Auch Großaspach erwägt möglicherweise juristische Schritte
Am Donnerstag entschied der DFB über eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs der 3. Liga am 30. Mai. Schon vor der Entscheidung positionierten sich einige Vereine aufgrund der befürchteten finanziellen und körperlichen Mehrbelastungen sowie etwaiger Wettbewerbsverzerrungen gegen einen solchen Re-Start – unter diesen auch die SG Sonnenhof Großaspach, die nun ebenfalls rechtliche Schritte gegen den Beschluss des DFB in Erwägung zieht.
Großaspach wittert "klaren Wettbewerbsnachteil"
Großaspach würde sich damit in die Riege des FC Carl Zeiss Jena und des Halleschen FC einreihen, die beide bereits verlauten ließen, die Entscheidung des DFB aus juristischer Sichtweise überprüfen und gegebenenfalls anzweifeln zu wollen. "Wir finden die Wiederaufnahme zum jetzigen Zeitpunkt nicht fair. Wir haben einen klaren Wettbewerbsnachteil", wettert SGA-Geschäftsführer Philipp Mergenthaler gegenüber der "dpa" und droht: "Inwieweit wir rechtliche Schritte prüfen, das werden wir am Wochenende besprechen."
Dann nämlich wollen die Vorstandsmitglieder der SG Sonnenhof Großaspach eine außerordentliche Sitzung einberufen und in dieser über die vom DFB beschlossene Wiederaufnahme des Spielbetriebs diskutieren. Bei der Spielgemeinschaft sieht man sich vor allen aus Sicht des sportlich fairen Wettbewerbs betrogen, nachdem die Mannschaft erst am Montag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen war und auch erst Mitte Mai das Kleingruppen-Training wieder aufnehmen durfte.
Spieler fürchten gesteigertes Verletzungsrisiko
Doch nicht nur das Thema Wettbewerbsverzerrung beschäftigt die Verantwortlichen, auch die Gesundheit der Akteure steht auf einem kritischen Prüfstand. Gerade die Spieler der SG Sonnenhof Großaspach – etwa Timo Röttger im Interview mit liga3-online.de – sollen bereits Bedenken geäußert haben, aufgrund der vom DFB angepeilten, durchgehenden Englischen Wochen bis zum 4. Juli einem erhöhten Verletzungsrisiko ausgesetzt zu sein.
"Wenn einer nicht spielen will, weil er Angst hat, kann er das anmelden und hat keine Konsequenzen zu befürchten", hat Mergenthaler vollstes Verständnis für die Sorgen seiner Spieler, betont jedoch auch im Hinblick auf die tabellarische Situation und das Pflichtbewusstsein im Kader: "Die Spieler wollen aufgrund der schlechten sportlichen Saison etwas zurückgeben." Derzeit rangiert Großaspach mit 21 Punkten und einem Abstand von zwölf Zählern auf das rettende Ufer auf dem vorletzten Tabellenplatz.