Aue plant ohne sechs Spieler um Hochscheidt und Riese
Dass sich Erzgebirge Aue von mehreren Akteuren trennen will, war schon Mitte Juli durchgesickert. Nun steht fest: Jannis Lang, Ramzi Ferjani, Felix Göttlicher und Jann George spielen in den Planungen keine Rolle mehr. Das gab Trainer Timo Rost am Freitag bekannt. Auch Jan Hochscheidt und Philipp Riese werden künftig nicht mehr zum Kader gehören, sollen dem Klub aber in anderer Funktion erhalten bleiben.
FCE will Spielern bei Vereinssuche helfen
Überraschend kommt die Entscheidung vor allem bei Göttlicher. Schließlich war der 20-jährige Innenverteidiger erst vor wenigen Wochen von der SpVgg Unterhaching verpflichtet und mit einem Vertrag bis 2025 ausgestattet worden. Beim Saisonauftakt gegen Freiburg II saß er dann allerdings 90 Minuten nur auf der Bank, im DFB-Pokal gegen Mainz gehörte Göttlicher erst gar nicht zum Kader.
Auch Lang war erst im vergangenen Winter aus Wolfsburg nach Aue gekommen und hatte ebenfalls einen Vertrag bis 2025 unterschrieben. In der Rückrunde reichte es allerdings nur zu zwei Kurzeinsätzen, und in den beiden Pflichtspielen der bisherigen Saison war Lang nicht Teil des Aufgebots. Gänzlich ohne Einsatz – sowohl in der letzten als auch in der laufenden Serie – blieb Ferjani (kam 2021 vom FC Nitra). Sein Arbeitspapier läuft noch bis 2024.
"Dadurch, dass wir leider keine U23 im Verein haben, ist es für junge Spieler enorm wichtig, Spielpraxis zu generieren. Das ist bei uns – auch durch die bereits vorhandene Qualität im Kader – nicht gegeben", erklärte Rost am Freitag. "Wir sind daher dabei, den Spielern zu helfen, um Vereine für sie zu finden – in welcher Konstellation auch immer." Das gilt auch für George, der im Januar zu den Veilchen gewechselt war, sich aber nicht durchsetzen konnte und in nur acht Einsätzen zudem ohne Tor blieb. "Wir haben ihm klar gesagt, dass wir durch die Kaderreduzierung momentan keine Verwendung mehr für ihn haben. Auch ihm wollen wir helfen, eine neue Aufgabe zu finden."
Riese und Hochscheidt sollen Posten im Verein übernehmen
Riese, der 2015 aus Heidenheim kam und seitdem 179 Spiele bestritt, soll derweil in den Nachwuchs integriert und dort Trainer werden. "So einen erfahrenen Spieler in die Jugend einzubinden, kann für alle Seiten viele Vorteile haben", betonte Aues Übungsleiter. Auch für den derzeit verletzten Hochscheidt, der in dieser Woche am Knie operiert worden ist, soll es in anderer Funktion bei den Veilchen weitergehen. "Wenn er es nicht mehr auf den Platz schafft, wollen wir versuchen, ihn in den Verein einzubinden – in welcher Form auch immer", kündige Rost an und bezeichnete den 34-Jährigen als "ganz, ganz verdienten Spieler".
Durch die Kader-Reduzierung umfasst das Aufgebot nun vorerst 21 Feldspieler und drei Torhüter. Mindestens zwei Akteure – für das linke und zentrale Mittelfeld – sollen noch kommen. Als Kandidat für die Mittelfeldzentrale gilt René Klingenburg vom 1. FC Kaiserslautern. Rost bezeichnete den 28-Jährigen als "interessante Personalie", verweis aber darauf, dass er noch in Kaiserslautern unter Vertrag steht. "Wir müssen schauen, wie sich das entwickelt.“
Möglicherweise kommt aber auch noch ein weiterer Verteidiger, da mit Göttlicher, Lang und Ferjani gleich drei Abwehrspieler abgegeben werden sollen. Dass sich die Suche derzeit etwas zieht, soll laut Rost auch daran liegen, dass einige Spieler Hemmungen hätten, in den Osten zu wechseln, wie er dem "Kicker" sagte.