Aufatmen bei Arminia: "Richtig, richtig großer Schritt nach vorne"

Kollektive Erleichterung herrschte bei Arminia Bielefeld am Freitagabend nach dem Last-Minute-Auswärtssieg in Unterhaching, war es doch der erste Sieg nach vier Partien. Vor allem die Art und Weise, wie das Team – auch nach dem Gegentreffer – aufgetreten sei, hoben die Beteiligten hervor.

"Wird uns einen Schub geben"

"Ungläubig" sei er gewesen, Kapitän Fabian Klos, als direkt nach seiner Auswechslung in der 88. Minute der Siegtreffer für Arminia fiel, wie er im "MagentaSport"-Interview sagte. "Ich muss es ein bisschen auf meine Kappe nehmen, weil ich das 2:0 nicht gemacht habe. Das wurmt mich sehr", spielte der 35-Jährige auf eine Szene aus der 51. Minute an, als er frei vor Haching-Keeper Vollath vorbeischoss. "Aber ich kann es verschmerzen, weil wir gewonnen haben." Leandro Putaro war es in Minute 89, der den Siegtreffer für den Zweitliga-Absteiger erzielte und damit eine große Jubeltraube auslöste. "Es war jetzt auch kein Weltklasseschuss von Leo, das hat er selbst schon gesagt, aber das erarbeitest du dir dann eben auch", befand Klos. "Das wird uns hoffentlich für die nächsten Spiele einen Schub geben, weil ausruhen dürfen wir uns darauf jetzt nicht. Von der Leistung, vom Einsatz, vom Kämpferischen her, war das ein richtig, richtig großer Schritt nach vorne."

Nachdem Kaito Mizuta den DSC nach 28 Minuten in Führung gebrachte hatte, kam Haching nach 67 Minuten durch den wenige Augenblicke zuvor eingewechselten Manuel Stiefler zum Ausgleich. "Für uns als Mannschaft, die neu zusammengestellt ist, ist das in einer schwierigen Situation früh in der Saison natürlich nicht so einfach. Dann kriegen wir mit dem 1:1 wieder den Nackenschlag. Und dann aber hinten raus an sich zu glauben, ist wichtig." Und das tat Arminia und belohnte sich mit dem so wichtigen Sieg.

Viel Lob für die Fans

"Die Erleichterung ist riesig, es wäre bitter gewesen, wenn wir hier nur mit einem Punkt rausgegangen wären", urteilte Trainer Mitch Kniat im Anschluss. "Wir haben das Spiel dominiert, aber auch so Spiele kippen dann eben auch mal. Wir sind aber wieder zurückgekommen, und das spricht natürlich auch für die Moral der Jungs." Die Art und Weise, wie sich seine Mannschaft präsentiert habe, sei "top" gewesen, lobte der 37-Jährige, der seine Startelf gegenüber dem 0:2 gegen Freiburg II vor einer Woche gleich auf vier Positionen umgestellt hatte – mit Erfolg. "Wichtig ist, dass wir uns auch bei Rückschlägen nicht zerfleischen. Jeder kann die Tabelle lesen, und die liest sich immer noch nicht so, wie wir uns das vorstellen."

Umso bemerkenswerter daher die Tatsache, dass an einem Freitagabend rund 1.000 Fans mit nach Unterhaching gefahren waren. "Mit so vielen Leuten hier zu sein, die Unterstützung zu haben: Das bedeutet Traditionsverein, das ist Vereinsliebe, da ziehe ich meinen Hut vor", sprach Klos den Anhängern ein Kompliment aus, nachdem es vor einer Woche Pfiffe gegeben hatte. Nun wurde gemeinsam vor dem Block gefeiert. Auch Kniat bedankte sich und sagte über den Support: "Solange wir Gas geben, werden wir da nie Probleme haben." Durch den ersten Sieg seit Mitte August hat Bielefeld die Abstiegsplätze direkt wieder verlassen und kann nun deutlicher entspannter in die anstehende Woche und das kommende Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken gehen. Gegen die Saarländer soll vor heimischer Kulisse dann aber direkt nachgelegt werden.

   

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