Bischoff: "Habe mit Münster noch nie ein Derby verloren"
Seit 2012 steht Amaury Bischoff in den Diensten von Preußen Münster. Seitdem hat der Mittelfeldspieler mit französischem und portugiesischem Pass acht Derbys (Bielefeld, Osnabrück, Duisburg) für die Adlerträger bestritten und dabei zwei Tore erzielt. Vor dem Duell am Sonntag gegen den Erzrivalen aus Bielefeld (14 Uhr) sprach liga3-online.de mit dem 27-Jährigen über besondere Derbyemotionen und über seine persönliche Entwicklung.
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liga3-online.de: Herr Bischoff, das Krankenlazarett bei den Preußen hat sich wieder gelichtet. Sind Sie alle genesen und fit?
Amaury Bischoff: Ich war glücklicherweise nicht betroffen, aber seit Samstag trainieren wir wieder in kleineren Gruppen und seit Dienstag sind wir wieder komplett.
Ist diese Grippewelle ein Nachteil im Hinblick auf das Derby? Immerhin wurde für einen Großteil des Teams fast eine Woche mit dem Training ausgesetzt und das Landespokalspiel verschoben.
Nein, ich denke nicht, obwohl einige Spieler acht Tage flach lagen. Das Spiel ist außerdem erst am Sonntag, bis dahin liegt noch viel an Vorbereitung vor uns, so dass wir bis dahin topfit sein werden.
Zweimal haben Sie bereits gegen Bielefeld gespielt (2012/2013) und einmal sogar ein Tor erzielen können. Warum weckt dieses Spiel besondere Emotionen und ist nicht wie jedes andere?
Ich bin jetzt im dritten Jahr hier, für mich ist es trotz der Rivalität ein normales Spiel. Bielefeld mit der Besetzung ist Favorit, aber unser Stadion wird hoffentlich ausverkauft sein und die Fans ordentlich Stimmung machen. Das macht dann einen Riesenspaß zu spielen. Und natürlich möchte man ein Derby gewinnen!
Die vier vergangenen Partien gegen Bielefeld haben die Preußen nicht verloren. Wie sehen Sie die Voraussetzungen?
Seitdem ich in Münster bin, habe ich viele Derbys gespielt – gegen Osnabrück (4x), Duisburg (2x) und eben auch gegen Bielefeld (2x). Und bis dato haben wir mit mir noch nie ein Derby verloren. Das ist doch ein guter Ansatz. Ich kenne das Gefühl gar nicht und es kann gerne so bleiben. (lacht)
Heißt also, Sie knacken die Arminen?
Bielefeld hat eine starke Mannschaft mit namhaften Spielern. Der gesamte Kader ist fast zweitligareif. Natürlich sind sie der Topfavorit. Aber wir haben die vergangenen drei Ligaspiele zu Hause gewonnen. Und gerade bei Heimpartien spielen wir offensiv und mit viel Druck. Wir sind sehr gut vorbereitet und wollen die drei Punkte hierbehalten!
Mit einem Sieg ziehen Sie punktetechnisch gleich mit Bielefeld.
Ja, das wäre ein wichtiger Sieg, mit dem wir wieder etwas nach oben rücken könnten.
Das Stadion ist vermutlich ausverkauft – sind die Fans der wichtige 12. Mann?
Sie werden sicherlich wieder für eine Topstimmung sorgen, wie auch schon in der vergangenen Heimpartie gegen Halle. Und bei einem Derby spielen sie eine noch wichtigere Rolle.
Die vergangene Saison war ja eher durchwachsen für Sie, in de
laufenden Spielzeit spielten Sie (trotz Rotsperre zu Beginn) in neun Partien und erzielten zwei Tore. Sind Sie mit Ihrer jetzigen persönlichen Entwicklung zufrieden?
Jeder kennt meine letzte Saison. Wenn es einmal schlecht läuft, dann läuft es wirklich schlecht. Glücklicherweise kam dann die Pause. Im Urlaub habe ich viel an mir gearbeitet.
Dann gingen Sie in die Vorbereitung mit dem Wissen, dass Sie die ersten drei Ligaspiele gesperrt sind.
Ja, das war nicht einfach. Aber auch da musst du durch und weiter an dir arbeiten – auch mental. Irgendwann war ich dann wieder bei hundert Prozent. Das Tor in Kiel gab dann nochmal zusätzlich Selbstvertrauen. Ich bin also ganz zufrieden, weiß aber auch, dass das Fußballgeschäft sehr schnelllebig ist. In der Winterpause gibt es dann ein erstes Zwischenfazit – für mich persönlich und auch für das Team.
Apropos Fazit: Was können die Preußen in der Liga, die ja doch mehr als nur ausgeglichen ist, erreichen?
Jeder kann in dieser Liga jeden schlagen. Es gibt acht bis neun Mannschaften, die oben mitspielen können. Das Team mit der größten Konstanz hat sicherlich die besten Karten.
Herr Bischoff, vielen Dank für das Gespräch!
FOTOS: Sven Wundrig