"Auf dem Zahnfleisch gekrochen": Hoßmang lässt FCM aufatmen

Debüt geglückt! Der 1. FC Magdeburg fuhr beim ersten Auftritt unter der Verantwortung von Thomas Hoßmang Big Points im Abstiegskampf ein. Nach dem 2:0 gegen Viktoria Köln erklärte der Neue seine Qualen auf der Tribüne – und gab einen Einblick in seine Philosophie. 

Hoßmang leidet auf der Tribüne

Zuweilen konnte man am Samstagnachmittag den Eindruck gewinnen, der neue FCM-Trainer wolle am liebsten selbst auf das Grün. Thomas Hoßmang musste aufgrund eines ausstehenden Corona-Tests auf der Tribüne Platz nehmen, zeigte dort aber größtes Engagement und war ständig in Bewegung. Gerade die Anfangsphase im Duell mit Viktoria Köln gab Hoßmang allerdings auch allen Anlass zur Nervosität. "Die erste Viertelstunde haben wir sicherlich in den Seilen gehangen. Da war Viktoria die klar bessere Mannschaft", erklärte der der 53-Jährige am "Telekom"-Mikrofon. "Wir haben dann umgestellt. Und ich denke mal, dann waren wir auch besser im Spiel."

Tatsächlich wirkte es, als müsse der FCM erst einmal wachgerüttelt werden. Die Elbstädter hatten zunächst Glück, Viktoria hingegen agierte im Abschluss fahrig. So bekamen die Hausherren stetig mehr Zugriff, im Anschluss an einen Eckball drückte Costly eine Kvesic-Flanke am kurzen Pfosten über die Linie (29.). Nach einer ansehnlichen Phase verflachte die Partie wieder. Im zweiten Durchgang verstand es der FCM lange Zeit nicht, die sich bietenden Räume zu nutzen – zum Ärger von Thomas Hoßmang: "Wo wir unbedingt effektiver werden sollten, sind diese Umschaltmomente, die wir hatten. Da muss vielleicht schon eher das zweite fallen." Die Entscheidung ließ jedoch bis kurz vor Abpfiff auf sich warten: Nach einem Schuss von Bell Bell verwertete Roczen per Abstauber (90.).

"Die Jungs im Kopf erreichen"

Es war nach Spielende nicht zu übersehen: Dieser Dreier hatte die FCM-Schultern um Tonnen an Gewicht erleichtert. Hoßmang: "Ein großes Kompliment an die Jungs. Die sind auf dem Zahnfleisch gekrochen, haben alles rausgehauen. Da war wieder eine Mannschaft auf dem Platz. Und das ist einfach wichtig für unser Spiel." Doch wie schaffte es der Übungsleiter, der am Boden liegenden Truppe innerhalb kürzester Zeit neues Leben einzuhauchen? Ein wichtiger Aspekt: die Kommunikation. 

"Wir haben viele Einzelgespräche geführt, Gruppengespräche. Wir haben die Führungsspieler in die Pflicht genommen. Es geht einfach nur darum, in so einer Phase die Jungs im Kopf zu erreichen", erklärte der Trainer auf der Pressekonferenz. In der Tabelle zog Magdeburg mit dem Dreier an Köln vorbei, schon am Dienstag soll im Derby gegen ein aufstrebendes Halle nachgelegt werden. Gerüstet sieht man sich beim FCM: "Ich glaube schon, dass da eine andere Lockerheit noch herrscht, die Jungs ein bisschen gelassener werden mit diesem Erfolgserlebnis im Rücken." 

   

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