Aufstiegskandidaten im Check: Was spricht für, was gegen sie?
Wer folgt der SV Elversberg in die 2. Liga? Vier Teams sind vor dem letzten Spieltag noch im Rennen, alles ist völlig offen. liga3-online.de nimmt die Aufstiegskandidaten unter die Lupe und zeigt jeweils auf, was für und was gegen sie spricht.
Was für den Aufstieg spricht: Von der schlechtesten zur besten Ausgangslage innerhalb nur einer Woche – so schnell kann das manchmal gehen. Weil die Lila-Weißen als einziger Aufstiegskandidat am Wochenende gewinnen konnten und als einziger Spitzenklub in den letzten Wochen am drittletzten Spieltag nicht gegen den SV Meppen verloren haben (2:2), liegen die Niedersachsen vor dem finalen Spieltag nun in der Pole Position und können den direkten Aufstieg aus eigener Kraft perfekt machen. Dafür muss der VfL sein Heimspiel gegen Borussia Dortmund II gewinnen, während Wiesbaden gegen Halle gleichzeitig nicht höher gewinnen darf. Zumindest auf dem Papier stehen die Chancen nicht schlecht, sind die Lila-Weißen doch zusammen mit dem SVWW das viertbeste Heimteam. Mit 15.741 Zuschauern ist die Bremer Brücke zudem ausverkauft. Sollte es zum direkten Vergleich mit Wiesbaden kommen, würde dieser an Osnabrück gehen.
Was gegen den Aufstieg spricht: Erstmals in dieser Saison steht der VfL auf einem direkten Aufstiegsplatz und ist damit der Gejagte. Eine ungewohnte Rolle für die Mannschaft von Trainer Tobias Schweinsteiger, die Anfang November noch den 15. Platz belegte und als Verfolger lange Zeit unbeschwert aufspielen konnte. Nun können die Lila-Weißen jedoch etwas verlieren, der Druck ist ohne Frage da. Hinzukommt, dass die BVB II in der Formtabelle der letzten zehn Spiele den ersten Platz belegt, 21 Punkte holte (22:7 Tore) und in diesem Zeitraum nur einmal verlor. Zudem können die Dortmunder völlig befreit aufspielen.
Was für den Aufstieg spricht: Nach dem 1:1 in Elversberg war zunächst nicht ganz klar, was der eine Punkt bedeuten würde. Weil Saarbrücken und Dresden anschließend überraschend patzten, zeigt sich nun: das späte Remis war Gold wert. Zwar ist der VfL Osnabrück aufgrund der um einen Treffer besseren Tordifferenz an den Hessen vorbeigezogen, allerdings hat die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski den direkten Aufstieg nun in eigener Hand. Dazu muss Wiesbaden sein Heimspiel gegen Halle höher gewinnen als Osnabrück gegen Dortmund II. Zumindest die Relegation wäre bei einem Sieg aber definitiv sicher.
Was gegen den Aufstieg spricht: Mit Teams aus der unteren Tabellenhälfte hatten die Wiesbadener zuletzt ihre Probleme. Während der SVWW gegen Zwickau einen Zwei-Tore-Rückstand drehen musste, reichte es gegen Duisburg nur zu einem Remis und gegen den SV Meppen verloren die Hessen sogar. Dazu verfügt Wiesbaden knapp über die schlechteste Tordifferenz aller vier Teams, was am Ende durchaus den Ausschlag geben könnte. Sollte gegenüber dem VfL Osnabrück der direkte Vergleich entscheiden, hätte Wehen ebenfalls das Nachsehen. Trainer Markus Kauczinski fehlt derweil gesperrt, nachdem er in Elversberg die vierte gelbe Karte gesehen hatte.
Was für den Aufstieg spricht: Sahen einige Fans den Aufstiegszug für den 1. FC Saarbrücken nach dem verpassten Sieg in Duisburg schon abgefahren, steht er durch die Niederlage von Dresden nun weiterhin im Bahnhof. Ein Heimsieg gegen Viktoria Köln bei einem gleichzeitigen Patzer von Osnabrück oder Wiesbaden, und der FCS wäre in der Relegation – sollte Dresden nicht um vier Tore höher gegen Oldenburg gewinnen. Was den Saarländern ohne Frage entgegen kommt, ist die Heimstärke. Sechsmal in Folge hat Blau-Schwarz zuletzt vor heimischer Kulisse gewonnen – bei 16:1 Toren. Ein weiteres Faustpfand ist die Tatsache, dass der FCS die beste Tordifferenz aller vier Klubs aufweist. Sollten Osnabrück und Wiesbaden verlieren, wäre Saarbrücken schon mit einem Remis direkt aufgestiegen. Auch den direkten Vergleich gegenüber Dynamo würde der FCS für sich entscheiden.
Was gegen den Aufstieg spricht: In der eigenen Hand hat der FCS die Zweitliga-Rückkehr nicht, mindestes ein besser platzierter Konkurrent muss patzen, damit es in die Relegation geht. Soll es noch mit dem direkten Aufstieg klappen, dürften sowohl Osnabrück als auch Wiesbaden nicht gewinnen. Keine optimale Ausgangslage. Außerdem fehlt Kapitän Manuel Zeitz aufgrund einer Rot-Sperre. Zudem hat der FCS mit Viktoria Köln aus tabellarischer Sicht die schwierigste Aufgabe aller Spitzenteams.
Was für den Aufstieg spricht: Hat Dynamo den Aufstieg in Meppen binnen nur 13 Minuten nach einer herausragenden Rückrunde verspielt? Noch ist die direkte Rückkehr in die 2. Liga möglich. Und vielleicht liegt der SGD die Rolle des Jägers mehr. Das Heimspiel gegen den VfB Oldenburg können die Schwarz-Gelben nun jedenfalls ohne den ganz großen Druck angehen. Zu verlieren gibt es nach der Pleite im Emsland schließlich nichts mehr, tiefer als Platz 6 kann Dynamo nicht fallen. Am Montagabend hatte Kapitän Tim Knipping davon gesprochen, dass Dynamo nach dem ersten Gegentreffer in eine Schockstarre verfallen sei und Angst gehabt habe, etwas Großes aus der Hand zu geben. Diese Denkweise dürfte nun aus den Köpfen sein. Knapp 30.000 Fans im ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion werden nun alles dafür tun, dass der Aufstieg doch noch gelingt.
Was gegen den Aufstieg spricht: Von allen vier Teams hat Dynamo die schlechteste Ausgangslage und muss schon allein für den Einzug in die Relegation darauf hoffen, dass mindestens zwei der drei Konkurrenten Punkte lassen. Soll es noch mit dem direkten Aufstieg klappen, dürfte keines der anderen Teams gewinnen. Mit dem VfB Oldenburg reist zudem ein undankbarer Gegner nach Elbflorenz. Zwar sind die Norddeutschen abgestiegen, können deswegen aber völlig befreit aufspielen. Und wozu das führen kann, musste Dynamo am Montagabend am eigenen Leib erfahren.