Anton Fink: "Dort hinkommen, wo wir vor der Saison waren"

Anton Fink ist der beste Torjäger der Dritten Liga. In 164 Partien erzielte der gebürtige Dachauer 78 Tore, davon 53 für den Chemnitzer FC und errang zweimal den Titel des Torschützenkönigs (2009 und 2013). In dieser Saison traf Fink in 22 Spielen neunmal und steuerte damit fast die Hälfte der 20 Tore bei. Doch der 27-Jährige ist für die Himmelblauen nicht nur ein Torgarant, sondern als Kapitän auch unverzichtbarer Bestandteil in der Führungsstruktur der Mannschaft. liga3-online.de traf den Torjäger des Chemnitzer FC im Trainingslager in Belek/Türkei und sprach mit ihm über die Vorbereitung auf die Rückrunde, seine Rolle als Kapitän und über die restliche Saison.

liga3-online.de: Das „Anschwitzen“ für die Rest-Rückrunde hat begonnen. Sind Sie mit der bisherigen Vorbereitung des Chemnitzer FC zufrieden?

Anton Fink: Bisher bin ich mit unserer Vorbereitung sehr zufrieden. Die Mannschaft verfügt über sehr gute Fitnesswerte, was eine optimale Basis für unser intensives Laufspiel ist. In der Türkei haben wir trotz nicht immer bester Wetterbedingungen sehr gut trainieren können und in den Testspielen nachgewiesen, dass wir das Siegen nicht verlernt haben.

Gegen Lechia Danzig und Xäzär Länkäran, beides Teams, die in ihren Ländern höherklassig spielen, wurden Siege errungen. Wie bewerten Sie die Auftritte?

Die Spiele selbst müssen wir unterschiedlich bewerten. Mit Danzig sind wir auf eine sehr gute Truppe gestoßen, die den Ball ordentlich laufen ließ und die wir am Ende verdient 3:1 geschlagen haben. Länkäran hingegen war kein wirklicher Gradmesser, sondern vielmehr ein passender Gegner nach den anstrengenden Tagen im Trainingslager. Obwohl wir zu diesem Zeitpunkt alle schwere Beine hatten, haben wir trotzdem eine überzeugende Leistung geboten.

In der Hinrunde fehlte in der Offensive oftmals noch die Durchschlagskraft. Nur 20 Tore wurden erzielt, der zweitschlechteste Wert aller Drittligisten. Dabei lief es zu Saisonbeginn eigentlich ganz gut. Wie erklären Sie sich diese plötzliche „Sturmflaute“?

Wir sind sensationell in die Saison gestartet, haben dann allerdings zu sehr nachgelassen. Insbesondere durch fehlende Zielstrebigkeit haben wir einiges liegen lassen. Im Training arbeiten wir deswegen hart daran, unser Spiel nach vorne zu verbessern. Dies hat man auch in den beiden bisherigen Spielen gesehen, wo wir vier Stürmertore erzielt haben. Darauf müssen wir aufbauen, damit wir wieder dort hinkommen, wo wir vor der Saison waren.

In dieser Hinsicht sind die Testspiele auch sehr wichtig, um wieder Selbstvertrauen zu tanken.

Die fünf Niederlagen am Stück haben uns in der Tat schwer im Magen gelegen, weshalb alle froh waren, dass die Winterpause kam und sich jeder einzelne erstmal einen klaren Kopf verschaffen konnte. Nun müssen wir über unsere Trainingseinheiten wieder das Niveau wie zu Saisonbeginn erreichen.

Seit Saisonbeginn tragen Sie bei den Himmelblauen die Kapitänsbinde. Wie lange hat es gebraucht, um sich in dieser neuen Rolle zurechtzufinden?

Als mich der Trainer zum Kapitän bestimmt hat, habe ich mich zunächst sehr über das entgegengebrachte Vertrauen gefreut. Für mich ist dieses Amt etwas völlig neues, da ich zuvor noch nie Mannschaftskapitän gewesen bin. Als einer der älteren Spieler in der Mannschaft ist es meine Aufgabe, voranzugehen. Ich habe in meiner Laufbahn schon viel erlebt und versuche, diese Erfahrung an die jüngeren Spielern im Kader weiterzugeben.

Der Kapitän gilt auf dem Platz allgemein als verlängerter Arm des Trainers. Welche Aufgaben werden Ihnen konkret auf und neben dem Platz zu Teil?

Der Trainer fragt mich hin und wieder bei speziellen Dingen, was los war oder los ist. Ansonsten besprechen wir viele Situationen gemeinsam im Mannschaftsrat und tauschen dabei unsere Meinungen aus.

Gibt es von Ihnen auch eine obligatorische Kabinenansprache vor dem Spiel?

Ich spreche Dinge nur an, wenn mir etwas auf dem Herzen liegt, denn große Redner braucht unsere Mannschaft nicht. Viel wichtiger ist es, dass sich jeder auf seine Art und Weise auf die kommenden Aufgaben einschwört.

Was erwartet die Fans des Chemnitzer FC in der Rückrunde von Kapitän Anton Fink und seinen Teamkollegen?

Die Fans dürfen sich auf den attraktiven Fußball freuen, den wir zu Saisonbeginn gespielt haben. Zudem wollen wir unser aggressives Pressing spielen und natürlich genügend Tore erzielen, um schnellstmöglich 45 Punkte einzufahren.

 

Vielen Dank für dieses Interview!

 

   

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