Aufsplittung der Nordost-Staffel für Rainer Koch alternativlos

19 von 20 Drittligisten sprachen sich am Freitag für die Aufsplittung der Regionalliga Nordost aus, um bei vier Absteigern vier direkte Aufsteiger zu ermöglichen. Auch für DFB-Vizepräsident Rainer Koch ist die Auflösung der Nordost-Staffel alternativlos. Eine Aufstockung der 3. Liga auf 22 Mannschaften scheint keine Option zu sein.

Koch hofft auf "gemeinsame Haltung"

Wie können aus fünf Regionalliga-Staffeln vier werden, damit alle Meister direkt in die 3. Liga aufsteigen? Auf diese Frage wird schon seit einiger Zeit eine Antwort gesucht. Ein überaus kompliziertes Unterfangen, da die Interessen der Beteiligten zum Teil deutlich auseinander gehen. Klar scheint: Für die Reduzierung auf vier Staffeln muss die Regionalliga Nordost aufgelöst werden.

Für diese Lösung votierten bis auf Ausnahme von Energie Cottbus auch die Drittligisten, für DFB-Vizepräsident Koch ist diese Option sogar alternativlos, wie er am Sonntag auf dem Amateurfußball-Kongress in Kassel sagte. "Es wird nunmehr darauf ankommen, dass im Nordosten eine gemeinsame Haltung des Verbandes, der Regionalliga- und der Drittligavereine eingenommen wird." Bereits vor einem Jahr hatte Koch betont: "Bei 56.000 Fußballmannschaften in Deutschland, kann ich mit 9.500 Mannschaften, die im Nordosten beheimatet sind nicht beanspruchen, ein Viertel der Regionalligen zu haben."

Am 19. März kommen Vertreter der Regionalverbände Nord, Nordost und Bayern zusammen, um darüber zu diskutieren, wie aus diesen drei Staffeln ab der Saison 2020/21 zwei werden – oder, wie alternativ aus drei Staffeln zwei Aufsteiger ermittelt werden. Dass die Staffeln West und Südwest unverändert bleiben sollen und in jedem Fall einen direkten Aufsteiger stellen, begründet Koch damit, dass in beiden Gebieten rund 50 Prozent aller deutschen Vereine vertreten seien.

Nicht mehr als vier Drittliga-Absteiger

Eine zweigleisige 4. Liga, wie sie zuletzt immer mal wieder ins Gespräch gebracht wurde, sei derweil "aus finanziellen Gründen nicht darstellbar, weil sie als reine Profilliga betrieben werden müsste", so Koch. Auch eine Wiederbelebung der dreigleisigen Regionalliga sei keine Option: "Diese Aufteilung führte einst zu zahlreichen Insolvenzen und war der Grund für die derzeitige Struktur."

Ob die von Koch erhoffte "Kompromisslösung, in der sich alle Beteiligten wiederfinden und die überall in Deutschland von der Basis verstanden und mitgetragen wird" tatsächlich gefunden werden kann, ist fraglich. In den vergangenen Wochen und Monaten hatte sich der Nordostdeutsche Fußballverband vehement gegen die Auflösung der Nordost-Staffel ausgesprochen.

Auch Energie Cottbus lehnt die Zerschlagung als einziger Drittligist mit klaren Worte ab. Die Lausitzer verweisen auf zu weite Auswärtsfahrten und eine sinkende sportliche wie finanzielle Attraktivität. Stattdessen plädiert Energie für die Aufstockung der 3. Liga auf 22 Mannschaften, damit bei dann fünf Absteigern alle fünf Regionalliga-Meister direkt aufsteigen können. Dieses Modell schloss Koch indirekt jedoch ebenfalls aus: "Mehr als vier Absteiger soll es in der 3. Liga nicht geben." Die endgültige Entscheidung über die Regionalliga-Reform soll beim DFB-Bundestag am 26./27. September getroffen werden.

 

   

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