Aufstiegsregelung zur 3. Liga: Neue Gespräche aufgenommen
Wie kann der Aufstieg in die 3. Liga fairer gestaltet werden? Darüber haben am Freitag Vertreter des nordostdeutschen, des bayerischen Fußballverbandes sowie Verantwortliche von Vereinen aus beiden Gebieten mit dem DFB in Frankfurt diskutiert. Eine Lösung ist allerdings nicht in Sicht.
"Liegen weit auseinander"
Fünf Regionalligen, aber nur vier Aufsteiger, von denen drei direkt aufsteigen und einer über Entscheidungsspiele ermittelt wird: So läuft seit einigen Jahren der Aufstieg in die 3. Liga. Fair ist das nicht, da nicht alle Meister direkt aufsteigen. Zudem haben die Staffeln West und Südwest dauerhaft einen direkten Aufstiegsplatz, während die anderen drei Staffeln in einem rollierenden System nur alle drei Jahre einen Direktaufsteiger stellen. Eine Regelung, die vor allem dem nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) und seinen Klubs ein Dorn im Auge ist.
Mehrere Vereine aus dem Osten hatten daher im vergangenen Oktober die Beantragung eines außerordentlichen DFB-Bundestages gefordert, auf dem die bestehende Aufstiegsregelung gekippt werden sollte. Das lehnte der NOFV jedoch ab, stattdessen verständigten sich die Parteien auf weitere Gespräche. Am Freitag fand nun ein erstes Treffen statt, das allerdings erwartungsgemäß noch keine Lösung hervorgebracht hat. "Alle Parteien sind sich einig, dass die jetzige Situation eine große Ungerechtigkeit darstellt. In der Frage, wie man dieses Problem lösen kann, liegen wir allerdings weit auseinander", berichtet NOFV-Präsident Hermann Winkler im "MDR".
Keine Mehrheit für Aufstockung in Sicht
Mehrere Klubs aus den Regionalligen Nord, Nordost und Bayern fordern die Aufstockung der 3. Liga auf 22 Mannschaften mit dann fünf Ab- und fünf Aufsteigern. Ein Vorschlag, gegen den sich der DFB und die Drittligisten wehren. "Der Widerstand gegen unsere bevorzugte Lösung 22 und 5 ist wie erwartet groß", so Winkler. "Insbesondere Tom Eilers als Vorsitzender des Ausschusses 3. Liga hat klargemacht, dass eine Lösung nur auf Ebene der Regionalligen gefunden werden kann und nicht zu Lasten der 3. Liga gehen darf." Trotz der klaren Ablehnung will der NOFV – auch mit den Verbänden aus dem Norden und Bayern – bis Ende Mai einen Vorschlag erarbeiten. Eine Mehrheit für eine Aufstockung der 3. Liga wird sich allerdings mit großer Wahrscheinlich nicht finden lassen.
Denn: Beim DFB-Bundestag 2022 hatten die betroffenen Landesverbände aus den Gebieten Nord, Nordost und Bayern gerade mal 63 von insgesamt 262 Stimmen – und damit nicht mal ein Viertel. Zum Vergleich: Alle anderen Landesverbände (darunter West und Südwest) kommen zusammen auf 67 Stimmen. Um die Aufstockung der 3. Liga zu beschließen, bräuchte es die einfache Mehrheit von 132 Stimmen – satte 68 Stimmen fehlen somit. Entweder müssten die betroffenen Landesverbände alle anderen Landesverbände (plus die Regionalverbände) überzeugen, oder aber die DFL (74 Stimmen). Das erscheint allerdings abwegig. Gleiches gilt für eine Reduzierung der Staffeln auf vier. Denn dafür müsste eine Staffel aufgelöst werden, was die betreffenden Landesverbände allerdings nicht mittragen werden. Und so deutet vieles darauf hin, dass sich am aktuellen Aufstiegsmodus auch in den kommenden Jahren nichts ändern wird.