Angeschlagene Hanseaten treffen auf beste Defensive der Liga
Am kommenden Sonntag wird der neunte Spieltag der 3. Liga komplettiert durch die Begegnung der Rostocker in Chemnitz. Den F.C Hansa Rostock, der aus bislang acht Partien lediglich acht Punkte holen konnte, werden dabei mehr als 1.300 Hansafans nach Sachsen begleiten. Die Gastgeber, deren Stadion an der Gellertstraße gerade komplett aufgebaut wird, befinden sich mit acht Punkten auf Platz drei der Tabelle. Sie kassierten in acht Spielen nur drei Gegentore und verfügen somit über die beste Abwehr der Liga. Die Bilanz im direkten Vergleich hingegen ist sehr ausgeglichen: die Hanseaten konnten aus 63 Begegnungen 23 Partien für sich entscheiden, während die Sachsen 25 Mal als Sieger vom Feld gingen. Beim Team von Peter Vollmann, welches zu Beginn der Woche das Training nur mit vierzehn Feldspielern bestreiten konnte, hatte sich die personelle Lage indes wieder etwas entspannt.
Lazarett lichtet sich
Robin Krauße, der am Donnerstag noch mit dem Training ausgesetzt hatte (Knöchelverletzung), sollte für die Partie am Sonntag wieder fit werden. Der Einsatz für Denis-Danso Weidlich kommt hingegen zu früh. Er trainierte erstmals Ende der Woche wieder mit der Mannschaft, hat aber noch zu viel Trainingsrückstand. Nach überstandener Grippe standen Mitte der Woche auch wieder Steven Ruprecht und Kai Schwertfeger zur Verfügung. Ebenso wie Mittelfeldspieler David Blacha, der seine Oberschenkelverhärtung auskuriert hat. Youngster Max Christiansen, der in den vergangenen Tagen noch für die U19-Nationalmannschaft spielte, ist auch wieder einsatzbereit. Verzichten muss Chefcoach Peter Vollmann definitiv auf die Langzeitverletzten Shervin Radjabali-Fardi und Tommy Gruppe (beide Kreuzbandriss) und seit Mitte der Woche auch auf Julian Jakobs. Der 24-jährige Mittelfeldspieler zog sich einen Mittelhandbruch zu und wird für mindestens zwei Wochen ausfallen.
Vollmann nimmt Spieler in die Pflicht
Vollmann, der nach der Heimschlappe gegen Halle Fehleranalyse betrieben hatte, hoffte auf der Abschlusspressekonferenz auf Besserung: „Wir haben in dieser Woche über gewisse Dinge gesprochen, die nicht nur auf sondern auch neben dem Fußballplatz stattfinden. Das ist ein ganz normaler Vorgang der Fehleranalyse. Die Partie gegen Halle war eine der schlechtesten in der Offensive.“ Er forderte von seinem Team mehr Bewegung im Spiel, eine bessere Organisation und mehr Mut. „Wir brauchen außerdem mehr Laufbereitschaft, um uns eigene Torchancen zu erspielen“, nahm der 56-Jährige seine Spieler in die Pflicht. Auch wenn mit den vier Niederlagen und der miserablen Heimbilanz das Selbstvertrauen der Hanseaten stark angeknackst ist, „dürfen wir die fußballerische Komponente nicht aus den Augen verlieren“, so Vollmann. Zu einer möglichen Verpflichtung des Kanadiers Julian de Guzman hielt er sich allerdings bedeckt. „Wir versuchen alle Mittel und Möglichkeiten zu verfolgen, die der Markt hergibt. Dennoch möchte ich diese Dinge intern behandeln, denn wir haben nicht nur diesen Spieler auf dem Schirm. Wenn es jedoch für uns eine gute Lösung gibt, dann können wir uns das natürlich vorstellen. Jeder Schritt muss aber wohl überlegt sein. Unser Hauptaugenmerk jetzt liegt jedoch jetzt einzig uns allein auf Chemnitz und nicht auf eine mögliche Verpflichtung eines neuen Spielers.“
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