Antwerpens Ärger wegen HFC-Treffer: "Ein Alptraum"

Elf von 15 möglichen Punkten holte der SC Preußen Münster aus den letzten fünf Partien, dennoch war Trainer Marco Antwerpen nach dem 2:1-Sieg gegen den Halleschen FC leicht aufgebracht. Grund war der Anschlusstreffer der Saalestädter, der erneut den Schiedsrichter in den Fokus rückt – wie schon so oft in der Saison der Adlerträger.

"Es ist Bestandteil unserer Saison"

Etwas mehr als eine Stunde war gespielt, da köpfte Ex-Münsteraner Sebastian Mai den Ball nach einer Ecke an seinem ehemaligen Kollegen Maximilian Schulze Niehues vorbei in die Maschen. Ole Kittner, der zu diesem Zeitpunkt bereits einen Verletzungsturban trug, stürzte zuvor im Strafraum und beschwerte sich auch nach Mais Treffer beim Linienrichter. "Es ist ein Alptraum, so ein Tor zu geben", schimpfte SCP-Trainer Marco Antwerpen am Mikrofon der "Telekom" über den Anschlusstreffer der Hallenser, der die Partie zwar wieder spannend machte, aber im Nachhinein nicht entscheiden war – Münster gewann mit 2:1.

Für Antwerpen aber ging es um das Prinzip: "Es ist ein Bestandteil unserer Saison. Halle darf um den Aufstieg spielen und wir hinken hinterher, weil wir immer wieder Fehlentscheidungen hinnehmen müssen." Nach Analyse von liga3-online.de-Experte Babak Rafati wurde Münster in dieser Spielzeit bereits in 16 Entscheidungen vom Unparteiischen benachteiligt – damit führt der SCP das Ranking zusamen mit Hansa Rostock an. Auch das Tor von Halle am Samstag wird wieder vom Ex-Schiedsrichter bewertet werden. Denn: Ole Kittner wurde von Torschütze Mai geschubst, ehe der Anschlusstreffer fiel. "Der Schiedsrichter hat eine gute Sicht, Mai agiert sowieso die ganze Zeit nur mit den Händen. Was willst du da machen? Kittner fliegt einmal komplett durch den Fünfmeterraum", beschwerte sich Antwerpen offenkundig über die Entscheidung von Schiedsrichter Harm Osmers, den Treffer zu geben.

Antwerpen setzt Schiedsrichter-Kritik fort

"Ganz ehrlich, da muss du dich schon wirklich mal hinterfragen. Das kann man so nicht mehr akzeptieren", feuerte Antwerpen der Grundsatzdiskussion um die Schiedsrichter-Qualität in der 3. Liga weiter an. In der jüngeren Vergangenheit hatten sich bereits SVM-Trainer Christian Neidhart und auch 1860-Coach Daniel Bierofka darüber geäußert, auch Claus-Dieter Wollitz von Energie Cottbus zweifelte manche Entscheidung bereits an. Ein Ende der Diskussionen ist nicht vorauszuahnen, deswegen widmete sich Antwerpen auch wieder dem Sportlichen: "Wir haben eine sehr spektakuläre erste Halbzeit hingelegt, zwei blitzsaubere Tore gemacht und diese auch super rausgespielt."

Auch der abwanderungswillige René Klingenburg, der selbst ein Tor beisteuerte, war zufrieden mit der Leistung seines Teams: "Wir haben endlich mal ein Spiel auch vernünftig zu Ende gebracht." Den Preußen sei bewusst gewesen, dass es für die Hallenser um "vieles geht" und trat deshalb "sehr aggressiv" in der ersten Hälfte auf, um dem entgegen zu wirken. "Wir wollten einfach nur Fußballspielen und geil zocken", verriet Klingenburg den Matchplan nach der Partie. Wohin ihn sein eigener Weg führen wird, oder ob er sogar in Münster bliebe, will der Offensivspieler in den nächsten zwei Wochen verkünden: "Dann bin ich durch." Und auch der scheidende Trainer Marco Antwerpen bastelt an seiner Zukunft, fix sei allerdings noch nichts: "Es kann gerne jeder anrufen." Bis dahin geht es für den SCP am Samstag (13:30 Uhr) erst einmal gegen den Karlsruher SC weiter.

Scepanik-Transfer geplatzt

Derweil ist der angedachte Transfer von Essens Lukas Scepanik nach "Kicker"-Angaben geplatzt. Demnach sei ein Termin zur Vertragsunterzeichnung bereits vereinbart worden, dann aber erst von Spielerseite vertagt und später vom Verein gestrichen worden.

   

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