Aue siegt im Derby, SVE erneut nur Remis, VfL vorerst Dritter
Der FC Erzgebirge Aue strebt unter Pavel Dotchev immer weiter nach oben und feierte am Dienstagabend im Westsachsen-Derby einen 2:0-Erfolg in Zwickau. Während die SV Elversberg trotz Führung nicht über ein 1:1 bei 1860 hinauskam und damit zum vierten Mal in Folge sieglos blieb, bejubelte Verl einen 3:1-Erfolg beim SV Meppen. Osnabrück springt durch ein 1:1 in Essen vorerst auf Rang 3, die Partie zwischen Halle und Köln endete 2:2.
Zwickau 0:2 Aue: Veilchen siegen im Westsachsen-Derby
Fast ganz in rot zeigte sich das ausverkaufte Stadion in Zwickau, wo die Schwäne im Derby auf Erzgebirge Aue trafen. Beide Mannschaften waren dabei zunächst darauf bedacht, möglichst wenige Fehler zu machen, wodurch die Begegnung in der Anfangsviertelstunde, die nach einer Pyroeinlage im Zwickauer Block für drei Minuten unterbrochen werden musste, fast ausschließlich zwischen den Strafräumen stattfand. Erst nach knapp 20 Minuten wurde es einmal gefährlich, als der FSV konterte und sich Gomez letztlich für einen Querpass auf Baumann entschied, anstatt selbst abzuschließen, wodurch die Chance verpuffte (19.). Dabei zeigte sich Gomez an diesem Dienstagabend generell als guter Vorlagengeber, auch die Möglichkeiten von Eichinger (27.) und Göbel (45.) – beide scheiterten am stark aufgelegten Männel im Auer Tor – wurden vom Zwickauer Stürmer aufgelegt. Von den Veilchen gab es im ersten Durchgang hingegen keine echte nennenswerte Torgelegenheit zu sehen, so blieb es beim 0:0 zur Halbzeit.
Mit einem Schuss ans Außennetz des zur Halbzeit eingewechselte Coskun begann der zweite Durchgang (47.). Insgesamt war es auf dem Feld aber nun ein wenig ruhiger, bis sich Zwickaus Löhmannsröben einen katastrophalen Fehlpass erlaubte. Aue konterte, und Routinier Nazarov ließ sich letztendlich nicht zweimal bitten und vollendete vor Brinkies wuchtig ins untere rechte Eck zum 1:0 für die Veilchen (62.). Die direkte Antwort des FSV auf den Rückstand blieb aus, da Frick zunächst einen Volley über das Tor setzte (64.) und den Ball kurz darauf auch per Kopf nicht aufs Tor brachte (65.). Am nächsten dran am 1:1 war da noch Gomez, der mit einem Schuss aus der Drehung an Männel scheiterte (88.). Stattdessen traf der eingewechselte Tashchy in der Nachspielzeit noch zum 2:0 (90.+5) und brachte den Auer Sieg im Westsachsen-Derby unter Dach und Fach. Die Veilchen klettern dadurch auf Platz elf und scheinen sich so langsam aller Abstiegssorgen zu entledigen, während Zwickau als 18. weiterhin mitten im Überlebenskampf steckt.
Essen 1:1 Osnabrück: VfL vorerst Dritter
Das Spiel der daheim seit zehn Spielen ungeschlagenen Essener gegen die in der Fremde zuletzt fünfmal erfolgreichen Osnabrücker wurde wegen Anreiseproblemen der Gästefans 15 Minuten später angepfiffen, begann schließlich aber ohne große Abtastphase. Beide Teams suchten sofort den Weg nach vorne, wodurch ein attraktives Spiel zustande kam, in dem lediglich die echten Großchancen noch auf sich warten ließen. Nach 27 Minuten kam RWE-Kapitän Bastians dann allerdings relativ frei im gegnerischen Strafraum zum Abschluss, platzierte diesen aber zu mittig auf VfL-Keeper Kühn. Auf der anderen Seite machte es Kapitän Beermann kurz darauf besser. Nach einer Ecke von Kleinhansl tauchte der lila-weiße Verteidiger am zweiten Pfosten auf, setzte sich gegen Herzenbruch durch und brachte sein Team mit 1:0 in Führung (32.). Anschließend verlor die Begegnung etwas an Fahrt und ging mit dem einen Tor in die Pause.
