Anfang beschwört positive Energie: "Haben eine Riesenchance"
Nur ein Sieg in den letzten acht Spielen und Vorletzter der Jahrestabelle: Der aktuellen Krise bei Dynamo Dresden samt der Zahlen eines Abstiegskandidaten zum Trotz beschwört Trainer Markus Anfang eine positive Energie für den Endspurt. Beim Heimspiel gegen Viktoria Köln (Samstag, 14 Uhr) droht allerdings der Ausfall von Tom Zimmerschied.
"Nicht immer nur über das Negative reden"
Nein, viel Positives gab es bei Dynamo Dresden in diesem Jahr wahrlich nicht. Zwar belegen die Sachsen den Relegationsplatz und sind im Hinblick auf den vor der Saison ausgerufenen Aufstieg als Ziel – zumindest tabellarisch – im Soll, doch angesichts der ausbleibenden Ergebnisse der letzten Wochen ist die Stimmung im Umfeld auf dem Tiefpunkt. Dem will Trainer Markus Anfang nun entgegenwirken: "Ja, in der Rückrunde ist viel Negatives passiert. Das ist auch okay, dafür übernehme ich die volle Verantwortung", sagte der 49-Jährige bei der Pressekonferenz am Mittwoch. "Aber wir dürfen nicht immer nur über das Negative reden und darüber nachdenken, was passiert, wenn wir wieder verlieren. Lasst uns stattdessen die Chance sehen", setzte Dresdens Coach zu einem Appell an.
"Wir haben immer noch viele Dinge in der Hand und sollten jetzt nur auf die letzten fünf Spiele schauen. Wenn wir diese Woche positiv gestalten, können wir viel von dem, was wir uns als Ziel gesetzt haben, in den Fokus nehmen." Anfang sprach diesbezüglich von einer "Riesenchance". In der Tat könnte Dynamo den dritten Rang mit einem Sieg absichern und gleichzeitig den Rückstand auf das Spitzenduo, das im direkten Duell aufeinandertrifft, verkürzen. "Wir haben schon bewiesen, dass wir eine Serie starten können", erinnerte Anfang an die Hinrunde – und das Hinspiel in Köln, das Dynamo mit 5:1 für sich entschieden hatte. "Das war eines unserer besten Spiele, jeder Schuss hat gesessen."
Zimmerschied fraglich
Ob die SGD daran anknüpfen kann? Anfang rechnet mit einer "schwierigen Aufgabe" und bescheinigte der Viktoria einiges an Qualität auf dem Platz. "Wir werden alles dafür tun, ein gutes Heimspiel zu machen und die Energie der Fans auf den Platz zu bekommen", versprach der gebürtige Kölner. Erneut werden knapp 30.000 Zuschauer erwartet. Dabei setzt Anfang auch auf Kapitän Stefan Kutschke, der zuletzt mehrere Drohbriefe erhalten hatte. "Man kann ihm vielleicht vorwerfen, dass er mal die eine oder andere Chancen nicht verwertet. Aber er zerreißt sich immer und hängt sich rein", brach Dresdens Coach erneut eine Lanze für den 35-Jährigen, der in Freiburg unglücklich am Gegentor beteiligt war.
Fehlen werden neben dem langzeitverletzten Kyrylo Melichenko (Knie-Verletzung) derweil auch weiterhin Tom Berger (Knochenriss) und Lucas Cueto (Knie-Probleme). Torhüter Stefan Drljaca (nach Muskelbündelriss) und Tobias Kraulich (nach Oberschenkel-Problemen) sind unterdessen zwar wieder teilweise ins Training eingestiegen, ein Einsatz schon am Samstag kommt aber zu früh. Nicht mittrainieren konnte in dieser Woche dagegen Tom Zimmerschied, nachdem er beim Spiel in Freiburg umgeknickt war und ausgewechselt werden musste. "Der Knöchel ist noch immer dick. Wir hoffen, dass es reicht", berichtete Anfang. Letzteres dürfte dem 49-Jährige auch im Hinblick auf die angepeilten drei Punkte gegen die Viktoria durch den Kopf gehen.