Arminia: Das Trainingszentrum ist fertig – kommt jetzt auch die U21?

Vor einem Jahr ist die U17 von Arminia Bielefeld sensationell Deutscher Meister in ihrer Altersklasse geworden. Doch das Werben um die besten Talente war zu dem Zeitpunkt schon im vollen Gange. Groß war die Hoffnung, die Mannschaft größtenteils zusammen zu lassen und dadurch viele Spieler für die Profis weiter auszubilden. Dabei helfen sollte das neue Trainingszentrum, was zu der Zeit schon in Planung war. Die Eröffnung war allerdings gekoppelt mit einer anderen Schlagzeile, die die Fans auf eine emotionale Achterbahnfahrt schickte. Eine kommentierende Analyse. 

Koch-Abgang sorgte für Aufregung

Zunächst gab es die medial aufwendig in Szene gesetzte Präsentation des neuen Trainingszentrums. Dies soll den Jung-Talenten der Arminia in nächster Zukunft ein schönes Zuhause sein und der Arminia beim Wettbieten ihrer Spitzen-Talente zumindest eine bessere Ausgangsposition ermöglichen. Soweit, so gut. Doch nur wenige Tage später sorgte beim Deadline Day der Weggang des einstigen Toptalents Henrik Koch für mächtig Ärger. Nicht allein der Weggang als solcher. Aber dass der Stürmer ausgerechnet zum ostwestfälischen Rivalen SC Paderborn wechselt, erregte die Gemüter.

Objektiv betrachtet kann man den Wechsel durchaus verstehen. Henrik Koch bekommt bei den Profis wenig bis gar keine Spielpraxis. Bei der U19 spielte er zwar, jedoch mit mäßigem Erfolg, sodass seine Entwicklung gerade stagniert. In Paderborn könnte er profitieren von der engen Verzahnung zwischen der U19, der zweiten Mannschaft in der Regionalliga und den Profis in Liga zwei.

Kniat als U21-Befürworter

Eben diese zweite Mannschaft fehlt noch bei der Arminia, nachdem sie 2018 aus Kostengründen eingestellt worden war. Sie soll wieder starten, schon zur kommenden Saison. Hinter den Kulissen wird daran schon fleißig gearbeitet. Doch aktuell ist zumindest offiziell noch unklar, in welcher Spielklasse diese zweite Mannschaft dann an den Start geht. Vermutlich dürfte es auf die Oberliga hinauslaufen. Neben dem SC Paderborn leistet sich auch der andere ostwestfälische Nachbar, der SC Verl, eine zweite Mannschaft. Diese spielt zumindest in der Oberliga.

Unter den Fans ist die Meinung dazu zwiegespalten. "Bringt nix", "zu teuer" sagen die Kritiker. Doch es gibt auch viele Befürworter – darunter Chefcoach Mitch Kniat: "Ich bin ein klarer Befürworter einer U21, weil der Sprung von der A-Jugend direkt zu uns nicht immer einfach ist. Darum ist so eine Zwischen-Mannschaft extrem hilfreich und wichtig", sagte er zuletzt in der "Neuen Westfälischen". Immer in der Hoffnung, dass Spieler doch noch für die 1. Mannschaft in Frage kommen und es bestenfalls mit ihnen anschließend noch Ablöse zu verdienen gibt. Dies gelang seinerzeit zum Beispiel mit Roberto Massimo (für 2,5 Mio. Euro zum VfB Stuttgart)

Mutzel spricht von "Kraftakt"

Doch noch einmal zurück zu der "Meister-Mannschaft" von 2023. Bei einigen gelang der vorzeitige Einstieg in den Profikader wie Torwart Zaloha, den Abwehrspielern Lippert und Lukas. Topspieler wie Nick Cherny wurden vom "großen" BVB gekauft. Andere sehen bei den ostwestfälischen Nachbarn bessere Entwicklungschancen und pendeln dort zwischen der U19 und der zweite Mannschaft wie Nezir (SC Verl) oder Kiewitt (ebenfalls beim SC Paderborn). Es ist also Eile geboten bei der Arminia, damit nicht noch mehr Top-Talente Bielefeld den Rücken kehren.

Sportchef Michael Mutzel spricht in der "NW" im Hinblick auf die Einführung einer zweiten Mannschaft von einem "Kraftakt", betont aber: "Wir sind vereinsintern überzeugt, dass es strategisch für uns der richtige Schritt ist, um unsere Talente bestmöglich zu fördern. Deswegen werden wir alles versuchen, um dies in der kommenden Spielzeit möglich machen zu können."

   

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