Aufstiegstipps: Vier Trainer haben bislang den besten Riecher

Wie vor jeder Saison hat liga3-online.de auch in diesem Jahr alle (damaligen) Trainer der Drittligisten gefragt: Welche Klubs sind für sie die heißesten Aufstiegskandidaten? 18 von ihnen meldeten sich mit drei Favoritentipps zurück. Nach der Hinrunde lässt sich nun eine erste Zwischenbilanz ziehen: In einer Schätzung lagen fast alle falsch, ein Quartett aber hat immerhin zwei Treffer gelandet.

In 1860 täuschten sich die meisten

Bis auf Christian Titz, Trainer des souveränen Spitzenreiters 1. FC Magdeburg, sowie Pavel Dotchev – damals noch Coach des MSV Duisburg, mittlerweile unter anderem Interimstrainer bei Zweitligist Aue – hatten uns alle Übungsleiter eine Antwort zukommen lassen. Auffällig ist jetzt: 15 von ihnen hatten dem Vorjahres-Vierten 1860 München nun den entscheidenden Schritt nach vorn zugetraut, nach Anzahl der Stimmen waren die Löwen damit der absolute Trainerfavorit der 3. Liga. Umso ernüchternder ist das Ergebnis: Sechzig belegt Platz 10 in der Tabelle, hat einen satten Rückstand von neun Zählern auf einen direkten Aufstiegsplatz und noch dazu nach der Freistellung von Kapitän Sascha Mölders immer noch hausgemachte Unruhe vor dem Weihnachtsfest. Einzig Havelses Trainer Rüdiger Ziehl, der bei Türkgücü München schon vor längerer Zeit geschasste Petr Ruman und – das ist obligatorisch – TSV-Trainer Michael Köllner hatten 1860 nicht genannt.

Ruman ist es dann auch, der gemeinsam mit Guerino Capretti (Verl), Uwe Koschinat (Saarbrücken) und Enrico Maaßen (Borussia Dortmund II) auf immerhin zwei Volltreffer kommt: Alle vier haben nämlich in ihrer Auswahl auch den 1. FC Magdeburg sowie Eintracht Braunschweig berücksichtigt, die beiden Klubs belegen derzeit die Ränge eins und zwei. Während Capretti, Koschinat und Maaßen zu der Fraktion gehören, die auch 1860 München an der Spitze vermuteten, traute Ruman als Einziger den Würzburger Kickers die Aufstiegsrolle zu. Dies war, gemeinsam mit Rüdiger Ziehls Tipp auf den MSV Duisburg, auch der bislang größte "Fehlgriff" unter den Tipps: Würzburg und Duisburg befinden sich bekanntlich als Vor- und Drittletzter in Abstiegsnot.

Köllner mit drei "Treffern"

Wer schätzte die Kräfteverhältnisse vor der Saison außerdem gut ein? Zu nennen ist ausgerechnet der Coach, der die allgemeinen Erwartungen verfehlt hat: Sechzig-Trainer Köllner nannte wie erwähnt sein eigenes Team nicht, dafür aber Braunschweig (2.), Saarbrücken (4.) und Kaiserslautern (6.) und damit als Einziger gleich drei Teams, die derzeit mitten im Aufstiegsrennen sind. Überhaupt gehörten hinter den Münchner Löwen der BTSV mit 14 Nennungen sowie Kaiserslautern (6), Magdeburg (5) und Saarbrücken (4) zu den Meistgenannten – völlig auf den Kopf gestellt hat die 3. Liga die Vorzeichen des Sommers also nicht. Dass der 1. FCM die Basis der starken Rückrunde aber derart veredeln würde, das kam für den Großteil doch überraschend.

Auffällig ist auch: Den derzeitigen Dritten, den SV Waldhof Mannheim, nannte nicht einer der Befragten als Favorit, und auch den Fünften aus Meppen, zuvor nur knapp dem Abstieg entronnen, hatte wenig überraschend keiner auf der Rechnung. Viktoria Kölns Olaf Janßen ist aus der Riege der Befragten schließlich derjenige, der mit seinen drei Kreuzen am weitesten vorbeirauschte – er hatte als Einziger keinen Klub auf dem Zettel, der nun mindestens in den Top 6 und damit in der derzeitigen Spitzengruppe liegt. Aber: Seine Tipps Osnabrück (7.), Wiesbaden (9.) und 1860 (10.) sind allesamt noch in Lauerstellung – das Potenzial, mit einer Siegesserie im kommenden Jahr nochmals oben vorzudringen, haben diese Drittligisten allesamt.

 

   

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