Deutlich mehr los war hingegen wieder zu Beginn der zweiten 45 Minuten. Im Mittelpunkt stand dabei erst einmal RWE-Keeper Golz, der gegen den völlig freistehenden Niemann eine starke Parade zeigte (59.). Auf der anderen Seite wurde es dann durch Young (62.) und Ennali (64.) gefährlich, bevor Letztgenannter von Kefkir bedient eiskalt ins rechte untere Eck zum 1:1 traf (65.). Damit ging es in eine heiße Schlussphase, in der die Gäste noch die größte Chance auf den Sieg besaßen. Zunächst blieb Tesche mit dem Versuch eines Lupfers an Golz hängen, bevor Bastians die Situation auf der Linie klären konnte (74.). Am Ende blieb es so beim Remis, das dem VfL zumindest für eine Nacht zu Rang drei verhilft. Essen bleibt hingegen 14 und seit August zuhause ungeschlagen.
TSV 1860 1:1 Elversberg: Löwen ringen Spitzenreiter ein Remis ab
Nach lediglich zwei Zählern aus den letzten drei Begegnungen wollte der Spitzenreiter aus Elversberg bei den kriselnden Löwen mal wieder dreifach punkten und übernahm vom Anpfiff weg auch sofort die Spielkontrolle. Die Folge war ein geschäftiger Start für 1860-Keeper Hiller, der gegen Fellhauer (10.) und Woltemade (11.) zweimal seine ganze Klasse aufbieten musste. Wenige Minuten später war der 26-Jährige dann aber machtlos, als Antonitsch bei einem Eckball von der rechten Seite am ersten Pfosten hochstieg und in die lange Ecke einköpfte (17.). Die Führung für die SVE, die Feil nach 28 Minuten beinahe noch ausgebaut hätte, allerdings ließ sich der Offensivspieler der Gäste bei seinem Abschluss zu viel Zeit und blieb gegen Hiller so nur zweiter Sieger. Es sah bis hierhin nicht wirklich so aus, als könnte sich die Mannschaft von Jacobacci noch einmal ins Spiel zurückkämpfen, doch letztendlich ging es mit einem 1:1 in die Pause. Boyamba hatte vom rechten Strafraumeck abgezogen und mit Hilfe der Haarspitzen von Verlaat den Ausgleichstreffer erzielt, wobei auch nach Ansicht der TV-Bilder nicht ganz ersichtlich wurde, wer sich nun als Torschütze feiern lassen durfte (35.).
Nach Wiederanpfiff arbeiteten die Gäste daran, sich die Führung zurückzuholen. Neubauer (53.) und Rochelt (55.) schnupperten dabei schon am 2:1, waren beide aber im Abschluss letztlich nicht präzise genug. Bei den Löwen kamen schließlich Kobylanski und Bär für Lex und Lakenmacher, mehr Torgefahr strahlte aber weiterhin die Spielvereinigung aus. Correia traf nach einer Ecke von Rochelt schließlich per Kopf die Latte (67.). Das Aluminium zitterte dann aber auch auf der anderen Seite, als Wörl den Ball aus gut 15 Metern an den rechten Innenpfosten zirkelte (79.). Die Schlussphase verlief ziemlich offen und hätte beinahe noch den Lucky-Punch für die Hausherren bereitgehalten, allerdings scheiterte Kobylanski im Eins-gegen-eins an SVE-Keeper Kristof und musste sich zusammen mit seinem Team dadurch mit dem Remis zufrieden geben. Die Löwen warten damit nun seit acht Partien auf einen Sieg, die SVE seit deren vier. Während der TSV dadurch aber auf Platz neun fällt, bleibt Elversberg der unangefochtene Spitzenreiter.
