Arslan entscheidet Verfolgerduell: Dresden gewinnt 1:0 in Osnabrück

Im ersten Sonntagsspiel des 30. Spieltages konnte sich Dynamo Dresden knapp mit 1:0 gegen den VfL Osnabrück im Verfolgerduell durchsetzen. Nach zuletzt einer Pleite in der Liga und im Pokal rehabilitierten sich die Dresdner dank des goldenen Treffers von Ahmet Arslan (52.) somit wieder, überholen den VfL im Tableau und nehmen den 4. Rang ein. Die Osnabrücker verloren erstmals seit sechs Spielen wieder und fielen auf den 6. Platz. 

SGD-Freistoß klatscht an den Pfosten

Ein echtes Spitzenspiel konnten die Zuschauer im mit 16.000 Zuschauern ausverkauften Stadion an der Bremer Brücke erwarten, als mit dem VfL Osnabrück das zweitstärkste Team der Rückrunde Dynamo Dresden, das drittstärkste Team, empfing. Während die Lila-Weißen zuletzt sechsmal in Serie ungeschlagen blieben, mussten die Dresdner in der Liga gegen Bayreuth und im Pokal gegen Zwickau zwei Pleiten hinnehmen. Nach dem 2:0-Erfolg gegen Mannheim tauschte Osnabrücks Übungsleiter Tobias Schweinsteiger, der unter der Woche seinen Vertrag verlängerte, nicht und schickte dieselbe Elf ins Spiel. Bei den Gästen wechselte Coach Markus Anfang auf drei Positionen und brachte Hauptmann, Park und Borkowski für Meier, Lemmer und Kulke. Knapp eineinhalb Minuten brauchten die Gäste aus Dresden, um erstmals zum Abschluss zu kommen. Nach einer Bogenlampe setzte sich Hauptmann an der Sechzehnerkante gut durch, verzog seinen Schuss aufs kurze Eck dann aber recht deutlich.

Generell zeigten sich die Gäste in der Anfangsphase als die aktivere Mannschaft. Wirklich knapp wurde es infolge eines Freistoßes, den Köhler verursachte und auch Gelb sah (12.). Den fälligen ruhenden Ball brachte Arslan scharf an den langen Pfosten, wo keiner mehr rankam und das Leder innen an das Aluminium klatschte. Ähnlich eng wurde es kurz darauf, als der SGD-Topscorer einen langen Ball von Knipping herunterpflückte und es stramm versuchte, ehe Keeper Kühn den von Gyamfi abgefälschten Schuss aber artistisch aus dem kurzen Eck fischte (17.). Vom VfL kam spielerisch überraschend wenig. Erstmals nach 23 Minuten kam Engelhardt nach einer abgefälschten Flanke von Kunze zu einem Schuss, den er aus 14 Metern aber direkt in die Arme von Drljaca setzte. Im direkten Gegenzug suchte Arslan Mitspieler Kutschke im Fünfer, wo der Stürmer haarscharf verpasste (25.).

Die Osnabrücker versuchten um den Halbstundenmarker herum, selbst mehr Lösungen zu finden, kamen dabei jedoch kaum in gefährliche Abschlusssituationen. Am engsten wurde es bei einem Schuss von Tesche, dem das Leder nach einem Solo von Kunze, an dessen Ende der Osnabrücker im SGD-Strafraum zu Fall kam, vor die Füße fiel. Sein Versuch ging aber rechts am Tor vorbei (29.). Ein Rückschlag folgte allerdings wenige Minuten später, als Köhler bei den Gastgebern schmerzverzehrt zu Boden ging und in der Folge für Chato ausgewechselt werden musste (33.). Es erfolgte ein kleiner Bruch im Spiel, das nun an Tempo verlor. Arslan versuchte es nochmal aus der Distanz, verzog nach 37 Minuten aber völlig. Etwas enger wurde es ein paar Minuten später, als es der auffällige Offensivakteur erneut von der Strafraumkante versuchte, wo Gyamfi den Schlenzer aber zur Ecke blocken konnte (40.). Es wurde nun umkämpfter. Für ihre Einsätze sahen Hauptmann (41.) und Engelhardt (42.), dessen fünfte Verwarnung es war, noch Gelb. Kurz darauf ging es in einer temporeichen Partie, in der die Dresdner die besseren Chancen verbuchten, torlos in die Kabinen.

