Aspachs Befreiungsschlag: Déjà-vu und wahnsinnige Freude
In den ersten beiden Saisonspielen ging bei der SG Sonnenhof Großaspach kaum etwas zusammen, folgerichtig rutschte der Dorfklub auf den letzten Tabellenrang. Am Dienstag hingegen klappte fast alles: Mit 3:0 gewann die Zapel-Elf bei den Würzburger Kickers. Neben dem Dreier bot die Partie für den Aspacher Cheftrainer indes noch so einiges mehr – etwa das Ende einer Sieglos-Serie von 19 Partien am Stück.
Zapels Déjà-vu kostet Nerven
"Als ich hier vor ein paar Wochen saß, da hatte ich eine Stimmung, die konnte ich kaum in Worte fassen." Zu Beginn der Pressekonferenz nach der Partie in Würzburg wagte Großaspachs Trainer Oliver Zapel einen Blick in die persönliche Vergangenheit. "Das war damals mein erstes Spiel für Fortuna Köln. Und als das Spiel heute nahezu eins zu eins genau so begann, wie das Spiel damals – nämlich mit einem Elfmeter in der ersten bzw. zweiten Spielminute – da habe ich fast nicht geglaubt, dass so etwas sein kann."
Dass Zapel es dann doch glauben konnte, lag wohl auch an einem Spielverlauf, der mit der Partie vom 32. Spieltag der vergangenen Saison wenig gemein hatte. Angefangen beim Strafstoß, herausgeholt von Behounek, den seine Mannschaft dieses Mal verwandeln konnte: Jüllich vollstreckte in die linke untere Ecke (3.). Für Trainer Zapel war die Szene "so ein bisschen der Kick-off für eine richtig gute, solide Leistung." In der Folge kamen die Hausherren etwas auf, doch Großaspach fand rechtzeitig zurück in die Spur. Trotz der besseren Möglichkeiten ließ der zweite Treffer allerdings eine Weile auf sich warten. In der 63. Spielminute war es dann so weit: Eine sehenswerte Kombination über Imbongo Boele und Brünker vollendete Behounek trocken (63.). Obwohl Würzburg anschließend offensiver agierte, behielten die Gäste das Spiel unter Kontrolle. Mit einem traumhaften Solo besorgte Brünker in der Nachspielzeit gar noch das 3:0.
"Haken das Thema aber auch direkt ab"
Die Erleichterung beim Dorfklub war greifbar: Nach den deutlichen Auftaktpleiten gegen Duisburg und Kaiserslautern stimmte in Würzburg neben dem Ergebnis auch die Leistung. Eigentlich waren die Aspacher "darauf eingestellt worden, dass vielleicht die ersten zehn Minuten extrem wild werden", erklärte Torschütze Behounek gegenüber "Magenta Sport". Dabei war jedoch nicht damit zu rechnen, "dass wir dann nach 57 Sekunden den Elfmeter direkt rausholen."
Ein rundum gelungener Dienstagabend also, der Großaspach zumindest vorübergehend den 13. Tabellenplatz bescherte. Eine weitere Geschichte, die selbst deren Hauptfigur nicht so wirklich auf dem Schirm hatte, war die Sieglos-Serie von Trainer Zapel. Zwei Vereine und 20 Partien benötigte dieser, um in der 3. Liga wieder ein Spiel zu gewinnen, nachdem er mit Fortuna Köln und Bremen II zuvor sieglos geblieben war. Zuletzt durfte der 51-Jährige im April 2017 über einen Sieg in einem Punktspiel jubeln (2:1 gegen Mainz II) – über zwei Jahre ist das her.
All das wollte der Übungsleiter jedoch nicht zu hoch hängen. Wir sind "sehr glücklich über den ersten Dreier, freuen uns wahnsinnig. Wir haken das Thema aber auch direkt ab und freuen uns auf den nächsten Sonnabend." Dann nämlich wartet mit dem KFC Uerdingen ein weiterer schwerer Brocken.