Meppen 1:3 Verl: Middendorps Heimdebüt endet mit einer klaren Pleite
Das Heimspieldebüt von Ernst Middendorp als Trainer des SV Meppen begann mit einem Schock für die Gäste aus Verl. Sportclub-Keeper Thiede verletzte sich bei einem Rettungsversuch nach fünf Minuten und musste sogleich durch Wiesner ersetzt werden, für den es sein erster Einsatz in der 3. Liga war. Dieser begann aber recht ruhig für ihn, denn die Ostwestfalen bestimmten das Spielgeschehen und gingen schließlich in Führung. Ochojski bekam auf der rechten Außenbahn ganz viel Platz, hob den Kopf und flankte maßgeschneidert auf Wolfram, der am zweiten Pfosten zum 1:0 für Verl einköpfte (22.). Der Sportclub machte gegen überfordert wirkende Emsländer sofort weiter und legte zehn Minuten später noch einen Treffer nach: Baack verlängerte einen Einwurf zu Sessa, der im Strafraum nicht weiter angegangen wurde und per Linksschuss zum 2:0 vollendete (32.). Ein erschreckender Auftritt des SVM, der letztlich mit dem 0:2 zur Pause sogar noch ganz gut bedient war.
Mit vier Wechseln in der Halbzeit brachte Middendorp seine Unzufriedenheit mit dem ersten Durchgang zum Ausdruck, nur sorgten seine Änderungen nicht für die erhofften Verbesserungen. Ganz im Gegenteil: der eingewechselte Abifade kam in einem Zweikampf mit Wolfram deutlich zu spät und durfte nach knapp zehn Minuten Spielzeit mit glatt Rot schon wieder zum Duschen gehen (57.). Meppen nun in Unterzahl und mit dem nächsten Gegentreffer. Stellwagen schüttelte Soares auf der linken Außenbahn locker ab, der bediente Tugbenyo scheiterte an Domaschke und Sessa staubte aus wenigen Zentimetern zum 3:0 ab (61.). Zwar betrieb Blacha mit dem 1:3 kurz vor Schluss noch etwas Ergebniskosmetik (86.), insgesamt war es aber ein rabenschwarzer Abend für die Emsländer. Während Meppen Vorletzter bleibt, darf Verl als Achter nun so langsam mit einer weiteren Drittliga-Saison planen.
Halle 2:2 Köln: Spektakel im zweiten Durchgang
Mit der Verkündung der Vertragsverlängerung von Kapitän Nietfeld hatten die Fans des Halleschen FC schon unmittelbar vor dem Anpfiff des Spiels gegen Viktoria Köln etwas zu feiern, wobei sich diese Euphorie auch auf den Platz übertragen sollte. Nach einer knappen Viertelstunde probierte es Deniz aus zentraler Position mal mit einem Distanzschuss und zwang Voll zu einer starken Parade (16.). Der Keeper der Gäste sah sich seinem Kontrahenten nur wenige Minuten später erneut gegenüber und ein weiteres Mal blieb der 22-Jährige der Sieger, wobei er sich dieses Mal eines Kopfballs erwehren musste (24.). Der HFC hatte im eigenen Stadion aber klar das Heft des Handelns in der Hand und musste sich zur Pause ärgern, dass es noch 0:0 stand. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatten auch Casar (35.) und Bolyki (45.+2) ihren Meister in Voll gefunden, der sich super aufgelegt zeigte.
Die herbeigesehnten Tore gab es dann im zweiten Spielabschnitt. Nachdem ein Torschuss von Hug abgefälscht wurde, konnte Voll nicht mehr rechtzeitig reagieren und Deniz drückte den Ball zum überfälligen 1:0 der Hausherren über die Linie (49.). Doch die bis dato eher etwas unauffälligere Viktoria aus der Domstadt kam tatsächlich wieder zurück ins Spiel. Ein langer Einwurf von Koronkiewicz rutschte bis zum Elfmeterpunkt durch, wo Meißner für Sontheimer ablegte, dessen Schuss aus gut zwölf Metern zum 1:1 in den Maschen landete (69.). In einer nun hektischen Begegnung trug kurz darauf auch noch Schiedsrichter Hanslbauer zur weiteren Aufregung bei, als er das 2:1 durch Halles Steczyk zählen ließ (74.). Der Pole hatte den zuvor mehrfrach abgefälschten Ball über die Linie gedrückt, obwohl Keeper Voll eigentlich schon mit beiden Händen am Spielgerät war. Nichtsdestotrotz ging der HFC nun mit einer Führung in die Schlussviertelstunde, die aber nicht über die Zeit gerettet werden konnte. Stattdessen lupfte Saghiri den Ball über die gegnerische Abwehr zu Becker, der ihn zunächst gut mitnahm und dann zum 2:2-Endstand einschob (85.). Halle bleibt damit 15., Köln rutscht auf Rang zehn ab.