Aue-Ärger über späten Ausgleich: "Fühlt sich wie eine Niederlage an"
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Nach einer wilden zweiten Halbzeit mit vier Toren musste sich Erzgebirge Aue bei Viktoria Köln mit einem Punkt zufrieden geben. Die über weite Teile spielbestimmenden Gäste drehten den überraschenden Rückstand in eine eigene Führung, bevor sie in der Nachspielzeit den Ausgleich kassierten. Damit verpasste Aue den Anschluss an das Spitzentrio.
"Stefaniak hat offensiv und defensiv brutal gearbeitet"
Im Verfolgerduell des 11. Spieltages präsentierten sich die viertplatzierten Auer beim Tabellennachbarn in einer guten Verfassung und spielten selbstbewusst nach vorne. "Wir hatten viel Kontrolle und Ballbesitz. Wir hatten zwei gute Chancen in der ersten Halbzeit, um in Führung zu gehen", resümierte Trainer Pavel Dotchev den ersten Durchgang an seiner alten Wirkungsstätte bei "MagentaSport". Dabei ging die von ihm ausgegebene Taktik voll auf. "Für mich war wichtig, nicht die Stürmer im Griff zu haben, sondern die Innenverteidiger. Wir haben sie ein bisschen anders angelaufen als sonst, und dann können sie nicht diese präzisen Bälle in die Tiefe oder in die Halbräume spielen. Das ist uns gut gelungen."
Dennoch fiel kurz nach der Pause das 0:1 quasi aus dem Nichts (47.). Die Gäste schüttelten sich und gaben die passende Antwort durch Marvin Stefaniak (70.), dem sein Trainer ein "sehr starkes Spiel" attestierte. "Er hat nicht nur offensiv, sondern auch defensiv brutal gearbeitet." Tim Danhof schoss die Veilchen wenig später sogar in Führung (75.), die sie in den Schlussminuten aber noch verspielten (90.+3). Vor der Partie wäre Dotchev mit einem Punkt nicht unzufrieden gewesen. "So wie das Spiel gelaufen ist, fühlt es sich ein bisschen wie eine Niederlage an", räumte der Coach ein.
"Wir hätten drei Punkte verdient gehabt"
Torschütze Stefaniak ärgerte sich ebenso über das späte Gegentor: "Es ist bitter, dass wir den Ausgleich bekommen. Ich denke, dass wir hier die drei Punkte verdient hätte." Auch er teilte den Eindruck, dass sein Team den Gegner gut im Griff hatte und das Spiel phasenweise dominierte. Zu seiner eigenen Leistung gab sich der 28-jährige bescheiden. "Ich will der Mannschaft so viel geben, wie es möglich ist. Ich will mit vorangehen mit Martin Männel und Boris Tashchy. Daran habe ich mit meiner Leistung heute angeknüpft."
Durch den späten Ausgleich konnte Aue den Rückstand auf das Spitzentrio nicht verkürzen, bleibt aber in Lauerstellung. "Es gibt keine extrem gute Spitzenmannschaft. Die Liga ist sehr gut ausgeglichen. und dann kann jeder gegen jeden verlieren", meint Stefaniak. Wenngleich er die Qualität in der Mannschaft sieht, um oben mitzuspielen, muss weiterhin hart dafür gearbeitet werden. "Wir müssen weiter viel analysieren, wie beim 2:2, was wir dort falsch gemacht haben." Schon in der nächsten Woche steht das nächste Topduell gegen den starken Aufsteiger aus Ulm an, der aktuell vor dem FCE rangiert.