Aue fliegt im Derby höher als Chemnitz

Der FC Erzgebirge Aue hat das Sachsenderby beim Chemnitzer FC mit 2:1 für sich entschieden. Fink hatte die Chemnitzer zunächst in Führung gebracht, doch noch in der ersten Halbzeit drehten Wegner und Adler das Spiel.

„Flieg nicht zu hoch, mein kleiner Feind“ – unter diesem Motto stand eine mehrteilige Choreographie, die sich die Chemnitzer Fans für das Sachsen-Derby ausgedacht hatten. Gezeigt wurde ein Auer Kumpel, der zu nah an die Sonne (das CFC-Wappen) heranflog und sich dabei verbrannte – wie das historische Vorbild Ikarus. Die Chemnitzer Spieler konnten die starke Vorgabe ihrer Fans aber nicht verwandeln, die Veilchen nahmen durch einen 2:1-Sieg alle drei Punkte aus Chemnitz mit. Der FCE flog an diesem Spieltag höher als der CFC.

Die Veilchen lassen Fink nur einmal einnetzen

Eine besondere Würdigung in der Choreographie erfuhr Chemnitz’ Stürmer Anton Fink, und auch im Spiel schien es zunächst, als sei Fink für eine Hauptrolle der Begegnung auserkoren: Bereits nach acht Minuten erzielte der gebürtige Dachauer die 1:0-Führung für sein Team, nachdem Türpitz mit einem direkten Zuspiel die gesamte Auer Defensive aushebelte. Das Konzept, lange Bälle auf Fink, probierte das Heine-Team danach noch ums ein oder andere Mal, dann ließen sich die Auer jedoch nicht so leicht überrumpeln. Oder wenn doch, wie in der 15. Minute, hatte Fink sein Zielwasser für diesen Tag bereits aufgebraucht. Auch Martin Männel war in der einen oder anderen Situation gefragt, seine stärkste Szene hatte der Kapitän im Kasten in der 22. Minute mit einer Parade nach einem Kopfball des Chemnitzers Dem.

Flanken klappten von links und rechts

Den Beginn ins Spiel hatte die Elf von Pavel Dotchev verschlafen. Davon ließ sie sich jedoch nicht entmutigen. Das Rezept an diesem Tag: Flanken auf das Sturmduo Adler und Wegner. Ob von links durch Skarlatidis auf Wegner (Tor in der 38. Minute) oder von rechts durch Tiffert auf Adler (Tor in der 40. Minute) – in der Luft war der FCE an diesem Tag eine Macht. Besonders bei Adlers Treffer profitierte Aue aber auch von der Passivität der Chemnitzer, in diesem Fall Kehl-Gomez, der das Verteidigen kurzerhand einstellte. Im weiteren Verlauf des Spiels mussten sich die Auer jedoch in der einen oder anderen Situation den Vorwurf gefallen lassen, den Vorsprung nicht weiter ausgebaut zu haben. Insbesondere Könnecke hatte nach einem Konter in der Schlussphase eine klare Chance mit dem 3:1 alles klar zu machen.

Rückstände schocken Aue nicht mehr

Auch wenn einige unschöne Szenen am Rande des Platzes dem Spiel eine unschöne Fußnote gaben, die Auer Spieler hatten am Ende Grund zu feiern. Trainer Pavel Dotchev sagte nach dem Spiel augenzwinkernd, dass es bei seiner Vertragsunterschrift "eine von mehreren Bedingungen war, die Derbys zu gewinnen – heute ist das gelungen.“ Nicky Adler sah die Hauptursache für den Erfolg in der starken Moral seiner Truppe: "Wir haben schon letzte Woche gegen Wehen bewiesen, dass wir mit Rückständen umgehen können.“ Tatsächlich ist dies jedoch eine relativ neue Stärke des Dotchev-Teams. Bis auf das angesprochene Spiel gegen Wiesbaden gab es erst eines, in dem Aue nach einem Rückstand noch Punkte ergatterte (der 2:1 Sieg beim VfB Stuttgart II am vierten Spieltag). Alle anderen Partien (vier an der Zahl), in denen Aue das 0:1 kassierte, gingen letztendlich verloren.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button