gefüllt und bietet kaum noch Lücken.
Weitere Alternativen
Doch die Einführung eines ergänzenden Wettbewerbs ist nur einer von vier Vorschlägen, die der VfL macht. Ein weiterer: Änderung Ligastart bzw. Ligaende. Dazu heißt es im Positionspapier: "Die grundlegende Logik hinter der Einführung von Montagsspielen bestand darin, einen Spieltermin zu finden, der nicht durch andere Ligen bzw. Wettbewerbe belegt ist. Entsprechend wäre bei Ablehnung einer weiteren Zersplitterung der Spieltage denkbar, dass der Ligastart bzw. das Ligaende der 3. Liga sowohl im Sommer als auch im Winter bewusst so terminiert wird, dass Spieltage nicht an gleichen Wochenenden stattfinden wie diejenigen der Bundesligen." Mit einer Verkürzung der Winterpause wären Trainingslager im Januar nicht mehr nötig, was die finanzielle Belastung der Klubs senken würde.
Als dritte Alternative regt der VfL an, die bisher spielfreien Wochenenden in Länderspiel-Pausen für die 3. Liga zu nutzen. "Hieraus ergeben sich gegebenenfalls sogar positive Effekte für die übertragenden Sender sowie die Positionierung der 3. Liga als Liga der Talente und zukünftiger Nationalspieler." Vorschlag Nummer vier ist die Einführung einer Gehaltsobergrenze oder Kaderbeschränkungen. Hierzu habe die Arbeitsgruppe "Wirtschaftliche Stabilität zuletzt "wertvolle Ergebnisse" erarbeitet, um diese Überlegungen in einer Fortführung der Task
Force zu erarbeiten und als Alternative auch jenseits der Abschaffung von Montagsspielen zu konkretisieren, schreibt der VfL.
Ausschuss diskutiert über Montagsspiele
Doch bevor über mögliche Alternativen zu Montagsspielen beraten werden kann, muss zunächst der DFB eine Entscheidung treffen, ob es künftig noch Partien am Montagabend geben soll. Auf Grundlage der Abstimmung unter den Vereinen wird der Ausschuss 3. Liga das Thema in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch abschließend diskutieren und im Anschluss eine offizielle Empfehlung zur Paketgestaltung an die DFB GmbH & Co. KG aussprechen, die für die Ausschreibung der Medienrechte zuständig ist. Die Ausschreibung soll frühestens im April beginnen und bis spätestens Anfang Herbst abgeschlossen sein.