Aufstiegsreform: Norden sieht "keinen Handlungsbedarf"

Vier statt fünf Regionalliga-Staffeln mit jeweils 20 Teams, dazu vier direkte Aufsteiger in die 3. Liga: Das ist der Vorschlag von 17 Nordost-Viertligisten für eine Aufstiegsreform. Damit diese beim DFB-Bundestag im Herbst beschlossen werden kann, braucht der Nordosten jedoch Unterstützung von weiteren Regionalverbänden. Im Norden deutet sich diese allerdings nicht an.

Bayern "stets gesprächsbereit"

Wie der Norddeutsche Fußball-Verband (NFV) gegenüber dem "Kicker" mitteilte, gebe es "zurzeit keine Notwendigkeit, sich erneut mit diesem Thema zu beschäftigen". Bereits 2022, als es letztmals eine Initiative in diese Richtung gegeben hatte, habe sich der NFV entsprechend positioniert und sich gegen eine Reform ausgesprochen. "Unseres Wissens sind mit dem aktuellen Vorstoß keine neuen Erkenntnisse verbunden, sodass unsererseits kein Handlungsbedarf besteht." Ein Rückschlag für die Bemühungen der Nordost-Klubs, denn ohne die Stimmen aus dem Norden dürfte es schwierig werden, eine Mehrheit für die Reformpläne zu bekommen.

Der bayerische Fußballverband (BFV) zeigt sich dagegen "stets gesprächsbereit". Zuletzt hätten sich Klubs in Bayern für eine zweigleisige 3. Liga und die Wiederherstellung der Spielklassenpyramide ausgesprochen, ließ der Verband gegenüber dem Magazin wissen. Alternativ käme auch eine Reduzierung von fünf auf vier Regionalligen infrage, wobei der BFV einer Zersplitterung der bayerischen Vereine in unterschiedliche Gruppen eine Absage erteilte. Bayern müsse "ein proportional angemessener Teil" einer der vier Ligen sein – etwa zusammen mit Baden-Württemberg oder Hessen.

Verschiedene Reaktionen aus West und Südwest

Während der Südwesten – vertreten durch die Regionalliga Südwest GmbH – betont, dass bislang noch keine Kontaktaufnahme der Nordost-Klubs stattgefunden habe, steht eine Reaktion vom westdeutschen Fußballverband noch aus. Zumindest einzelne Klubs äußerten sich dem "Kicker" gegenüber aber und zeigten sich den Reformplänen offen gegenüber, warnten teilweise aber vor höheren Kosten durch längere Auswärtsfahrten in größeren Staffeln.

Auch die Idee, die Anzahl der Absteiger aus der 3. Liga auf fünf zu erhöhen, sodass fünf Meister aufsteigen können, wurde wieder aufgebracht, dürfte allerdings erst recht nicht mehrheitsfähig sein. Gleiches gilt für eine zweigleisige 3. Liga oder eine neue 4. Liga zwischen der 3. Liga und der Regionalliga. Letztere Variante war zuletzt auch von VfL-Geschäftsführer Michael Welling aufgebracht worden. Klar scheint: Die unterschiedlichen Interessen der Verbände und Vereine zu einer gesamtheitlichen und mehrheitsfähigen Lösung zusammenzubringen, wird ein Kraftakt. Eine Änderung der aktuellen Regelung ist aber nur möglich, wenn alle zu Kompromissen bereit sind.

   

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