Antwerpens Loblieb auf Kobylanski: "So stellen wir ihn uns immer vor"
Mit dem 3:0 gegen den FC Energie Cottbus stoppte der SC Preußen Münster seinen jüngsten Negativlauf. 12 Tore gemacht, 12 Tore kassiert, 12 Punkte auf dem Konto – die Adlerträger stehen in der Tabelle wieder gut da. Großen Anteil daran hatte vor allem Martin Kobylanski.
Kobylanski bringt Münster früh ins Rollen
Drei Minuten dauerte es, da klingelte es erstmals im Cottbuser Kasten. Mit einem schnell ausgeführten Einwurf hebelte Rufat Dadashov die gesamte Lausitzer Abwehr aus und brachte den Ball zu Martin Kobylanski, der eiskalt verwandelte. Insbesondere Daniel Stanese sah bei dem Gegentreffer etwas unglücklich aus: "Ich hab nicht auf den Fehler spekuliert, aber ich sehe dass Dadashov die Bewegung zum Ball macht und hab gehofft, dass vielleicht der ein oder andere pennt", berichtete Kobylanski am "Telekom"-Mikrofon, dessen Hoffnung sich erfüllte: "Ich hab schon ein bisschen spekuliert, dass der Einwurf so schnell kommt. Aber ich wusste nicht, dass er den Ball so weit werfen kann."
Der Torschütze lieferte bei seinem Jugendverein eine großartige Leistung ab, traf in der zehnten Minute noch einmal und legte in der zweiten Hälfte das 3:0 per Freistoß mustergültig für Jannik Borgmann (53.) auf. Und das alles vor den Augen von Vater Andrzej Kobylanski, der selbst lange für den FC Energie auflief: "Es war schön, dass mein Papa im Stadion war, der hat ja auch viele Spiele für Cottbus gemacht. Mich freut es sehr, wenn er im Stadion ist, dass ich so performt habe", freute sich der Doppelpacker, für den es ein rundum gelungener Abend war: "Ich freu mich, dass ich gegen meinen Ex-Verein, wo ich 13 oder 14 Jahre gespielt habe, so ein Spiel spielen darf."
Ärger über Scherder-Rot
Auch Trainer Marco Antwerpen war natürlich begeistert von der Leistung seines Spielmachers – und hofft auf mehr: "So stellen wir ihn uns immer vor. Das ist sein Leistungsniveau, das muss er abliefern. Dann ist er ein herausragender Spieler in dieser Liga." Der Coach war zufrieden mit seiner Mannschaft. Doch trotz des deutlichen Sieges gab es auch einen Wermutstropfen: Kapitän Simon Scherder musste spät (88.) mit Gelb-Rot vom Platz. Eine Entscheidung, die Antwerpen nicht nachvollziehen konnte: "In der 88. Minute muss ich doch ein bisschen Fingerspitzengefühl haben. Der macht sein zweites Foul im ganzen Spiel und dann geh ich da souveräner mit um. Da schmeiß ich doch keinen mehr runter."
Insgesamt sei die Leistung der Adlerträger aber kaum zu beanstanden gewesen – bis auf eine Cottbuser Druckphase nach dem dritten Tor: "Wir müssen auch das Spiel wieder vernünftig analysieren. Wir haben Phasen gehabt, da sind wir unter Druck gekommen – und wir lagen 3:0 vorne. Das haben wir beispielsweise gegen Aalen nicht geschafft", bemängelte der Trainer: "Wir werden immer noch sehr unruhig, daran müssen wir arbeiten. Aber wir haben eine junge Mannschaft, das war ein Schritt in die richtige Richtung."