"Art und Weise analysiert": MSV will Wiedergutmachung betreiben
Die 0:2-Pleite in Saarbrücken stieß allen Beteiligten im Duisburger Umfeld sauer auf, vor allem der fehlende Einsatz der Mannschaft sorgte für Unmut. Beim Nachholspiel in Osnabrück (Mittwoch, 19 Uhr) wollen die Zebras nun Wiedergutmachung betreiben.
Dialog statt Standpauke
Nach dem erfolgreichen Auftakt gegen Havelse hatte der MSV-Coach angekündigt, dass er keinen Grund zur Veränderung in der Startelf hätte. Vor dem Hintergrund der Eindrücke aus dem Spiel in Saarbrücken sieht die Sache nun anders aus: "Ich kann alles verändern nach so einer Leistung", bewertete Pavel Dotchev das Geschehen in Saarbrücken selbst mit ironischem Lächeln. Aber der Cheftrainer sei danach nicht in die Kabine gegangen, um Schuldzuweisungen auszusprechen. "Wir haben das Spiel nicht nur rein sportlich analysiert, sondern auch die Art und Weise", erklärte Dotchev im Nachgang zur 0:2-Niederlage. Dazu holte er sein Team mit ins Boot: "Ich habe da keinen Monolog geführt, sondern einen Dialog. Ich wollte wissen, wie sie sich das erklären können."
Das Team sei sehr kritisch mit sich selbst umgegangen, sodass Dotchev nachher von einem "konstruktiven Gespräch" sprach. "Ich hätte alles sagen können und hätte recht gehabt. Aber mir war wichtig, dass sie das selber reflektieren können und sich selber Gedanken machen und darüber reden", wollte der 55-Jährige nicht auf seine Spieler draufhauen. Deswegen wird er einem Großteil von ihnen an der Bremer Brücke auch wieder die Chance geben. "Ich werde jetzt nicht alles neu zusammenwürfeln", kündigte der Duisburger Übungsleiter an.
Velkov und Kwadwo fraglich
Bis auf Marvin Bakalorz (Zahn-OP) und Ersatztorwart Roman Schabbing (Aufbautraining) stehen alle Spieler zur Verfügung, Fragezeichen stehen allerdings hinter Stefan Velkov (Prellung im Brustbereich) und Leroy Kwadwo (Probleme im Lendenwirbel). Der Innenverteidiger wurde gegen Saarbrücken bereits zur Pause ausgewechselt, während der Linksverteidiger trotz vorheriger Schmerzen durchspielte. "Wahrscheinlich", deutete Dotchev neben Veränderungen auf diesen Positionen an, "wird etwas im Mittelfeld passieren". Ob Stürmer Aziz Bouhaddouz ein Kandidat für die Startelf sei, ließ der Coach offen – kündigte ihn aber spätestens für die folgende Partie gegen Magdeburg an.
Vorher muss sich der MSV allerdings in Osnabrück beweisen. "Es ist genau das richtige Spiel für uns", sah Dotchev die passende Herausforderung in der Nachholbegegnung vom 1. Spieltag, die aufgrund von Corona-Fällen beim MSV nicht stattfinden konnte. Der VfL konnte den Zebracoach bislang überzeugen: "Sie waren gegen Wiesbaden die ganze Zeit dominanter und die bessere Mannschaft." Das sei auch ein Verdienst von Cheftrainer Daniel Scherning, den Dotchev in Paderborn einst selbst trainierte. "Man hat schon immer gesagt, dass er ein sehr talentierter Spieler und Trainer ist", freute sich der 55-Jährige auf das Wiedersehen. Klar ist, dass der MSV trotzdem die Punkte holen will – denn vier bis fünf Zähler hatte Dotchev schon vor der Englischen Woche als Maß bestimmt. Mindestens 180 Gästefans wollen den MSV dabei unterstützen.