2:1 nach 0:1! Ulm verdirbt Aue beim Männel-Jubiläum die Feier

In der abschließenden Partie des 12. Spieltags gewann der SSV Ulm 1846 bei Erzgebirge Aue mit 2:1. Aue gelang im 500. Spiel von Keeper Martin Männel ein Blitzstart und hielt sich in der ersten Halbzeit schadlos, doch Ulm wurde nach der Pause immer stärker und drehte verdientermaßen das Spiel. Während die Spatzen ihren dritten Tabellenplatz festigten, erlitt Aue im Kampf um die Spitzenplätze einen erneuten Rückschlag.

Bär besorgt den Traumstart für Aue

Zum 500. Einsatz von Aues Torhüter-Legende Männel empfingen die Veilchen den drittplatzierten Aufsteiger von der Donau. Pavel Dotchev vertraute der gleichen Elf, die in der Vorwoche bei Viktoria Köln begann und in der Nachspielzeit den Ausgleich hinnehmen musste. SSV-Trainer Wörle hingegen veränderte seine Startaufstellung im Vergleich zur knappen 2:3-Niederlage gegen Dresden auf drei Positionen. Kapitän Reichert kehrte nach seiner Gelb-Sperre in die Dreierkette zurück, für ihn musste Gaal weichen. Zudem starteten Higl und Jann im Angriff anstelle von Chessa und Röser.

Vor dem Anpfiff enthüllten die heimischen Fans eine sehenswerte Choreo und würdigten den Jubilar in angemessener Weise. Angespornt von dieser Kulisse legten die Hausherren einen Traumstart hin. Nach gerade einmal 48 Sekunden traf Bär per Kopf nach einer zielgenauen Seitz-Flanke vom rechten Flügel zum 1:0. Aber auch die Gäste brauchten keine Anlaufzeit. Scienza dribbelte sich über die linke Seite an die Grundlinie, legte nach innen, wo Jann das Tor um einen Meter verfehlte (4.). Ulm blieb in den folgenden Minuten am Drücker und beschäftigte Aue in dessen Hälfte. Nach einem Ballverlust an der Mittellinie trieb Scienza das Leder nach vorne, legte auf Jann, dessen Hereingabe von Majetschak zur Ecke geblockt wurde (10.). Durch das gute Pressing der Spatzen kamen die Gastgeber kaum mit flachem Passspiel aus der eigenen Hälfte heraus. In der 17. Minute war es ein Seitenwechsel und ein gutes Zusammenspiel zwischen Danhof und Bär, mit dem Aue den Weg in den Strafraum fand, aber Danhofs Flanke fing Ortag ab. Ansonsten störte der Aufsteiger früh, erzielte mehr Ballgewinne und kontrollierte damit das Geschehen.

In der 28. Minute brachte Vukancic mit einer Grätsche den Ulmer Rösch vor dem Strafraum zu Fall, aber ein Freistoßpfiff blieb aus. Kurz darauf segelte eine Danhof-Flanke gefährlich durch den Sechzehner, fand aber keinen Abnehmer (31.). Das Heimteam kam in dieser Phase wieder besser in die Partie und suchte mit Flanken den Weg vor das Tor. Auf der Gegenseite zog Rösch von links nach innen, aber sein Abschluss stellte kein Problem für Männel dar (35.). Durch so manchen frühen Ballverlust oder unsaubere Abwehraktionen brachten sich die Auer teils selbst in Bedrängnis, ohne dass der Gegner Kapital daraus schlagen konnte. In der 42. Minute gewann Vukancic im Mittelfeld den Ball, trieb ihn bis vor den Strafraum, verfehlte mit seinem Schuss aus 20 Metern das Gehäuse allerdings deutlich. Zwei Minuten später versuchte es auch Stefaniak aus der Distanz mit einem Schlenzer, den Ortag mühelos fing. Weil die Hausherren keinen wirklich gefährlichen Abschluss zuließen, stand zur Halbzeit eine verdiente Führung zu Buche.

Ulm dreht nach der Pause mächtig auf

Nach dem Wiederanpfiff waren es die Ulmer, die den besseren Start hatten. Nach einem tiefen Ball von Maier auf der rechten Seite war Allgeier plötzlich frei durch und legte nach innen zu Scienza, der aus kurzer Distanz den Ausgleich erzielte (48.). Die Auer Spieler protestierten vehement, weil Allgeier aus abseitsverdächtiger Position startete, doch das Tor behielt seine Gültigkeit. In der Folge wurde die Partie hitziger, weil die Gäste zum Teil robust zu Werke gingen. Eine kuriose Szene ereignete sich in der 55. Minute: Aus einem misslungenen Ulmer Einwurf in der gegnerischen Hälfte entstand eine gute Konterchance für den FCE. Den Steilpass von Stefaniak fing Ortag an der Strafraumgrenze ab. Es entwickelte sich eine temporeiche Phase, in der beide Mannschaften das Spielfeld schnell überbrückten. Der SSV hatte die spielerischen Vorteile und sorgte durch den dribbelstarken Scienza permanent für Unruhe. Der Brasilianer zog in der 63. Minute wuchtig aus der Distanz ab und zwang Männel zu einer Parade. Beim folgenden Eckball setzte sich Maier im Luftduell durch, dessen Kopfball von Männel nur an den Innenpfosten gelenkt werden konnte, von wo die Kugel hinter die Linie prallte. Ulm hatte das Spiel gedreht und machte weiter Druck. Rösch jagte das Spielgerät aus 30 Metern über das Tor (67.).

Die Veilchen brauchten ein paar Minuten, um sich aus dem Klammergriff zu lösen. Meuer und Rosenlöcher waren inzwischen für Seitz und Jakob auf dem Feld. In der 75. Minute vertändelte Männel den Ball am eigenen Sechzehner, doch seine Vorderleute bereinigten die Situation. Die Zeit lief gegen Aue, die sich schwer taten, sich aus dem gegnerischen Druck zu befreien. Nach 84 Minuten ergab sich doch noch eine gute Chance für die Gastgeber. Schwirten bediente mit einer Flanke den eingewechselten Sijaric, der Ortag mit seinem Schuss zu einer Glanzparade zwang. Drei Zeigerumdrehungen später brachte Danhof einen Ball flach in den Strafraum, den Stefaniak nicht optimal traf und in der Ulmer Abwehr hängen blieb. Die Sturmläufe des FCE in der Schlussphase blieben ohne Ertrag. Auf der Gegenseite hätte Röser den Deckel draufmachen können, doch Männel war zur Stelle (90.+3).

Nach diesem Dämpfer liegen die Erzgebirger nun fünf Punkte hinter dem Relegationsplatz und müssen sich am nächsten Sonntag bei Freiburg II beweisen. Ulm hingegen festigt Platz drei und hat nun vier Zähler Vorsprung auf den nächsten Verfolger Dortmund II. Am kommenden Samstag ist der Hallesche FC zu Gast.

   

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