Am längeren Hebel #19: Glücksspiel kann süchtig machen

Wieder können wir eine Saison abhaken. Die Spielzeit ist 2012/2013 ist Geschichte und all seine Gewinner und Verlierer stehen fest. Einzig die Relegationsspiele stehen noch aus. Insgesamt erlebten wir eine unfassbar spannende Saison und diese Saison wäre eben nicht diese Saison, wenn sie nicht einen letzten Spieltag für uns gehabt hätte, an dem so einiges verschoben war. Wir blicken zurück auf Spieltag 38 und seine Nachwehen. Here we go! Heute ist die Sache mit dem Gewinner/ den Verlierern recht einfach. Und auch die Tatsache, dass es jeweils einen Sieger und einen Besiegten am jeweiligen Tabellenende geben muss, leuchtet ein. Heute muss ich auch ein wenig von dem gewohnten Ritus abrücken und etwas unchronologisch werden. Wenn die Liga einen auf Trab hält, dann darf ich das wohl auch.

„Drei“ für Pele, nix für Heidenheim

Dem „Releganten“ kann ich den, bzw. einen Titel Gewinner des Spieltages nicht absprechen. Und damit herzlichen Glückwunsch dem Doppelsieger: VfL Osnabrück. Doppelsieger? Ja, der Pele der Woche geht auch nach Osnabrück.  Ich nehme es vorweg (als ob es jemand noch nicht mitbekommen hätte…) der VfL geht in die Aufstiegsrunde gegen Dynamo Dresden. Heidewitzka! Gewonnen ist also noch nichts, auch wenn man sagt, der Aufsteiger sei gegenüber dem Absteiger (das Prinzip Relegation setze ich mal voraus) ein klein wenig im Vorteil. Der Wahnsinn hat ja sowieso einen Namen und der hat ja gesagt: „Wir (also sie) steigen auf…“ Spaß beiseite – das Szenario vor Spieltag 38 war wie folgt: Der VfL wusste: Wenn man seine Hausaufgaben macht, ist man trotzdem angewiesen auf Schützenhilfe aus dem Spiel Heidenheim (vor dem Spieltag auf dem Relegationsplatz) und Offenbach (jenseits von böse und vor allem gut). Die „Lila-Weißen“ erledigten humorlos die Pflicht mit 4:0 gegen Alemannia Aachen. Der 1.FC Heidenheim wirkte wie gelähmt im Spiel gegen die Offenbacher Kickers und kam nicht über ein torloses Remis hinaus. Schützenhilfe also, ohne zu schießen.  So tauschten die Beiden tatsächlich noch ihre Plätze. Verlierer des Spieltages und damit leider auch der Saison: der 1.FC Unaufsteigbar. Gerüchten zufolge wurde eine Namensänderung bereits beim DFB beantragt.  Das ist kein Hohn, nein. Positive Nachricht: Diese Truppe, die ja schon fleißig aufrüstet, bleibt uns erhalten und ich euch nicht erspart. Im Ernst, es ist wirklich schade für Heidenheim. Man spielte eine tolle Saison, aber es hilft nichts, wenn man nur tanzt wie eine Biene und das stechen vergisst. Fragt mal in Münster nach…

BVB „drittklassig“ – Ciao Babelsberg & Darmstadt

Von Gewinnern im Abstiegskampf zu sprechen scheint immer ein wenig seltsam zu sein. Bei einem Verein liegt es auf der Hand. Selten wird sich eine Mannschaft so über das Prädikat „drittklassig“ gefreut haben. (Aber auch nur, weil die erste Mannschaft erstklassig ist.) Die Jungs des BVB II können sich als Gewinner des Spieltages (1:0 gegen den VfB Stuttgart II) nun in aller Ruhe das deutsche Finale der Kollegen im Wembley anschauen und das als Drittligist. Glückwunsch! Logischer Umkehrschluss. Wenn Aufsteiger und Nicht-Absteiger Gewinner sind, müssen die Absteiger die Verlierer des Spieltages sein. Darmstadt kam nicht über ein 1:1 gegen Mit-Konkurrent Stuttgarter Kickers hinaus. Ein Sieg hätte schon gereicht, um die Klasse zu halten (Die Kickers könnte man wohl auch als Gewinner laufen lassen). Babelsberg hingegen ging mit 4:1 in Münster unter. Da war wohl nichts mehr zu retten. Zwischenzeitlich sah es sehr vielversprechend für die „Lilien“ aus Darmstadt aus, im Kampf um die Klasse.  Es war eng, auch bei Babelsberg. Ich verabschiede mich von beiden Mannschaften und wünsche ein Wiedersehen – nächstes Jahr!

Glücksspiel kann süchtig machen – Infos unter www.liga3-online.de

Zum Abschluss schauen wir noch zurück auf meine Prognose – ich musste mir so viele Verschmähungen anhören, dass es an der Zeit ist einmal herauszufinden, wie viel Nicht-Ahnung euer Lieblings-Liga3-Kolumnist hat. Aufstiegsrennen: Meine Tipps (in dieser Reihenfolge) waren: Der KSC (Check), Preußen Münster und der VfL Osnabrück (mache ich mal einen halben Haken dahinter). Sagen wir mal 1,5 aus 3? Da ist Luft nach oben… Wir schauen aber nach unten. Meine Absteiger, in der Reihe von unten nach oben. Alemannia Aachen(OK, war nicht schwer, aber Punkt ist Punkt), BVB II(„ denkste“) und Babelsberg(Check). Sagen wir 2 aus 3. Das rettet dann mal meine Haut. Insgesamt habe ich also ein wenig über die Hälfte richtig vorhergesagt. Ich verleihe mir selber den Ehrenpele der Woche.

Und weil ich so gut dabei bin, überspanne ich mal in Thomas-Gottschalk-Manier den Zeitbogen. „Die nachfolgenden Sendungen, usw….“ Wir müssen uns selbstverständlich auch die Neulinge der Liga anschauen. Die Spiele selber betrachten wir in der nächsten Ausgabe von „Am längeren Hebel“. Aber eins sei zu den Regionalliga-Ausscheidungsspielen vorab gesagt. Schwierig, dass ein Meister in der Regionalliga nicht automatisch aufsteigt. In der Relegation treffen also die jeweiligen Tabellen-Ersten aus fünf Regionalligen aufeinander, plus einen weitern aus der RL Südwest. Warum ausgerechnet? Man stellt die meisten Vereine, die der DFB listet. (Was für eine Begründung.) Wie gesagt, genauer werden wir in der nächsten Ausgabe. So, aber auch ein herzliches Willkommen (die genannten Vereine hätten das lieber vermieden) an die Absteiger aus der Liga über uns: Sandhausen und Regensburg – das ging ja schnell. Sehnsucht?

Jetzt aber wirklich: Das allerletzte Wort geht an Euch, liebe, meine Leser. Ich nutze das Ende der Saison um euch einmal Danke zu sagen. Mich wird es auch weiter geben, aber dies sei mal gesagt: Vielen Dank fürs treue Lesen, fürs „Liken“ und teilen,  für alle sachlichen und fachlichen Kommentare unter den Kolumnen und:  Vielen Dank, dass ihr euren Teil dazu beigetragen habt, dass es eine unvergessliche Saison für mich war/ist.

 

„stay tuned“ und vielen Dank für eine grandiose Saison

Uli Hebel

Folgt ihm auf Twitter: @ulihebel

 

FOTO: Flohre Fotografie

   

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