Anders als 2020: Rödinghausen wird Drittliga-Lizenz beantragen
Kehrtwende beim SV Rödinghausen: Anders als 2020 wird der ostwestfälische Klub nun die Lizenz für die 3. Liga beantragen. Hintergrund sind vor allem die geänderten Rahmenbedingungen.
Planungen haben begonnen
Als die Saison 2019/20 in der Regionalliga West coronabedingt abgebrochen worden war, lag der SV Rödinghausen mit 63 Punkten aus 26 Spielen an der Tabellenspitze und sicherte sich damit die Meisterschaft. Allerdings war es ein Titel ohne großen Wert, hatte der Klub doch bereits im Vorfeld entschieden, keine Lizenz für die 3. Liga zu beantragen. Das hing vor allem damit zusammen, dass der DFB für die 3. Liga seinerzeit eine Spielstätte mit einer Kapazität von 10.000 Plätzen vorschrieb. Für den kleinen Klub aus dem 10.000 Einwohner-Dorf in der Nähe von Bielefeld war das jedoch nicht zu stemmen. Auch ein Umzug kam nicht infrage.
Doch weil seit dieser Saison nur noch mindestens 5.000 Plätze nötig sind, nimmt der SV Rödinghausen nun einen neuen Anlauf – und wird die Lizenz für die 3. Liga dieses Mal beantragen. Das haben die Gremien und die Geschäftsführung in einer Sondersitzung einstimmig beschlossen, wie der Verein bekanntgab. "Wir haben eine wichtige Entscheidung für die Zukunft des Vereins getroffen und sind sehr dankbar, hierbei die volle Rückendeckung aus dem Verein und von unseren Partnern zu haben", so Geschäftsführer Alexander Müller.
Nach der "schwierigen Entscheidung", auf den Aufstieg in der Saison 2019/2020 zu verzichten, sei es "nun ein gutes und wichtiges Zeichen die Planungen und Vorbereitungen für einen möglichen Aufstieg in der Zukunft voranzutreiben", betont Müller und begrüßt die veränderten Anforderungen des DFB, "der es so auch kleineren Vereinen wie uns ermöglicht, unter realistischen Rahmenbedingungen in der 3. Liga zu spielen". In den nächsten Wochen werde es nun darum gehen, die Auflagen für das Wiehenstadion zu erfüllen, um eine optimale Ausgangslage für eine mögliche Zulassung zu schaffen.
Sportlich voll auf Kurs
Denn noch erfüllt das Stadion mit seinen 2.500 Plätzen (darunter 1.500 Stehplätze) die Anforderungen für die 3. Liga nicht. Sollte der Aufstieg gelingen, will der Verein eine sechsstellige Summe in die Hand nehmen und in mobile Tribünen mit weiteren 500 Sitzplätzen sowie 2.000 Stehplätzen investieren. Auch das Flutlicht müsste aufgewertet werden, darüber hinaus wären Umbauarbeiten auf dem Stadiongelände nötig. An der Finanzierung dürfte es nicht scheitern, verfügt der Klub doch über einige großzügige Sponsoren. Darunter mit "Häcker" einen der größten Küchenhersteller in Deutschland.
Sportlich liegen die Ostwestfalen bereits im Soll: Nach zwölf Spieltagen führt der SV Rödinghausen die Regionalliga West mit zwei Punkten, aber auch einem Spiel mehr, vor Preußen Münster an. Schon am heutigen Freitagabend kann der SVR den Vorsprung mit einem Sieg beim SC Wiedenbrück weiter ausbauen – und damit einen weiteren Schritt Richtung 3. Liga machen.