Arslan entscheidet mit dritter Großchance

Ohne weitere Wechsel ging es in den zweiten Durchgang. Die erste Annäherung gehörte diesmal den Hausherren. Keine 60 Sekunden waren gespielt, als Niemann aus spitzem Winkel draufhielt und Drljaca erstmals prüfte, der aber keine größeren Probleme hatte. Aber auch die Gäste kamen schnell zu einer ersten Chance. Nach einem scharfen Ball in den Rückraum nahm Conteh Fahrt auf, traf die Kugel aber nicht gut und setzte sie klar neben das VfL-Gehäuse (50.). Die Dresdner drückten nun wieder und machten das Spiel sehr breit. Die nächste Chance sollte dann auch den ersten Treffer bringen. Hauptmann setzte sich am Sechzehner sehr robust gegen Chato durch und legte überlegt auf Arslan ab, der seine dritte Großchance nun nutzte und überlegt auf 1:0 für Dresden stellte (52.). Auf der Gegenseite flog ein hoher Freistoß in den SGD-Sechzehner, wo Tesche es artistisch versuchte, das Spielgerät aber nicht richtig traf und so am Ende für zu wenig Torgefahr sorgte (55.). Diese entstand wenige Sekunden dann aber urplötzlich, als Drljaca ein Anspiel blöd versprang, sodass Simakala die Kugel schnappte, den Keeper tunnelte, aber mit seiner Hereingabe in den Fünfer keinen Mitspieler fand.

Die Lila-Weißen drückten nun mächtig auf den Ausgleich. Simakala fiel der Ball dabei vor die Füße, doch rutschte er dem Osnabrücker über den Spann und flog am Kasten vorbei (59.). Dresden konterte nun. Infolge eines solchen setzte sich Conteh gegen Gyamfi durch und versuchte es aus spitzem Winkel, doch war Kühn aufmerksam und blockte ab (61.). Chancen gab es nun im Minutentakt. Die beste bekam dabei Tesche, der nach einer Flanke viel zu viel Platz bekam, seinen Schlenzer aber Zentimeter am Tor vorbeisetzte (64.). In der 70. Minute war es dann wieder Tesche, der das Leder im SGD-Strafraum festmachte und für Kleinhansl ablegte, der mit seinem Schuss das Ziel jedoch deutlich verfehlte. Die Niedersachsen kamen dem Ausgleich immer wieder nahe, doch fehlten immer wieder die letzten Zentimeter. So auch in der 73. Minute, als ein Freistoß der Hausherren lang und länger wurde und nach einem Fehlgriff von Drljaca bei Beermann landete, der es direkt versuchte, aber ebenfalls daneben zielte.

Dresden wollte nun mit schnellen Angriffen immer mal wieder für Entlastungen sorgen. Einen Konter über Conteh beendete Kleinhansl dabei äußerst unsanft und sah seine fünfte gelbe Karte der Saison (78.). In der erweiterten Folge ergab sich dann gar die Chance zur Vorentscheidung. Da Joker Heider den Ball im Aufbau verlor, konnte Kutschke den langen Ball für Arslan ablegen, der jedoch am langen Winkel vorbei schlenzte (79.). Auf der Gegenseite flog in der 82. Spielminute eine scharfe Flanke in den SGD-Strafraum, wo Engelhardt sich robust durchsetzte, aber seinen Kopfball direkt in die Arme von Drljaca beförderte. Schweinsteiger tauchte nochmal offensiv. und die Emotionen kochten in der Schlussphase immer mal wieder über. Für einen Aufreger sah der Coach dabei seine vierte Verwarnung der Saison, weswegen auch er im kommenden Spiel aus der Distanz zuschauen muss. Chancen entstanden keine mehr. Am Ende setzten sich die Dresdner knapp mit 1:0 durch, machten die beiden letzten Pleiten vergessen und sprangen am VfL vorbei auf den 4. Platz. Die Lila-Weißen, die nun Sechster sind, verloren nach sechs ungeschlagenen Spielen erstmals wieder und haben zwei Punkte weniger auf dem Konto als die SGD. Für Dresden geht es in der kommenden Woche gegen Essen weiter. Osnabrück gastiert bei 1860 München.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button