Alvarez im Interview: "War noch nie ein Fitness-Model"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Marcos Alvarez, Winterzugang des SV Meppen, über die Rückkehr in die heimische 3. Liga, seinen aktuellen Fitness-Zustand, den Start einer neuen Serie und das baldige Wiedersehen mit dem VfL Osnabrück.

"Ein Stück weit wie nach Hause zu kommen"

liga3-online.de: Seit rund zwei Wochen sind Sie wieder zurück in der 3. Liga. Wie fühlt es sich an, Herr Alvarez?

Marcos Alvarez: Es ist ein Stück weit wie nach Hause zu kommen. Schließlich habe ich einen Großteil meiner Karriere in der 3. Liga verbracht. Ich bin froh darüber, dass mir der SV Meppen das Vertrauen geschenkt hat. Jetzt geht es darum, dass ich diese Vorschuss-Lorbeeren nach und nach zurückzahle.

Und das ist Ihnen bislang schon ganz gut gelungen. Ihre bisherige Bilanz: Zwei Kurzeinsätze, vier Punkte, ein Siegtreffer. Ein ordentlicher Start, oder?

Ich glaube, ich hätte mir keinen schöneren Beginn ausmalen können. Gleich in meinem ersten Heimspiel in Meppen, ein Tor zum Sieg gegen 1860 München beizusteuern, ist einfach hervorragend. In erster Linie ist es aber für den Verein wichtig, nach einer so langen Durststrecke wieder dreifach zu punkten.

Ihr letztes Pflichtspiel für die Profis von Cracovia in Polen liegt schon über ein Jahr zurück. Auf welchem Fitness-Level sind sie aktuell?

Es heißt ja, dass man genauso lange benötigt, um wieder fit zu werden, wie man auch zuvor nicht gespielt hat. Ich hoffe aber, dass ich nicht ein Jahr benötige, um wieder ganz der Alte zu werden. (lacht) Zwar bin ich noch nicht bei 100 Prozent, aber auf einem guten Weg. Wer aber erwartet, dass ich jetzt plötzlich zum Fitness-Model werde, den muss ich enttäuschen. Das war ich noch nie und werde ich wohl auch nicht mehr (lacht). Vielleicht sind es genau die paar Prozentpunkte, die mir für den ganz großen Durchbruch gefehlt haben.

Sie haben lange für den VfL Osnabrück gespielt. Wie wichtig war es Ihnen, dass Sie in der "Nähe" bleiben?

Nach vielen Wechseln in den vergangenen Jahren lag der Fokus darauf, ein geregeltes Umfeld aufzubauen. Der Transfer nach Meppen war dann sozusagen aus verschiedenen Gründen ein Match. Noch wichtiger war es für mich aber, dass es ein Klub wird, der eine gewisse Tradition vorzuweisen hat. Ich brauche einen Verein, der von der Euphorie der Fans getragen wird. Das ist in Meppen der Fall. Es ist beeindruckend, wie die Anhänger trotz der schwierigen Phase hinter der Mannschaft stehen.

 

"Gegenspieler sollen das Feuer in uns sehen"

Im Duell am Samstag (14 Uhr) beim SV Waldhof Mannheim kann der SVM zum vierten Mal in Folge ungeschlagen bleiben. Wie viel Aufwind gibt auch der jüngste Sieg – nach zuvor 17 vergeblichen Anläufen (neun Remis, acht Niederlagen) – gegen den TSV 1860 München?

An der zurückliegenden Phase hatte sicherlich der eine oder andere etwas zu knabbern. Ich glaube, dass mit dem jüngsten Sieg gegen die Löwen so einiges an Ballast abgefallen ist. So ein Negativlauf hinterlässt immer Spuren. Von daher können wir nun nach dem Sieg befreiter und vor allem auch mutiger aufspielen. Ich persönlich fahre mit dem Ziel nach Mannheim, den nächsten Dreier einzutüten. Wir haben genügend Spieler in den eigenen Jahren, die ihre Qualität schon mehrmals eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben.

Beim Hinspiel waren Sie zwar noch nicht dabei. Damals konnte der SVM aber 6:2 gegen Mannheim gewinnen. Welchen Einfluss könnte der damals hohe Erfolg für das Rückspiel haben?

Eins ist klar: Der SV Waldhof wird den SV Meppen so schnell nicht mehr auf die leichte Schulter nehmen. Sicherlich wird es aber auch so sein, dass sich Mannheim in einem besseren Licht präsentieren will. Wir reisen aber mit dem Selbstvertrauen aus dem Sieg gegen 1860 nach Mannheim. Dieses Momentum wollen wir auf unsere Seite ziehen und unseren Positivlauf fortsetzen. Wichtig ist dabei, dass wir eine ähnlich engagierte Leistung wie zuletzt bringen. Die ersten Duelle werden schon im Kabinentrakt entschieden. Wenn die Gegenspieler beim Einlaufen in unsere Augen schauen, sollen sie das Feuer in uns sehen.

Was macht Sie zuversichtlich, dass der SVM die Klasse halten kann?

Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen verfügt die Mannschaft über enorme Qualität, die sie in der bisherigen Spielzeit nicht immer auf den Platz bringen konnte. Mit frischem Selbstvertrauen im Gepäck wird es sicherlich einfacher, konstant gute Leistungen abzuliefern. Zum anderen haben wir mit Stefan Krämer einen hervorragenden Trainer. Es ist kein Zufall, dass der Verein trotz 17 Spielen ohne Sieg weiterhin an ihm festgehalten hat. Er weiß, wie er mit der Situation umgehen muss und welche Worte er an die Mannschaft richten muss. Und zu guter Letzt, weil die Fans uns zum Klassenverbleib pushen werden. Die ganze Region steht hinter dem SVM. Diese Unterstützung wird noch einige Prozentpunkte aus den Spielern herauskitzeln.

Zum Schlussspurt der Saison stehen die beiden Begegnungen gegen ihre Ex-Klubs VfL Osnabrück und Dynamo Dresden auf dem Programm. Hätten Sie sich die Duelle zu anderen Zeitpunkten gewünscht?

Nein, dafür bin ich Fußballer durch und durch. Ich freue mich auf die Duelle gegen meine ehemaligen Arbeitgeber. Besonders in Osnabrück weiß jeder, wie ich zum Verein stehe. Sollte es in einer entscheidenden Phase aber noch um den Klassenverbleib gehen, habe ich auch kein Problem damit, uns den Arsch zu retten und den VfL am möglichen Aufstieg zu hindern.

 

   

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