0:2 in Verl: Preußen Münster verpasst vorzeitigen Aufstieg

Der SC Preußen Münster hat den ersten Matchball zum Aufstieg in die 2. Bundesliga vergeben. Die Adlerträger unterlagen dem SC Verl insgesamt verdient mit 0:2. Am letzten Spieltag kann Münster den Aufstieg jedoch weiterhin aus eigener Kraft klarmachen.

Verl in chancenarmer erster Halbzeit mit optischem Übergewicht

Die Ausgangslage war klar: Mit einem Sieg gegen den SC Verl würde Preußen Münster den Durchmarsch in die 2. Liga perfekt machen. Für diese Aufgabe veränderte Preußen-Trainer Sascha Hildmann seine Startelf im Vergleich zum 4:1-Sieg gegen den FC Saarbrücken nur auf einer Position: Kyerewaa bekam den Vorzug vor Bouchama (Bank). Sein Gegenüber Alexander Ende sah hingegen keinen Anlass zur Veränderung und schickte dieselbe Elf ins Rennen, die in der Vorwoche Dynamo Dresden 1:0 besiegt hatte.

In der randvollen Sportclub Arena, in der sich auch über 2.000 mitgereiste Münsteraner Fans eingefunden hatten, lieferten sich beiden Mannschaften von Beginn an eine intensive Partie. Verl kam wie gewohnt über spielerische Ansätze, während die Gäste über ein schnelles Umschaltspiel für Akzente sorgen wollten. Große Chancen blieben bei sommerlichen Temperaturen jedoch zunächst Mangelware. Grodowski (10.) auf der einen und Wolfram (13.) sowie Baack (15.) auf der anderen Seite verbuchten die ersten Abschlüsse der Partie, ehe sich für längere Zeit nicht mehr viel in den jeweiligen Strafräumen tat. Erst in der 27. Minute wurde es wieder gefährlich, als Wolfram in aussichtsreicher Position zum Kopfball kam, diesen aber knapp am Tor vorbeisetzte. Auf der Gegenseite forderte Münster lautstark einen Elfmeter, weil Paetow eine Flanke im Strafraum mit dem Oberarm abwehrte. Hier hätte es durchaus einen Strafstoß geben können (27.).

Insgesamt war Verl weiterhin die optisch überlegene Mannschaft, die den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen ließ. Nach einem Freistoß kam Lokotsch aus bester Position zum Abschluss, setzte den Ball aber am Tor vorbei. Doch ein Treffer hätte aufgrund einer Abseitsposition ohnehin nicht gezählt (33.). Münster meldete sich kurz darauf durch Lorenz an, doch Verl-Keeper Unbehaun entschärfte den Abschluss des Preußen-Routiniers. Für die gefährlichste Situation des ersten Durchgangs sorgte schließlich erneut ein Münsteraner – jedoch auf der eigenen Seite. Innenverteidiger Koulis spielte einen scharfen Rückpass, den der aufmerksame Schulze Niehues im Preußen-Tor gerade noch am Gehäuse vorbeiwischen konnte (44.). Somit ging es torlos in die Kabinen.

Lokotsch trifft Münster ins Mark

Preußen-Trainer Hildmann hatte in der Pause offensichtlich die richtigen Worte gefunden, denn seine Mannschaft kam deutlich schwungvoller aus der Kabine. In der 54. Minute war Batmaz frei durch und wollte Unbehaun mit einem Heber überwinden, doch der Verler Keeper war aufmerksam und fing den Versuch des Preußen-Stürmers ab (54.). Kurz darauf kam Batmaz im Anschluss an eine Ecke erneut zum Abschluss – und setzte den Ball nur hauchzart am Gehäuse vorbei (60.). Gerade in einer Phase, in der die Gäste die Partie auf ihre Seite zu ziehen schienen, schlug plötzlich der SC Verl eiskalt zu: Wolfram wurde mit einem langen Ball bedient und suchte umgehend den Abschluss. Der abgefälschte Schuss landete auf dem Kopf von Sturmpartner Lokotsch, der sich nicht zweimal bitten ließ und eiskalt zum 1:0 für Verl einnickte (61.)!

Münster stand nun unter Zugzwang. Für den vorzeitigen direkten Aufstieg benötigten die Aderträger nun zwei Treffer. Dementsprechend reagierte Hildmann mit einigen Wechseln, unter anderem kamen Wegkamp und Steczyk für Grodowski und Batmaz in die Partie. In der 71. Minute setzte der Münsteraner Anhang zum Jubeln an, Koulis hatte nach einem weiten Einwurf aus dem Getümmel heraus getroffen. Doch zum Entsetzen der Gäste hob der Linienrichter die Fahne – eine richtige Entscheidung (71.) Verl wiederum war nun vor allem in der Defensive beschäftigt und setzte kaum mehr offensive Akzente.

In der Schlussphase warf Münster noch einmal alles nach vorne. Doch selbst ein platzierter Hahn-Kopfball nach einem Lorenz-Standard brachte nicht den Ausgleich, da Unbehaun eine Glanzparade auspackte. Auch in der sechsminütigen Nachspielzeit sollte Münster kein Treffer mehr gelingen. Stattdessen machte Verl in der fünften Minute der Nachspielzeit alles klar: Mittelstädt scheiterte nach einem starken Solo zunächst noch an einem Münsteraner Verteidiger, doch Taz versenkte den Abstauber zum 2:0. Somit vergab Münster den ersten Matchball. Die Preußen, die einen Punkt und sieben Tore vor Jahn Regensburg liegen, haben den Aufstieg jedoch weiterhin in der eigenen Hand. Am letzten Spieltag wartet ein Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching. Der SC Verl, der sich nun mit der punkt- und torgleichen zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund Platz 11 teilt, gastiert am letzten Spieltag beim Meister SSV Ulm 1846.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button