Aue feiert mit "zwei gekreuzten Hämmern" den Derbysieg
Mit einem 3:0 im Sachsenpokal-Halbfinale bei Dynamo Dresden hat der FC Erzgebirge Aue seine starke Form bestätigt. Pavel Dotchev sah nach dem Spiel die Effizienz seines Teams als Schlüssel zum Erfolg.
Der FC Erzgebirge Aue hat im Duell mit der SG Dynamo Dresden in souveräner Manier das Finale des Sachsenpokals erreicht. Im Stadion des Tabellenführers der Dritten Liga gewannen die Veilchen durch Tore von Köpke, Skarlatidis und Kvesic mit 3:0. Im Finale wird die Mannschaft von Pavel Dotchev am 28. Mai auf den FSV Zwickau treffen. Dann geht es um den Einzug in den DFB-Pokal – wobei die Kumpelelf natürlich auch die Möglichkeit hat, sich die Qualifikation vorzeitig durch eine Top-Vier-Platzierung in der Liga zu sichern.
Hochkonzentriert und effizient im Torabschluss
Pavel Dotchev schickte seine erste Elf in die Partie – und die ging hochkonzentriert zu Werke. Nach einer vorsichtigen Abtastphase nutzten die Auer die ersten Fehlern auf Seiten der Dresdner, wie den unglücklichen Abwurf von Keeper Wiegers, der, von Tiffert erkämpft, bei Köpke und anschließend im Tor landete (22. Minute). Auch im weiteren Spielverlauf blieben die Auer stets bei der Sache und ließen in der Defensive kaum etwas anbrennen. Wenn doch, war Martin Männel der gewohnt souveräne Rückhalt. Die Auer erkämpften sich in den 90 Spielminuten zwar nicht überragend viele Chancen, aber die, die aufkamen, wurden genutzt. Auch aufgrund dessen sah Trainer Dotchev letztendlich die Effizienz seiner Mannschaft als Schlüssel zum Sieg.
Siegeswille bei Aue größer
Der Siegeswille Veilchen-Elf war dem Dresdner Team in diesem Halbfinalspiel nicht anzumerken. Es fing damit an, dass Uwe Neuhaus viele seiner Stammspieler wie Marco Hartmann, Andreas Lambertz und Justin Eilers auf der Bank ließ. Als souveräner Tabellenführer haben die Dresdner die DFB-Pokal-Qualifikation ohnehin so gut wie in der Tasche – Neuhaus wollte seine besten Spieler wohl für die letzten Hürden in der Liga schonen und gleichzeitig jenen Akteuren eine Chance geben, die zuletzt nicht zum Zug kamen. Die Rechnung ging nicht auf, auch wenn Pavel Dotchev im Nachhinein sagte: „Für mich war es vorher sehr schwer, meine Mannschaft einzustellen, da ich nicht wusste, wie das Dynamo-Team aussieht.“ Der FCE tat in dieser Situation das einzig Richtige: Auf die eigenen Stärken setzen anstatt das Spielsystem auf Schwächen des Gegners auszurichten. Und die kompakte Defensive ist der größte Trumpf der Veilchen. Dass die Spieler aber auch saubere Offensiv-Aktionen abliefern können, zeigte beispielsweise das 2:0, als ein Konter makellos ausgespielt wurde, inklusive zentimetergenauer Flanke von Adler auf Skarlatidis, der nervenstark und technisch einwandfrei einnetzte.
Der Schulterschluss ist nun noch enger
„Das Glück des Tüchtigen“ habe Aue in diesem Spiel gehabt, sagte Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus nach dem Spiel. Diese Aussage soll die souveräne Leistung der Dotchev-Elf jedoch keinesfalls schmälern. Nach der kürzlichen 3:0-Niederlage bei Holstein Kiel in der Liga hat Aue mit dem 4:0 gegen Halle und nun dem 3:0 gegen Dresden eine bärenstarke Reaktion gezeigt. Die Mannschaft scheint bereit für die anstehenden Aufgaben, die den Wiederaufstieg zur Folge haben sollen. Der Schulterschluss mit den Fans ist nach dem Finaleinzug noch ein Stück enger ausgefallen. Das zeigte sich auch am Torjubel der Spieler, die in Anlehnung an die „Zwei gekreuzten Hämmer“ aus dem historischen Vereinslogo ihre faustgeballten Arme beim Jubeln kreuzten.