Aue siegt wieder, doch Heidrich mahnt zu "Blicken nach unten"
Durch das 2:0 gegen den 1. FC Saarbrücken feierte Erzgebirge Aue den ersten Sieg nach drei Pleiten in Serie und bleibt damit in Schlagdistanz zur Aufstiegszone, aber Sport-Geschäftsführer Matthias Heidrich dämpfte die Freude mit Warnungen vor dem Abstiegskampf.
"Trend gebrochen"
"Wir haben mit unseren jetzt 17 Punkten einen Abstand von acht Punkten nach unten, und dahin muss unsere Blickrichtung auch gehen", meinte Heidrich auf der Vereinshomepage nach dem Sprung der "Veilchen“ vom neunten auf den vierten Tabellenplatz nüchtern. Der gleichzeitig erheblich geringere Rückstand der Erzgebirger auf die Aufstiegsplätze war dem 45-Jährigen nicht eine Silbe wert.
Zu sehr schien Heidrich noch mit der Durststrecke der vergangenen Wochen mit der 0:4-Klatsche vier Tage zuvor bei Aufsteiger Preußen Münster als Tiefpunkt zu hadern: "Wichtig ist, dass wir den Trend gebrochen haben", sagte der Ex-Profi und betonte die Bedeutung der zurückeroberten Ruhe für den Alltag: "Es wurde bei uns ja schon wieder fast alles um den Klub negativ gesehen.“ Umso zufriedener war Heidrich nach dem vierten Sieg im fünften Heimspiel: "Nach dem Spiel in Münster war ja die Frage, ob wir den Charakter, die Kraft und den Willen haben. Deswegen stand die Mannschaft in der Pflicht, sich anders zu präsentieren."
"Richtige Antworten auf viele Fragen"
Auch Trainer Pavel Dotchev erwähnte die Rückkehr in die Spitzengruppe durch Überzahl-Treffer von Boris Tashchy (66.) und Sean Seitz (74.) nicht. Für den Deutsch-Bulgaren stand in der Pressekonferenz das befreiende Erfolgserlebnis im Vordergrund: "Wir wussten, dass wir es besser können als bei den letzten Ergebnissen und der großen Enttäuschung in Münster. Deswegen ist für mich das Wichtigste, dass wir die erwartete Reaktion gezeigt haben." Am "MagentaSport"-Mikrofon unterstrich der 58-Jährige außerdem seine Freude über "richtige Antworten auf viele Fragen."
Denn Dotchev sammelte noch weitere positive Erkenntnisse: "Ich war mir nicht sicher, in welcher Verfassung sich die Mannschaft nach den Niederlagen und der Englischen Woche körperlich befindet, aber ich bin jetzt sehr glücklich, wie sie das gemeistert hat." Seine Spieler wollen auch am Samstag beim unteren Tabellennachbarn Viktoria Köln nachlegen: "Das Spiel hat gezeigt“, sagte Tashchy, "dass wir einfach immer weiterarbeiten müssen, wenn wir Erfolg haben wollen."