Analyse Kiel: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Mit großen Hoffnungen gestartet ging Holstein Kiel in die Saison 2009/2010 hinein. Was am Ende davon übrig geblieben ist, ist der Abstieg. Nach den 38 Spieltagen haben die Störche 38 Punkte auf ihrem Konto – 8 Zähler fehlen zum rettenden Ufer. Den nur 9 Siegen und 11 Unentschieden stehen 18 Niederlagen gegenüber. Die Tordifferenz ist mit 40:61 im negativen Bereich. Soviel also nun zu den Fakten. Im Folgenden möchte liga3-online.de anhand verschiedener Standpunkte die Saison der Kieler genauer unter die Lupe nehmen. Fangen wir doch einfach mal mit dem positiven – also den Stärken – an. Natürlich fällt es extrem schwer, bei einem Absteiger gute Eindrücke hinaus zu ziehen, aber wenn sich Kiel auf eins verlassen konnte, dann war es Torjäger Michael Holt. Mit seinen 14 Saisontreffern ist er mit Abstand der beste Torschütze der beim KSV. Dass Holt eigentlich im Mittelfeld spielt und nicht im Angriff, steigert diesen Wert einiges. Auf Seiten der Schwächen beim KSV müssen eindeutig die Auswärtsspiele genannt werden. In diesen 19 Partien holte man nur 2 Siege, kassierte aber gleich 15 Niederlagen. Außerdem steht man mit 43 Gegentoren allein in diesen Spielen äußerst schlecht da. Auch wenn dies sicherlich ein Grund für den am Ende bitteren Abstieg war, gibt es auch etwas Hoffnung auf bessere Jahre dank der Entdeckung des Saison. Diesen Titel hat sich Mittelfeldspieler Florian Meyer verdient. Der 22-jährige, der bereits seit 2001 in der Jugend für Kiel kickte, stieß vor der Saison aus dem Amateurkader in die Profimannschaft und absolvierte dort gleich 29 Spiele. Natürlich konnte er den Abstieg auch mit seinen beiden Saisontoren nicht verhindern, aber Meyer ist einer den wenigen im Kader der Kieler, auf die man in der 4. Liga bauen kann. Als nächsten Punkt führen wir nun die Transfers auf, die in der Sommer- und Winterpause getätigt worden sind. Im ersten Transferfenster holte man Spieler wie Heider, Sembolo oder Tim Jerat, die alle zwischen Stern- und Trauerstunden schwankten. Die beiden Nachverpflichtungen in der Winterpause mit Cannizzaro und Schüßler stellten sich als weniger gut heraus. Weitergehend blicken wir nun zurück auf unsere Rückrundenvorschau für Kiel Mitte Januar. Damals sagten wir voraus, dass Kiel sich in der Rückrunde fangen wird und den Klassenerhalt schafft. Dieses Ziel wurde allerdings deutlich verfehlt. Fazit: Die Relation zwischen Wunsch (Platzierung in der oberen Tabellenhälfte) und die eigentliche Wirklichkeit (Kampf gegen den Abstieg) stellte sich schon vor der Saison als vollkommen falsch heraus. Zwar war der Kader vom Papier her gut besetzt, die Spieler kamen allerdings mit den anfänglichen Misserfolgen nicht zurrecht. Dies zog sich dann wie ein roter Faden durch die komplette Saison.