Antwerpen wütet gegen Schiri: "Krasse Fehlentscheidungen"

Es war die große Gelegenheit, den Karlsruher SC einzuholen: Im Wildparkstadion wollte der SC Preußen Münster unbedingt drei Punkte holen, um ganz oben in der Tabelle drin zu bleiben. Stattdessen gab es fünf Gegentore – und eine Schiedsrichterleistung, die Trainer Marco Antwerpen "nur schwer verkraften" konnte.

"Niemals ein Elfmeter"

"Ich kann eigentlich nur die erste halbe Stunde bewerten. Danach ist es in eine Richtung gekippt, die wir nicht mehr beeinflussen konnten", betonte Marco Antwerpen auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Wenige Momente zuvor waren die Adlerträger mit 0:5 unter die Räder gekommen. Dabei begann das Spiel eigentlich recht ereignislos. Ein engagierter KSC fand kaum Mittel, die konzentriert verteidigenden Preußen zu überwinden: "Was ich in der ersten halben Stunde gesehen habe, war genau das, was wir uns vorgenommen hatten. Wir standen gut, wir standen sicher. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich keine Torchance von Karlsruhe gesehen – das war genau, wie wir uns das vorgestellt haben.“

Doch dann kam die 31. Minute: In einem Zweikampf mit Lion Schweers ging Marvin Pourié zu Fall – und Schiedsrichter Sven Jablonski entschied auf Strafstoß, den Anton Fink verwandelte: "Der Elfmeter zum 1:0 ist natürlich niemals ein Elfmeter. Beide Jungs sind in dem Zweikampf drin, Pourié hat sogar noch das Trikot von Schweers in der Hand. Da lässt man das Spiel einfach weiterlaufen", konnte Marco Antwerpen die Entscheidung nicht nachvollziehen.

Antwerpen empört

Und es sollte nicht der einzige diskussionswürdige Pfiff in der ersten Hälfte bleiben: In der 36. Minute grätschte der gerade von einer Gelb-Sperre zurückgekehrte Ole Kittner von hinten Marc Lorenz um – und flog mit glatt Rot vom Platz: "Eine Berührung lag vor. Ob man das so werten muss, weiß ich nicht. Ich hätte das Spiel weiterlaufen lassen", bewertete Antwerpen und schimpfte: "Davor gab es eine ganz klare Entscheidung, die er dann genau so hätte werten müssen, mit rohem Spiel von Wanitzek. Ein Tritt von hinten in die Beine. Der Spieler ist ohne gelbe Karte davongekommen."

Und auch wenig später stand der Unparteiische wieder im Mittelpunkt: Braun räumte im eigenen Sechzehner Stiefler ab. Erneut Elfmeter, diesmal unstrittig, wie auch Antwerpen betonte. Aber: "Vorher gab es eine Tätlichkeit von Gordon, ist wahrscheinlich den wenigsten aufgefallen." Und tatsächlich: Nur Sekunden vor der Situation übersah der Schiedsrichter, trotz bester Sicht auf die Situation, einen Ellenbogencheck des KSC-Abwehrspielers. Die Szene hätte abgepfiffen werden müssen, stattdessen kam es wenig später zum vorentscheidenden Elfmeter zum 3:0.

"Er soll sich entschuldigen"

In der zweiten Hälfte erhöhte der mittlerweile klar dominierende KSC in Überzahl noch auf 5:0. Doch für Trainer Antwerpen war das Spiel nach der ersten halben Stunde sowieso gelaufen: "Krasse Fehlentscheidungen, die hier heute getroffen worden sind. Danach ist es eigentlich hinfällig, noch 60 Minuten über irgendwas eine Wertung zu geben." Doch gerade die Schiedsrichterleistung Jablonskis, der auch in der 2. Bundesliga sowie im Oberhaus bereits Einsätze sammelte, wollte Antwerpen nicht unkommentiert lassen: "Fraglich, ob so ein Schiedsrichter wirklich Bundesliga pfeifen darf. Das muss man auch mal hinterfragen, ob der wirklich die Leistung erbringt, um in die Bundesliga zu kommen. Wir Spieler, wir Trainer müssen ja auch Leistung bringen, um in irgendeinen Bereich vorstoßen zu dürfen."

Die Entscheidungen seien nur schwer zu verkraften gewesen, so Antwerpen, der froh war, nicht auch noch auf der Tribüne gelandet zu sein: "Das wollte ich mir heute nicht noch erlauben und habe auf die Zähne gebissen". Dem Schiedsrichter empfahl der Trainer derweil: "Erst mal wieder Regionalliga pfeifen und sich für bessere Aufgaben qualifizieren." Er habe dem Schiedsrichter nach dem Spiel gesagt, er solle "mir einen Gefallen tun, mich unter der Woche mal anrufen und sich entschuldigen." Mit Entschuldigungen sei es auf lange Sicht aber nicht mehr getan: "Es geht ja darum, ein Spiel korrekt zu leiten. Und es fällt immer mehr auf, dass die Schiedsrichter immer weniger in der Lage sind, es mal korrekt durchzuziehen." Und der in der Tat: Kein anderer Drittligist wurde in der bisherigen Saison so oft benachteiligt wie die Adlerträger.

 

   

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