Arminia Bielefeld sorgt für Sorgenfalten bei der Konkurrenz
Die "Woche der Wahrheit" für den DSC Arminia Bielefeld ist nun zu zwei Dritteln vorüber und mittlerweile ist auch klar, dass das 0:3 bei Fortuna Köln nicht mehr als ein ärgerlicher Ausrutscher gewesen war. Seit dem Beginn der 2. Halbzeit im Spiel gegen den MSV Duisburg spielen die Ostwestfalen ihre Gegner förmlich an die Wand und siegten mit 4:2 gegen den MSV und mit 4:0 im Derby beim VfL Osnabrück. Die Konkurrenz im Kampf um den Aufstieg dürfte sich einige Fragen stellen, wie man der Mannschaft von Norbert Meier in dieser Form entgegentreten kann.
Offensiv nicht auszurechnen
Im Spiel gegen die Niedersachsen präsentierten die Arminen ihre hohe Qualität in der Offensive und spielten den Rivalen in der ersten Viertelstunde an die Wand. Besonders auffällig in dieser Partie war die Art und Weise der Spielgestaltung. Alle vier Tore fielen in verschiedenen Formen, sodass das Angriffsspiel für einen Gegner kaum auszurechnen ist. Beim 1:0 spielte Marc Lorenz den tödlichen Flachpass in die Spitze zu Christian Müller. Beim 2:0 und 3:0 waren es Flanken von der rechten Seite (Christian Müller) und von der linken Seite (Marc Lorenz) für Tore durch Mittelstürmer Fabian Klos. Das 4:0 erzielte schließlich Marc Lorenz per Distanzschuss. Das ehemalige Angriffsspiel der Blauen, mit langen Bällen auf Fabian Klos zu operieren, ist mittlerweile um einige Punkt erweitert worden. Hohe und flache Flanken von beiden Seiten, Standards von Florian Dick, Distanzschüsse und Spielstaffetten durchs Zentrum erweitern das Repertoire der Arminen enorm.
Spielidee klar erkennbar
In den beiden vergangenen Spielen und besonders im Derby gegen den VfL Osnabrück bewiesen die Männer von Norbert Meier ihr neues Spielverständnis. Die Bälle werden nicht mehr als Befreiungsschläge oder Notpässe nach vorne geschlagen, sondern mit Überlegung und Bedacht eingesetzt. Der lange Ball führte zwar vor dem 2:0 zum Einsatz von Christian Müller, aber viel mehr Flügelwechsel und kontrollierter Spielaufbau durch dass Zentrum über die ballsicheren Müller, Ulm, Schütz und Junglas prägen das Spiel der Bielefelder. Wohl am deutlichsten erkannte man diese neue Philosophie allerdings seltsamerweise in der Defensive. Als der VfL kurz davor war den Anschlusstreffer zu erzielen und nur eine starke Parade von Alexander Schwolow den Gegentreffer verhinderte, schlugen die Defensivakteure den Ball nicht als Befreiungsschlag davon, sondern spielten ihre Routine über die Außen aus und versuchten selbst in den Angriff zu kommen.
Die Mannschaft "pusht" sich selbst
Und trotz der beeindruckenden Leistungen der letzten beiden Spiele zeigen die Spieler keine Spur von Überheblichkeit oder Zufriedenheit. Ganz im Gegenteil, denn nach der Partie sprachen ausnahmslos alle Spieler davon, dass man sich auf jeden Gegner neu einstellen und konzentrieren müsse. Außerdem hätten die Fans einen äußerst großen Anteil an der aktuellen Form des Traditionsvereins von 1905. Marc Lorenz formulierte es im Interview klar und deutlich: "Wir sind alle ein Team, ein Verein und haben ein Ziel". Auch auf dem Rasen erkennt man diesen Trend, denn die Spieler feuerten sich selbst nach dem 3:0 in Osnabrück selbst an und nahmen die Fans immer wieder über Gesten zur Unterstützung mit. In der aktuellen Form sind die Arminen in jedem Fall schwer zu schlagen und bereiten der Konkurrenz durchaus große Sorgen.