"Auch Profis können krank werden": Sijaric über seine Krebs-Diagnose

Fast neun Monate lang musste Omar Sijaric beim FC Erzgebirge Aue pausieren. Der Fußball wurde für den 21-Jährigen jedoch zur Nebensache, denn beim Offensivspieler wurde Hodenkrebs diagnostiziert – und den wichtigsten Kampf in seinem Leben hat Sijaric gewonnen. Inzwischen steht er wieder auf dem Rasen.

Auffälligkeit bei der Dopingkontolle

Am 8. Spieltag wurde Omar Sijaric erstmals in dieser Saison eingewechselt, zwei Monate darauf stand der Offensivspieler wieder in der Startelf der Veilchen. Eine lange Leidenszeit voller Ungewissheiten endete damit. Sijaric kämpfte neun Monate lang gegen den Krebs. Im Zweitliga-Jahr war er zuvor Stammspieler. "Das war ein großer Schock! Ich war ja gesund, habe die Vorrunde komplett gespielt. Am nächsten Tag dann so eine Diagnose zu bekommen, war nicht leicht", berichtet der FCE-Angreifer nun gegenüber "Tag24".

Am 18. Dezember 2021 musste Sijaric zur Dopingprobe – und der Befund war zur Überraschung aller auffällig. Teamarzt Torsten Seltmann fand die Ursache, die sich als Hodenkrebs-Diagnose herausstellte. Der 21-Jährige ist einfach nur dankbar: "Durch meinen Verein, meine Eltern, meine Freunde, meine Ärzte, einfach alle, bin ich gut durch die Zeit gekommen. Es war ein großes Glück, dass es diese Dopingkontrolle gab." Bis dahin kämpfte sich der Profifußballer durch Chemotherapien, später wurde der Tumor in einer Operation entnommen. Jeden Tag habe er sich als Ziel genommen, der Verlauf der Krankheit war für Sijaric trotz der Schwere sehr gut.

"Ich wollte vielen Mut machen"

An die Öffentlichkeit ging Sijaric zunächst nicht, weil er sich und seine Familie schützen wollte. Mit Timo Baumgartl (Union Berlin), Marco Richter (Hertha BSC) und Sebastian Haller (Borussia Dortmund) folgten in kurzem Zeitraum jedoch weitere Fälle. "Das hat mich schockiert", stellte der 21-Jährige fest. Für sein weiteres Leben hat er wertvolle Lehren gezogen: "Ich habe mich am Anfang einfach nicht getraut, mit der Sprache herauszurücken. In diesem Interview wollte ich vielen Mut machen. Auch wenn etwas Negatives passiert: Wenn viel Zuspruch von Ärzten und der Familie kommt, dann kann man für sich Positives herausziehen und das Tag für Tag. Das ist nicht nur bei Krankheiten so. Einfach Mut mitzunehmen, positiv sein. Ich hoffe, ich konnte einigen damit helfen."

Denn auch Sijaric, damals noch 20 Jahre jung, war vor der Krankheit nicht geschützt. "Sie konnten sehen, auch Profisportler in einer guten körperlichen Verfassung können krank werden", fasst der Offensivspieler zusammen. Am 2. Januar steigt er mit Erzgebirge Aue wieder ins Training ein, nachdem er viel an seiner körperlichen Verfassung gearbeitet hat. Den größten Zweikampf seines Lebens hat er bereits gewonnen.

   

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